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Besser als gedacht - doch Inflationsgefahren noch nicht gebannt

von Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa, DWS

Wie auch im November 2023 fiel der Anstieg der Lebenshaltungskosten in Deutschland im Dezember 2023 nicht so kräftig aus wie befürchtet. Basisbedingt stieg die Inflationsrate von 3,2 Prozent im November auf 3,7 Prozent im Dezember, da im letzten Jahr der Staat die Abschlagszahlungen für Gas und Fernwärme einmalig übernommen hatte. Daher erhöhten sich die Energiepreise im Dezember um 4,1 Prozent, obwohl die Preise für Benzin und Diesel, aber auch für Gas und Strom im Vergleich zum Vormonat deutlich gesunken sind.  Aus diesem Grund kletterte auch der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) auf 3,8 Prozent im Dezember, nachdem er im November noch bei 2,3 Prozent gelegen hatte.

Bei Nahrungsmitteln verlangsamte sich der Preisanstieg von 5,5 Prozent im November auf 4,5 Prozent im Dezember. Wenig Entspannung zeichnete sich dagegen bei den Dienstleistungen ab. Sie erhöhten sich um 3,2 Prozent im Dezember (November: 3,4 Prozent). Alles in allem sind die Preise 2023 in Deutschland um 5,9 Prozent im Jahresdurchschnitt gestiegen.

Seit Anfang des Jahres 2024 sind nicht nur die Energiepreise durch staatliche Maßnahmen (u.a. höherer CO2 Preis, höhere Mehrwertsteuer für Gas, höhere Netzentgelte für Strom) gestiegen. Die Mehrwertsteuer für Gaststätten wurde ebenfalls wieder von 7 Prozent auf 19 Prozent angehoben. All dies könnte die Inflationsrate auch im Januar 2024 in Richtung 4 Prozent führen. Auch wenn die Kernrate in der Tendenz weiter leicht zurückgehen wird, die Inflationsgefahren in Deutschland sind vor allem durch den Lohnanstieg bei weitem noch nicht gebannt.

www.fixed-income.org
Foto: Ulrike Kastens © DWS


 

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