YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Degroof Petercam AM: Mit variabel verzinsten Anleihen von steigenden Zinsen profitieren

Mit Anleihen, deren Verzinsung regelmäßig an die Entwicklung der Marktzinsen angepasst wird, können sich Anleger für steigende Zinsen in Europa positionieren

Wer im extremen Niedrigzinsumfeld mit Anleihen Geld verdienen will, ist gezwungen ins Risiko zu gehen. Im Gegensatz zu den meisten Staatsanleihen bonitätsstarker Industrieländer lassen sich mit höher bis hoch verzinsten Emissionen von Unternehmen oder Schwellenländern attraktive Renditen erzielen. Jedoch passen die Risikoprofile solcher Anleihen nicht immer zu den Risikopräferenzen der Anleger. Außerdem erfordern Hochzinsportfolios eine gute Marktkenntnis und die Fähigkeit, Staats- und Unternehmensrisiken zu beurteilen sowie Laufzeiten aktiv zu managen – vor allem für viele Privatanleger keine einfache Angelegenheit.

Mit Blick nach vorne ergeben sich mit variabel verzinsten Anleihen – sogenannten Floating Rate Notes (Floatern) – gute Alternativen. Floater zeichnen sich im Allgemeinen dadurch aus, dass ihre Grundverzinsung regelmäßig an das aktuelle Marktniveau, wie zum Beispiel den Euro-Geldmarktsatz EURIBOR, angepasst wird. Je nach Anleiheemission erhalten Anleger zusätzlich einen Aufschlag. Dieser ergibt zusammen mit der Geldmarktverzinsung die Gesamtverzinsung eines Floaters. „Mit variabel verzinsten Anleihen profitieren Anleger ganz automatisch von steigenden Marktzinsen“, sagt Steven Decoster, Senior-Portfoliomanager Fixed Income bei Degroof Petercam AM. „Ein Umfeld steigender Zinsen erhöht die Attraktivität von Floatern im Vergleich zu herkömmlichen Anleihen mit fixem Kupon. Der Spread europäischer Floater gegenüber sicheren Staatsanleihen liegt aktuell durchschnittlich bei ca. 0,7 Prozent“.

Weniger volatil als Anleihen mit fester Verzinsung
Während die Preise von Anleihen mit fixem Kupon mitunter stark schwanken können, wenn sich die Marktzinsen ändern, zeigen sich die Kurse von Floatern mit gleicher Laufzeit deutlich robuster. Zur geringen Volatilität von Floatern tragen die vierteljährliche Anpassung der Grundverzinsung an das kurzfristige Marktniveau – entsprechend einer Duration, die quasi bei Null liegt – sowie die kurzfristigen Laufzeiten der Papiere bei, deren Endfälligkeiten in der Regel zwischen einem und fünf Jahren liegen.

Die geringere Anfälligkeit von Floatern lässt sich anhand eines Extrembeispiels verdeutlichen: Zwischen August und Oktober 2008, also unmittelbar nach Ausbruch der Finanzkrise, büßten festverzinsliche Investment Grade-Unternehmensanleihen acht Prozent an Wert ein, während variabel verzinste Anleihen von Emittenten guter Bonität im gleichen Zeitraum nur vier Prozent verloren.

Geringe Korrelation zum Gesamtmarkt
„Neben der relativ geringen Preissensitivität trägt auch die geringe Korrelation mit dem gesamten Anleihenmarkt zum Diversifikationseffekt bei, den Floater als Bausteine in einem Bondportfolio bieten“, sagt Steven Decoster. Der Rentenexperte verweist in diesem Zusammenhang auf die geringe Korrelation mit dem JPM EMU Govt Index, der den breiten europäischen Anleihenmarkt repräsentiert. Sie lag zwischen 2005 und 2018 bei nur sieben Prozent. Zum Vergleich: Euro-Staatsanleihen mit fünf bis sieben Jahren Laufzeit korrelierten in diesem Zeitraum zu 94 Prozent mit dem Index, während in Euro begebene inflationsindexierte Anleihen eine Korrelation von 68 Prozent sowie Euro-Investment Grade-Unternehmensanleihen von 62 Prozent aufwiesen.

Floater machen Emittenten attraktiv
Der Markt für variabel verzinste Anleihen ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Lag das Volumen an ausstehenden, von Investment Grade-Emittenten begebenen Floatern im Euro-Raum 2013 erst bei etwa 15 Milliarden Euro, so waren es Ende 2017 bereits gut 70 Milliarden Euro. „2017 kamen über 170 Neuemissionen auf den Markt, darunter von bekannten europäischen Unternehmen wie Inbev, Daimler, Vonovia und Philips“, erläutert Steven Decoster. Für Emittenten erscheinen Floater bei steigenden Marktzinsen zunächst unrentabler, da die Zinslast schließlich steigt. Im Werben um die Gunst der Investoren ist dies jedoch ein Vorteil, der die Attraktivität des Emittenten im Anleihenmarkt insgesamt erhöhen kann. Umgekehrt können Floater den Emittenten Vorteile bringen, wenn sich der Wind an den Zinsmärkten wieder dreht und sinkende Zinsen zu einer geringeren Zinslast führen.

Markt entwickelt sich weiter
Während das Volumen sukzessive gestiegen ist, hat sich in den vergangenen Jahren die Struktur des Marktes für variabel verzinste Anleihen in Europa weiterentwickelt. 2012 beschränkte sich das europäische Floater-Universum ausschließlich auf das Geldmarktsegment mit Laufzeiten bis maximal zwei Jahren. Mittlerweile erstreckt sich das Spektrum auf Laufzeiten bis zu sieben Jahren. Der Löwenanteil (etwa 80 Prozent) liegt aber nach wie vor im Bereich kurzer Laufzeiten bis zu vier Jahren.

Strukturell lässt sich darüber hinaus beobachten, dass der Floatermarkt kontinuierlich ausgewogener wurde in Bezug auf die Emittentengruppen. Während vor zehn Jahren noch über 90 Prozent der Floater-Emissionen von Unternehmen der Finanzbranche getätigt wurden, sind es aktuell nur noch gut 57 Prozent. Wichtige Emittentengruppen sind mittlerweile auch die Sektoren zyklische (14 Prozent) und nicht-zyklische Konsumgüter (neun Prozent).


https://www.fixed-income.org/
(Foto: Steven Decoster © Degroof Petercam AM)


Investment

von Guy Barnard und Nicolas Scherf, Portfolio Manager, Janus Henderson Investors

Nach dem Erreichen des Zinshochs und den Zinssenkungen der Euro­päischen Zentralbank, der Bank of England und der Zentralbanken in Schweden und der…
Weiterlesen
Investment
Im aktuell wieder attraktiven Zinsumfeld sollten Anleger stärker auf „Safe Assets“ setzen, sagt Jan Schopen, Portfolio­manager/ Analyst im Global…
Weiterlesen
Investment
Die Märkte haben Jerome Powell für seine Rede in Jackson Hole gefeiert, in der er die unmittelbar bevorstehende Zinssenkung ebenso wie den abgekühlten…
Weiterlesen
Investment

von Beat Thoma, CIO bei Fisch Asset Management

Aufgrund abnehmender Liquiditäts­flüsse in die Finanz­märkte nähern sich die globalen Aktien­märkte mit zunehmender Wahr­schein­lich­keit einer…
Weiterlesen
Investment

von Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity International

Schwächere Arbeitsmarkt­daten schürten in den USA zuletzt neue Rezessions­ängste. Der US-Notenbank käme eine wirtschaft­liche Abkühlung nicht…
Weiterlesen
Investment

von Alexander Pelteshki, Portfoliomanager bei Aegon Asset Mangement

Der August erwies sich erneut als vola­tiler Markt und be­stätigte seinen Ruf als einer der un­be­rechen­bar­sten Monate für Kredit­spreads. Der…
Weiterlesen
Investment

Wahlergebnisse in den Schwellenländern scheinen das Wachstum zu stützen, während die Wahlen in den USA näher rücken

Trotz zuneh­mender geo­poli­tischer Span­nungen waren die glo­balen Rahmen­be­din­gungen für Schwellen­länder­an­leihen fast das gesamte Jahr über…
Weiterlesen
Investment

von Martin Moryson, Chefvolkswirt Europa, DWS

Im zweiten Quartal dieses Jahres ist die deut­sche Wirt­schaft um 0,1 Prozent ge­schrumpft. Leider deuten auch die detail­lierten Ergeb­nisse nicht…
Weiterlesen
Investment

von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank DONNER & REUSCHEL

Das Statistische Bundes­amt bestätigte die anhal­tend schwache Wachs­tums­dynamik der deut­schen Volks­wirt­schaft auch für das zweite Quartal. Das…
Weiterlesen
Investment

Investoren zieht es in spezialisierte Fixed-Income-Strategien

Bei den Hedge­fonds-Stra­tegien im UCITS-Mantel standen im ersten Halbjahr 2024 spezia­lisierte Fixed-Income-Strate­gien im Fokus der Inves­toren und…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!