YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

East Capital Marktkommentar: Nord-Sued-Gefälle auch bei neuen EU-Mitgliedern

Nach den letztjährigen Diskussionen um ein Nord-Süd-Gefälle in der Eurozone, beobachtet Marcus Svedberg, Chefvolkswirt beim schwedischen Vermögensverwalter East Capital, das gleiche Muster bei neuen EU-Mitgliedern.

„Während Deutschland und Finnland geläufig als umsichtige Kreditgeber gesehen werden, werden Staaten wie Griechenland, Spanien und Italien als verschwenderische Schuldner dargestellt“, sagt Svedberg. Obwohl beide Sichtweisen, wie alle Stereotypen, übertrieben und vereinfacht seien, enthalten sie dennoch ein Fünkchen Wahrheit. In den vergangenen zwei Jahren sind die Nordstaaten der neuen EU-Mitglieder substanziell schneller gewachsen als die Südstaaten. Das Baltikum und Polen haben Länder wie Slowenien, Tschechien und Ungarn beim Wirtschaftswachstum überflügelt. Daher sei es nur zu verlockend sich das Nord-Süd-Gefälle genauer anzuschauen.

„Es gibt verschiedene Gründe dafür. Das Problem dabei ist nur, dass keine einzige Erklärung perfekt ist und viele Ausnahmen zu berücksichtigen sind“, so der Wirtschaftsexperte. Der erste und vielleicht offensichtlichste Grund sei die Tatsache, dass es für Staaten einfacher ist das Wachstum zu steigern, wenn das Ausgangsniveau sehr niedrig ist. Ein Beispiel dafür sei Lettland. „Dort ist das BIP zwischen 2008 und 2010 um 20 Prozent gesunken und pendelt immer noch 10 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Dennoch gehörte Lettland in den letzten drei Jahren zu den am schnellsten wachsenden Wirtschaften in Europa“, sagt Svedberg.

Eine weitere Erklärung liege in der Fiskalpolitik. Einerseits könne man behaupten, wer früh genug seinen Haushalt konsolidiert hat, wie z.B. Lettland, kommt schlanker und stärker raus. Auf der anderen Seite könne man aber auch argumentieren, dass zu viele Sparmaßnahmen das Wachstum stoppen. Hier habe ein Mittelweg, wie ihn Polen und die Slowakei beschritten haben, zum Wirtschaftswachstum geführt.

Der dritte Grund liege jenseits der Fiskalpolitik. Ungarn z.B., habe aus wirtschaftlicher Sicht alles falsch gemacht. „Sie haben die sogenannte „Robin-Hood-Steuer“ eingeführt, die Unabhängigkeit der Zentralbank untergraben und das Rentensystem verstaatlicht. Polen hingegen, hat Privatisierungen und Bürokratieabbau weiter vorangetrieben und eine Steuerreform durchgeführt, was es zu einem Top-Reformer weltweit im letzten Jahr gemacht hat“, so der Experte.

Der vierte Grund liege an den Nachbarstaaten und der Ländergröße. Staaten tendieren dazu mit den Nachbarländern zu handeln und in letzter Zeit sei es nachweislich vorteilhafter gewesen mit nordischen Staaten und Russland zu handeln, als mit Ländern aus der Eurozone. „Außerdem ist es offensichtlich, dass Länder mit einem großen Binnenmarkt, wie z.B. Polen, einen Vorteil zu anderen Staaten haben, wie z.B. Ungarn und Tschechien, die sehr abhängig von der Auslandsnachfrage sind“, so Svedberg.
----------------------------------------
Soeben erschienen: BOND YEARBOOK 2012/13 -
Das Nachschlagewerk für Anleiheinvestoren und -Emittenten
Renommierte Autoren und Interviewpartner nehmen Stellung zu den Themenfeldern High Yield-Anleihen, Mittelstandsanleihen, Covered Bonds, Investmentstrategien sowie Tax & Legal. Das jährliche Nachschlagewerk erscheint bereits im 4. Jahrgang und hat einen Umfang von 108 Seiten. Die Ausgabe kann zum Preis von 29 Euro beim Verlag bezogen werden:
http://www.fixed-income.org/fileadmin/2012-11/Flyer_Bestellformular_BondBook_12_13.pdf
----------------------------------------

Investment
Werner Krämer, Geschäfts­führer und Senior Economic Analyst bei Lazard Asset Manage­ment Deutsch­land, sieht vier große Themen in den USA, die…
Weiterlesen
Investment
Die Nachricht über den Start der DeepSeek-App hat die Kurse einiger der größten Tech-Aktien auf Talfahrt geschickt – und das inmitten einer Phase, wo…
Weiterlesen
Investment

Umstellung auf Anleihen noch im Anfangsstadium

Obwohl die Positio­nierung der Anleger nicht eindeutig zu erkennen ist, gibt es zumindest einige Anzeichen dafür, dass die Cash-Bestände weiterhin…
Weiterlesen
Investment
Künstliche Intelligenz bleibt das beherr­schende Thema im Tech­nologie­sektor. Während im vergangenen Jahr vor allem Hersteller von KI-Chips wie…
Weiterlesen
Investment
Sofern es keine Über­raschung gibt, dürfte die Euro­päische Zentral­bank (EZB) auf ihrer Sitzung am Donnerstag, 30. Januar, die Leit­zinsen um 25…
Weiterlesen
Investment
Seit der letzten Sitzung der Euro­päischen Zentral­bank (EZB) im Dezem­ber 2024 hat sich die Daten­lage im Euro­raum nicht wesent­lich ver­ändert. Die…
Weiterlesen
Investment

Belastungen für US-Treasuries möglich, Europa bietet attraktives Umfeld für Anleiheinvestoren

Die Politik von US-Präsident Trump könnte sich in den nächsten vier Jahren erheblich auf Anleger auswirken. Bislang konzen­triert sich die…
Weiterlesen
Investment
Mit einem Ertrag von 9,30% haben Nachrang­anleihen von Industrie­unter­nehmen (Corporate Hybrids) 2024 das zweite Jahr in Folge eine über­zeugende…
Weiterlesen
Investment
Das Global Asset Allocation Team von T. Rowe Price hebt die wichtigsten Erkennt­nisse für Investoren seit der Amts­ein­führung von Donald Trump am…
Weiterlesen
Investment
An der Börse wie im Boxring kann es zu über­raschenden psycho­logischen Entwick­lungen kommen. In der einen Ecke des Rings stehen die USA:…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!