Nach Ansicht der DWS hat Europa bei der Bewältigung der Staatsschuldenkrise in diesem Jahr Fortschritte gemacht. Die systemischen Risiken werden sich 2013 weiter reduzieren. Sowohl die ersten positiven Ergebnisse der Anpassungsprozesse in den Krisenländern, als auch die entschiedene Geldpolitik der Europäischen Zentralbank tragen zu einer Aufhellung der Situation bei. „Wir haben das Tief gesehen. Europa verlässt die Intensivstation“, urteilt Asoka Wöhrmann, Geschäftsführer und Leiter des Fondsmanagements weltweit bei der DWS. „Sehr anschaulich ist die langsame Gesundung Europas anhand der Leistungsbilanzsalden in den Peripherieländern zu beobachten. Irland erwirtschaftete dieses Jahr einen Überschuss, bei Portugal und Italien könnte es 2013 soweit sein.“
„Auch wenn wir Verbesserungen sehen, ist die Staatsschuldenkrise noch lange nicht vorbei“, dämpft Wöhrmann den Optimismus. In diesem Umfeld und unter Berücksichtigung der Inflationsrate bleiben die Renditen europäischer Staatsanleihen negativ. „Der versteckte Vermögenstransfer von Sparern zu Schuldnern schreitet somit voran“, bemerkt Wöhrmann. Ein Anstieg der Inflation in den Kernmärkten ist nach Ansicht der DWS zwar weiterhin kein Thema, aber durch die niedrige Nominalverzinsung der Anleihen wird die Finanzrepression weiterhin die Anlagestrategien bestimmen. Die Wertentwicklung des vor Jahresfrist von der DWS vorgeschlagenen Finanzrepressionsportfolios hat bei deutlich verringertem systemischem Risiko solide Resultate geliefert. Nach Ansicht von Wöhrmann bieten gerade Aktien in Zeiten der Finanzrepression den besten Inflationsschutz.
Das Fondsmanagement der DWS sieht die Anleihemärkte weiterhin von politischen Entscheidungen dominiert, auch wenn die Sorge um eine Eskalation der Verschuldung aktuell in den Hintergrund getreten ist. „Der Euro-Geldmarkt antizipiert weitere Leitzinssenkungen“, bemerkt Stefan Kreuzkamp, der das Rentenfondsmanagement der DWS in Europa leitet. „Die angestrebte Nullzins-Politik der vier großen Zentralbanken lässt die Gefahr negativer Zinsen weiter steigen.“ Bundesanleihen, für viele Investoren der „Hort der Sicherheit“, kosten unter Berücksichtigung der Inflationsrate bereits Geld und bringen somit negative Realrenditen. „Höhere positive Renditen sind nur noch bei Carry-Währungen oder bei Peripherie-Staatsanleihen und Covered Bonds zu erzielen“, gibt Kreuzkamp die Anleihen-Anlagestrategie der DWS für 2013 vor. Attraktiv erscheinen insbesondere die Staatsanleihen der Peripherieländer Portugal, Irland, Spanien und Italien aus zwei Gründen: „Erstens sichert das Anleihenkaufprogramm der EZB das Risiko nach unten ab, zweitens wurde der Großteil der wachstumsbremsenden Sparmaßnahmen in diesen Ländern bereits 2012 umgesetzt“, begründet Kreuzkamp die Entscheidung. Darüber hinaus wird das Rentenfondsmanagement der DWS in Pfandbriefe oder Covered Bonds investieren. „Dies sind ganz klar die besseren Staatsanleihen“, urteilt Kreuzkamp.
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