YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Emerging Markets-Anleihen auf dem Vormarsch: Zweistellige Renditen möglich

von Cathy Hepworth, Head of Emerging Markets Debt bei PGIM Fixed Income

Mit dem Nachlassen des Inflations­drucks haben die Zentral­banken der Schwellen­länder begonnen, ihre Geld­politik zu lockern. Dies dürfte das Wachs­tum in den Emerging Markets stützen. Schwellen­länder­anleihen haben sich stets dann besser als US-Hoch­zins­anleihen entwickelt, wenn die Wachstums­differenz zwischen den Schwellen­ländern und den Industrie­ländern über 2% lag. Trotz Unsicher­heiten über den Wachstums­pfad Chinas, der in diesem Jahr positiv, aber moderat ausfallen dürfte, wird erwartet, dass die Schwellenländer ihren Wachstums­vorsprung auf absehbare Zeit zurückgewinnen und über 2% liegen werden.

Aufstrebende Marktwirtschaften gewinnen an Stärke

Viele Schwellenländer durchlaufen einen Reifeprozess inklusive verbesserter Fundamentaldaten und Wachstumsstrukturen. Eine bessere Politikumsetzung, Exportwachstum und Leistungsbilanzüberschüsse haben zu einer stärkeren Einkommenskonvergenz und hohen privaten Ersparnissen geführt, was Schwellenländer widerstandsfähiger gegen Schocks macht. 

Darüber hinaus hat eine disziplinierte Geld- und Fiskalpolitik zu einer Verschiebung der Schuldenstruktur hin zu inländischen und qualitativ hochwertigen Finanzierungen geführt. Da die Binnennachfrage nun eine größere Rolle als Wachstumsmotor spielt, reagieren diese Märkte weniger empfindlich auf höhere Zinssätze und die Stärke des US-Dollars, und die Wachstumsraten beginnen, sich zu stabilisieren. 

Solide Fundamentaldaten: geringere Verschuldung im Verhältnis zum BIP

Interessant an den Fundamentaldaten ist, dass die meisten Volkswirtschaften eine geringere Verschuldung im Verhältnis zum BIP aufweisen als die entwickelten Märkte. Diese Kluft hat sich nur vergrößert, da die Haushaltsdefizite in den Industrieländern nach wie vor historisch hoch sind. So wiesen die USA vor der Pandemie mit 4,6% des BIP das höchste Haushaltsdefizit in Friedenszeiten außerhalb einer Rezession auf, heute liegt es mit 6,8% des BIP sogar noch darüber.

Wachsende Mittelschicht in den Schwellenländern treibt die Binnennachfrage an 

Zwar belasten in den Industrieländern die demografische Alterung und das langsamere Wachstum der Erwerbsbevölkerung das Wirtschaftswachstum, doch könnten in den Schwellenländern jüngere und wachsende Bevölkerungen das Wachstum über Jahrzehnte hinweg stützen. Die wachsende Mittelschicht in den Schwellenländern treibt die Binnennachfrage nach Gütern, Dienstleistungen und Finanzanlagen an. Dieser Trend führt zu einer beständigen Käuferbasis für lokale Staatsanleihen und fördert einen positiven Kreislauf aus verbesserter Finanzierung und geringerer Anfälligkeit für externe Schocks. 

Nearshoring dürfte Produktion verstärkt in Schwellenländer verlagern und nicht-chinesische Handelspartner stärken

Letztlich führt die Rivalität zwischen den USA und China zu einer geopolitischen Neuausrichtung, da beide Länder um Einfluss in den Schwellenländern konkurrieren, insbesondere im globalen Süden. Globale Lieferketten sind nicht länger nur auf Effizienz und Kosten ausgerichtet, sondern basieren auf geopolitischen Allianzen, um wichtige Güter wie Halbleiter, Batterien für Elektrofahrzeuge, Arzneimittel und Mineralien zu beschaffen.

Noch vor fünf Jahren kamen fast 20% der US-Importe aus China. Heute sind es weniger als 15%, und der Anteil an Einfuhren aus Vietnam, Südkorea, Taiwan, Indien und anderen Schwellenländern steigt. Im Laufe der Zeit werden die „Nearshoring“-Pläne wahrscheinlich mehr vorgelagerte Produktion bei nicht-chinesischen Handelspartnern konsolidieren, die hauptsächlich in Schwellenländern angesiedelt sind.

Attraktive Renditen durch Carry und Spread-Verengung

Der Carry von Schwellenländeranleihen allein reicht aus, um attraktive Renditen zu erzielen, und eine leichte Verengung der Spreads und/oder sinkende Renditen von Kernanleihen aus Industrieländern könnten die Gesamtrenditen in den zweistelligen Bereich treiben. 

Insbesondere das Umfeld für Schwellenländer-Hartwährungen ist besonders günstig. Das gilt vor allem für eine Mischung aus BBB/BB-Emittenten in allen EMD-Sektoren sowie für ausgewählte staatliche Distressed Issuers vor dem Hintergrund eines moderaten Wachstums und einer moderaten Inflation. Bei den Anleihen bevorzugen wir weiterhin mexikanische Quasi-Staatsanleihen, Staatsanleihen und Quasi-Staatsanleihen aus dem Nahen Osten und Indonesien sowie Rumänien. Diese Länder sind aus fundamentaler Sicht solide, bieten hohe Renditen und dürften vom Rückenwind der Infrastrukturinvestitionen und des Nearshorings profitieren – insbesondere Mexiko. Die Performance der lokalen Märkte wird eine Stabilisierung der Leitzinsen erfordern, bevor die inländischen Renditen deutlich sinken. 

Nach Jahren der Underperformance sind Schwellenländeranleihen jetzt auf einem guten Weg, besser als andere Anlagen aus dem Fixed Income-Universum zu performen. Der Gegenwind durch den starken Anstieg von Inflation und Zinsen, die Stärke des US-Dollars und das langsamere Wachstum kehren sich nun um. Angesichts der strukturellen Veränderungen spiegeln die aktuellen Bewertungen von EMD das Aufwärtspotenzial möglicherweise nicht vollständig wider.

www.fixed-income.org
Foto: Cathy Hepworth © PGIM Fixed Income


 

Investment

von Ercan Demircan, Senior Portfolio Manager Unternehmensanleihen; BANTLEON

Die im Februar 2024 ange­passte Rating­methodo­logie von Moody’s sollte zu einem Wachstums­schub am Primär­markt für Nach­rang­anleihen von…
Weiterlesen
Investment
Müssen sich Anleger zwischen einer guten Sache (Wirkung) und einer anderen guten Sache (finan­zielle Rendite) ent­scheiden? Impact-Invest­ments…
Weiterlesen
Investment
Das US-Bruttoinlandsprodukt fiel deutlich höher aus als erwartet, wobei die größte Überraschung der Aufbau von Lagerbeständen und die Steigerung des…
Weiterlesen
Investment
Um den Klimawandel und insbesondere seine Aus­wirkungen auf den Planeten und alle Lebe­wesen in den Griff zu be­kommen, sind sofortige Maß­nahmen…
Weiterlesen
Investment

von John Kerschner und John Lloyd, Portfolio Manager, Janus Henderson Investors

Es gab eine erheb­liche Streu­ung der Erträge zwischen den verschie­denen Fixed-Income-Sektoren (siehe Ab­bildung 1). Viele Anleger, die auf den…
Weiterlesen
Investment

von Gerard Moerman, Head of Fixed Income bei Aegon AM

Vor dem wirtschaft­lichen Hinter­grund gehen wir davon aus, dass sich die wirt­schaft­liche Stabilität und das Wachs­tum fortsetzen werden, wenn auch…
Weiterlesen
Investment

von Kai Jordan, Vorstand, mwb Wertpapierhandelsbank AG

Das Duell „Sleepy Joe“ gegen „Donald fight, fight, fight“ ist seit dem 21.07.2024 um 19.45h MEZ Ge­schich­te. Alters­starr­sinn hin oder her, Joe…
Weiterlesen
Investment
Die ange­kündigte Ver­ein­barung zwischen der Ukraine und dem Ad-hoc-Gläubiger­aus­schuss, der etwa 25 Prozent der aus­stehenden Euro­bonds im Wert…
Weiterlesen
Investment
Julian Howard, Chief Multi-Asset Invest­ment Strategist bei GAM Invest­ments (GAM), stellt seine aktuellen MA-Ein­schät­zungen vor. Dabei erläutert…
Weiterlesen
Investment

von Bruno Cavalier, Chefvolkswirt der deutsch-französischen Privatbank ODDO BHF

Emmanuel Macron wollte die politische Situation klären. Er hat sie nur noch komplexer und instabiler gemacht. Dies ist eine völlig neue Situation seit…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!