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BOND MAGAZINE AWARDS: Man of the Year - Dr. Wolfgang Schirp, Schirp Schmidt-Morsbach Rechtsanwälte PartG mbB

Die BOND MAGAZINE Awards werden zum vier­zehnten Mal vergeben. Erstmals wird für das Jahr 2024 der Titel „Man of the Year“ vergeben. Ausgezeichnet wird Dr. Wolfgang Schirp, Rechts­anwalt und Fachanwalt für Bank- und Kapital­markt­recht bei Schirp Schmidt-Morsbach Rechts­anwälte PartG mbB, Berlin.

Die Kanzlei hat bereits am 1. Dezember 2017 Anleihegläubiger bei der zweiten Anleihe­gläubiger­versammlung der Smart Solutions Holding GmbH (vormals Sympatex Technologies GmbH) vertreten und Änderungsanträge gestellt. In der Folge hat Dr. Wolfgang Schirp Anleihegläubiger im Zivilprozess vertreten und Strafanzeige erstattet. Die zuständigen Mitarbeiter der BaFin hatten den Sachverhalt zwar nicht verstanden und keinen Grund zum Einschreiten gesehen (irgendwie erinnert man sich unweigerlich an das Leerverkaufsverbot bei Wirecard), doch die Staatsanwaltschaft München I wurde aktiv. Der zuständige Staatsanwalt ermittelt im Zusammenhang mit der „Anleiherestrukturierung“ der Smart Solutions Holding GmbH gegen mehrere Beschuldigte wegen des Verdachts des Betrugs, der Marktmanipulation und der Untreue. 

Dr. Schirp erläuterte am 17.12.2024 im Interview mit dem BOND MAGAZINE: „Wir befassen uns schon seit September 2017 mit dem Fall Sympatex bzw. Smart Solutions Holding. Den haircut der Anleihe um 90% fanden wir von Anfang an fragwürdig und schlecht begründet. Die Informationen über das Unternehmen, die uns zugänglich waren, rechtfertigten den nahezu vollständigen Kapitalverlust nicht. Aufmerksam geworden sind wir auch deshalb, weil mit Frank Günther (One Square Advisors) und Dr. Christian Becker (Görg Rechtsanwälte) zwei Berater involviert waren, die wir aus äußerst aggressiven Restrukturierungssituationen kennen und denen wir genauer auf die Finger gucken wollten. Unverständlich war zudem, dass es angeblich einen Käufer für das Unternehmen geben sollte, der anonym bleiben wollte. Wir haben daher Änderungsanträge zur haircut-Lösung gestellt und inhaltlich begründet und Anleihegläubiger bei der zweiten Anleihegläubigerversammlung am 01.12.2017 vertreten.“

Die Anleger sind nach dem Ergebnis der Ermittlungen in mehreren Punkten getäuscht worden. Die Lage bei Sympatex wurde laut Schirp erheblich zu schlecht dargestellt. Wesentliche positive Geschäftsaussichten sind überhaupt nicht erwähnt worden. Tatsächlich wurde das Unternehmen überhaupt nicht an einen außenstehenden Investor verkauft und ist im mittelbaren Anteilsbesitz der Gesellschafter geblieben. „Aus unserer Sicht war das Ganze eine einzige, riesengroße Scharade, um die Anleihegläubiger abzuschütteln und das Unternehmen zum Wohle von dessen Gesellschaftern zu entschulden“, erläutert Schirp.

Die Anleger, die die Kanzlei am 01.12.2017 vertreten hat und in deren Namen Gegenanträge gestellt und Anfechtungsklage angekündigt wurde, sind laut Dr. Schirp zu 100% ihres Kapitals plus aufgelaufene Zinsen und Kostenerstattung ausbezahlt worden.

Im Frühjahr letzten Jahres wurden die beiden Gesellschafter von Smart Solutions festgenommen. Einer der Gesellschafter wurde im Dezember aus der Untersuchungshaft entlassen. In einem von Dr. Schirp angestrengten Zivilprozess haben die Anwälte des Beschuldigten eine „Selbstkorrektur“ seiner Aussage vorgelegt. Umgangssprachlich würde man diese Selbstkorrektur wohl als Geständnis werten. 

Im Dezember 2024 wurde Frank Günther, der schillernde Geschäftsführer der Restrukturierungsberatung One Square Advisors, festgenommen, der bei Smart Solutions eigentlich als Gemeinsamer Vertreter die Interessen der Anleihegläubiger wahren sollte. 

Offensichtlich hatte Dr. Schirp eine Lawine losgetreten. Inzwischen wurde auch der zweite Geschäftsführer von One Square Advisors festgenommen. Medienberichten zufolge wirft man ihm Untreue vor. Das Handelsblatt hatte in den vergangenen Jahren mehrfach Details zum mutmaßlichen Betrugsfall bei Smart Solutions/Sympatex veröffentlicht und berichtet inzwischen von vier Strafverfahren gegen die One Square-Geschäftsführer.

Für Anleihegläubiger in zahlreichen Restrukturierungsfällen dürfte das ernste Folgen haben. Denn noch ist unklar, wer sich um die Mandate kümmert, die One Square als Gemeinsamer Vertreter hat.

Für geschädigte Anleihegläubiger von Smart Solutions stehen die Chancen wohl aber gut. „Wer damals Schaden erlitten hat, kann auch heute noch tätig werden. Da sich die Klagen nicht nur gegen eine GmbH richten, sondern auch gegen prominente, sehr vermögende Hintermänner und -frauen, die den haircut zu verantworten haben, ist auch die ökonomische Realisierungschance sehr gut“, meint Dr. Schirp.

Christian Schiffmacher, www.fixed-income.org


 

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