YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

DJE-Marktkommentar: Flache US-Zinsstrukturkurve: Konjunkturlage spricht für Unternehmensanleihen mit kürzeren Laufzeiten

von Michael Schorpp, Senior Portfoliomanager und Anleihenspezialist bei der DJE Kapital AG und u.a. mitverantwortlich für den DJE - InterCash und den DJE - Renten Global

Die Zinsstrukturkurve in den USA verflacht. Der Zinsunterschied zwischen kurz- und langlaufenden US-Staatsanleihen ist kleiner geworden. Es droht eine inverse Zinsstrukturkurve. Doch die US-Wirtschaft wächst solide und die Steuerreform stärkt die Bilanzen der Unternehmen. Ist die flache Zinsstrukturkurve, wie in der Vergangenheit, nun Vorbote einer Rezession und welche Anlageoptionen gehen mit der aktuellen Entwicklung einher?

Umkehr der Normalität
In den USA zeichnet sich in jüngster Vergangenheit eine immer flacher werdende Zinsstrukturkurve ab. Derzeit beträgt der Zinsunterschied zwischen 2-jährigen und 10-jährigen US-Staatsanleihen nur noch 27 Basispunkte. US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zwei Jahren liegen bei 2,59 Prozent, die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen bei 2,86 Prozent. Die Entwicklung zu einer inversen Zinsstrukturkurve deutet sich an. In diesem Fall läge die Rendite für Wertpapiere mit kurzen über der von Wertpapieren mit längeren Laufzeiten. Bei einer gesunden Zinskurve ist die Rendite von Anleihen mit kurzer niedriger als die von Anleihen mit langer Laufzeit, denn das Risiko im Verhältnis zur Zeit ist geringer, und Anleger kurzlaufender Anleihen dürften einen höheren Liquiditätsbedarf haben.

Entwicklung wirkt inverser Zinsstrukturkurve entgegen In der Vergangenheit war eine abflachende Zinsstrukturkurve meist ein Anzeichen für eine bevorstehende Rezession. Aber nicht jedem wirtschaftlichen Einbruch ging dieses Phänomen voraus, und es muss auch nicht zwingend zu einem inversen Verlauf kommen. Die derzeitige Wirtschaftslage in den USA ist nicht schlecht. Die Inflation steigt langsam weiter an. Niedrige Arbeitslosigkeit, gutes Wirtschaftswachstum, ein staatliches Konjunkturprogramm sowie Steuererleichterungen sind Indikatoren, die dafür sprechen, dass es zunächst noch so weiter läuft. Unsere Erwartung ist deshalb, dass die Renditen für kurz- und längerfristige Anleihen in den nächsten Monaten parallel steigen. Wir rechnen noch nicht mit einer inversen Zinsstrukturkurve.

Unterschiedliche Konjunkturerwartungen bei Anleiheinvestoren Auch wenn der derzeitige Zinsunterschied zwischen 2-jährigen und 10-jährigen US-Staatsanleihen gering ist, sind die Erwartungen der Anleger, die Anleihen bis zur Endfälligkeit im Portfolio halten, divergent. Anleger, die in 2-jährige US-Staatsanleihen investieren, gehen von einer positiven Konjunkturentwicklung mit leicht steigenden Zinsen aus und legen das Geld nach der Endfälligkeit zu höheren Zinsen wieder an. Bei einem Engagement in 10-jährige US-Staatsanleihen glaubt man eher an eine negative Konjunkturentwicklung mit sinkenden Zinsen. Deswegen sichern sich Anleger hohe Zinskupons und schieben das Wiederanlagerisiko in die Zukunft.

Unser Fazit
Unserer Meinung nach ist die US-Konjunktur so gut und die Inflation so hoch, dass die FED den Leitzins weiter erhöhen wird. Dies würde den US-Dollar weiter stärken. Darüber hinaus spricht die Konjunkturlage für den Erwerb von Unternehmensanleihen mit kürzeren Laufzeiten, da die Ausfallrisiken gering erscheinen. In den DJE-Rentenfonds haben wir uns entsprechend positioniert und setzen überwiegend auf Unternehmensanleihen guter Bonität.

Erfahrungsgemäß kommt es bei einem Zinsanstieg auch immer zu kurzfristigen Gegenbewegungen, also zu steigenden Kursen für Anleihen mit langen Laufzeiten. Trifft diese Erwartung zu, werden wir dies durch den kurzfristigen Kauf von Zins-Futures auf US-Staatsanleihen und deutsche Bundesanleihen ausnutzen.

Über die Dr. Jens Ehrhardt Gruppe
Die DJE Kapital AG ist seit über 40 Jahren als unabhängige Vermögensverwaltung am Kapitalmarkt aktiv. Das Unternehmen aus Pullach bei München verwaltet mit ca. 100 Mitarbeitern (davon rund 20 Fondsmanager und Analysten) aktuell über 12 Milliarden Euro (Stand: 31.07.2018) in den Bereichen individuelle Vermögensverwaltung, institutionelles Asset Management sowie Publikumsfonds. Vorstandsvorsitzender ist Dr. Jens Ehrhardt, sein Stellvertreter Dr. Jan Ehrhardt. Kern des Anlageprozesses und aller Investmententscheidungen ist die FMM-Methode (fundamental, monetär, markttechnisch), welche auf dem hauseigenen, unabhängigen Research basiert. Der Anspruch der DJE Kapital AG ist, ihren Kunden weitsichtige Kapitalmarktexpertise in allen Marktphasen zu bieten.

https://www.fixed-income.org/
(Foto: Michael Schorpp
© DJE Kapital AG)


Investment

von Matthias Hoppe, Portfoliomanager bei Franklin Templeton

Deutschland hat gewählt. Das Land hat seit einiger Zeit mit erheblichen wirtschafts­politischen Heraus­forderungen zu kämpfen. Die Bildung einer neuen…
Weiterlesen
Investment

von Vasileios Gkionakis, Senior Economist and Strategist bei Aviva Investors

Die deutsche Zinskurve (10J-2J) ist derzeit die steilste unter den drei großen Volks­wirt­schaften – USA, Groß­britannien und Deutschland – und so…
Weiterlesen
Investment
Das Jahr 2025 begann mit einem günstigen Szenario für den Kreditmarkt, das an den allgemein positiven Trend des Jahres 2024 anknüpfte. Tatsächlich…
Weiterlesen
Investment

von Kim Catechis, Investment Strategist beim Franklin Templeton Institute

Deutschland ist die dritt­größte Volkswirt­schaft der Welt und die größte in Europa. Die politische Richtung, die Deutsch­land in den nächsten vier…
Weiterlesen
Investment

von François Cabau, Senior Economist bei AXA Investment Manager, AXA

Alles in allem gibt es vier Möglich­keiten zur Reform der Haushalts­politik, die sich nicht gegen­seitig ausschließen. Am Ende werden die Ergebnisse…
Weiterlesen
Investment
Tom Demaecker, Fonds­manager Fundamental Equity bei DPAM, behält die Kon­junktur­daten im Auge. Den Fokus legt er aber auf langfristige…
Weiterlesen
Investment
Deutschland steht vor einer richtungs­weisenden Bundestags­wahl, die nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich tiefgreifende Auswirkungen haben…
Weiterlesen
Investment
Deutschlands Wirtschaft steht an einem Wendepunkt. Das alte Geschäfts­modell ist kaputt. Deutschland hat sich früher auf den Export von…
Weiterlesen
Investment

von Marcio Costa, Senior Portfolio Manager, BANTLEON

Kurzfristig sprechen die meisten Argumente für weiter steigende Anleihen­renditen. Für die Renditen 10-jähriger deutscher Bundes­anleihen fällt der…
Weiterlesen
Investment
Unternehmens­anleihen aus den Schwellen­ländern gaben im vierten Quartal 2024 vor dem Hintergrund höherer US-Staats­anleihe­renditen leicht nach.…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!