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Ein neues geopolitisches Kapitel

von Stefan Kreuzkamp, Chefanlagestratege, DWS

Wir gehen davon aus, dass die Märkte noch einige Tage lang sehr volatil bleiben werden, bis Klarheit über den Umfang der westlichen Sanktionen und ein besseres Verständnis darüber herrscht, ob Putin an den ukrainischen Grenzen zu anderen postsowjetischen Staaten Halt machen wird. Die Zentralbanken werden ihre Politik neu überdenken und flexibel bleiben. Die Risiken einer Rezession in Europa haben zugenommen. Wir überprüfen deshalb unsere strategischen Prognosen.

Europa wird sich wohl auf einen größeren Zustrom von Flüchtlingen einstellen müssen. Sollte es zu keiner nennenswerten Deeskalation kommen, muss sich Europa zudem möglicherweise auch auf noch nie dagewesene Cyberangriffe aus Russland einstellen. Während diese beiden Punkte die europäische Wirtschaft bereits belasten könnten, dürften die größten Auswirkungen von den Energieimporten, vor allem Erdgas, ausgehen. Ein erheblicher Gaspreisschock oder sogar eine Kürzung der Gaslieferungen könnte leicht zu einer Rezession in Europa führen, ganz zu schweigen von einer höheren Inflation.

Folgen für die Wirtschaft und die Märkte
Nach einer ersten Schockstarre warten die Märkte auf mehr Klarheit über das Ausmaß der westlichen Sanktionen sowie über mögliche Gegenmaßnahmen Russlands. Die Marktdynamik nach unten könnte sich verstärken, wenn bestimmte Risikolimits bei institutionellen Anlegern ausgelöst werden oder wenn Kleinanleger in Panik geraten. Gleichzeitig lehrt uns die historische Erfahrung, dass solche Tage kein guter Zeitpunkt für Verkäufe sind. Für Russland werden die größten Auswirkungen im Finanzsektor, einschließlich des Wertpapierhandels, zu spüren sein. Der Westen, vor allem Europa, ist am anfälligsten, wenn es um Rohstoffimporte geht. Wir glauben, dass Energie für längere Zeit mit einem Risikoaufschlag verbunden sein wird. Dies wiederum macht die Reaktion der Zentralbanken schwerer vorhersehbar. Auch wenn sie versucht sein werden, die Wirtschaft bei Bedarf zu stimulieren oder zumindest die finanziellen Bedingungen nicht zu schnell zu verschärfen, könnten sie über einen längeren Zeitraum als erwartet mit potenziell höheren Inflationsraten konfrontiert werden.

Festverzinsliche Wertpapiere
Da die europäische Wirtschaft viel stärker von Energielieferungen aus Russland abhängig ist als die USA erwarten wir einen stärkeren Druck auf die europäischen Renditen als in den Vereinigten Staaten. Bei Staatsanleihen erwarten wir eine Abflachung am längeren Ende der Kurve (10 bis 30 Jahre). Auch bei europäischen Unternehmensanleihen sind wir vorsichtiger geworden.

Aktien
Auch bei Aktien stehen die europäischen Vermögenswerte im Zentrum des Sturms. Sichere Häfen (US-Aktien, Japan, Schweizer Markt, Gesundheitswesen, Basiskonsumgüter) und ölabhängige Werte (Großbritannien, Energiesektor) dürften sich besser entwickeln, während zyklische Sektoren und Europa ohne Großbritannien mit einem schwierigeren Umfeld rechnen müssen.

Die Finanzwerte der Eurozone könnten durch die verzögerten EZB-Erhöhungen und die Entflechtung der Beziehungen zum russischen Finanzsystem beeinträchtigt werden. Die Anleger werden ihre Risikoprämie für einzelne Aktien anpassen, je nachdem, ob sie direkt oder indirekt in Russland und der Ukraine engagiert sind. Russische Aktien sind um mehr als ein Drittel gefallen, obwohl sie weniger als 0,5% des MSCI AC World und weniger als 3% des MSCI Emerging Market ausmachen.

www.fixed-income.org
Foto: Stefan Kreuzkamp © DWS


 

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