Es wird erwartet, dass der Offenmarktausschuss der US-Notenbank (FOMC) auf seiner Juni-Sitzung seine Leitzinsen unverändert lässt. Neue Wirtschaftsprojektionen dürften jedoch weniger Zinssenkungen im Laufe dieses Jahres signalisieren; mit zwei Senkungen um jeweils 25 Basispunkte (BP) würde der Leitzins bis zum Jahresende von 5,4% auf 4,9% sinken.
Unsere Erwartungen:
• Die Federal Reserve wird die Zinssätze in einem Zielbereich von 5,25% bis 5,50% belassen – unverändert seit Juli 2023.
• Der Fed-Vorsitzende Powell wird bekräftigen, dass die Fed mehr Vertrauen in eine nachlassende Inflation haben muss, bevor sie mit einer Senkung des Leitzinses beginnen kann. Auch wenn die Inflationsdaten für April beruhigend sind, nachdem sie drei Monate in Folge mit Steigerungen überrascht hatten. Er wird betonen, dass der Ausschuss auch eine Senkung der Leitzinsen in Erwägung ziehen würde, sollte sich der Arbeitsmarkt abschwächen.
• Powell dürfte „vorsichtig optimistisch“ bleiben, indem er bekräftigt, dass die Inflation mittelfristig (bis 2026) in Richtung 2% sinken wird, da sich der Arbeitsmarkt neu einpendelt und die Wirtschaftsdynamik angesichts der restriktiven Geldpolitik nachlässt.
• Er wird auch darauf hinweisen, dass die derzeitige Geldpolitik ausreichend restriktiv ist. Folglich wird Jerome Powell bekräftigen, dass weitere Erhöhungen des Leitzinses wahrscheinlich unnötig sind.
• Die neue „Zusammenfassung der Wirtschaftsprojektionen“ (SEP) dürfte wie folgt aussehen:
o Wir rechnen mit zwei Zinssenkungen (50 Basispunkte) in diesem Jahr, sodass der Median des Zielbereichs für den Leitzins bei 4,9% liegt (gegenüber 4,6% im März-SEP), mit vier weiteren Zinssenkungen (100 Basispunkte) im nächsten Jahr. Dadurch würde der Leitzins bei 3,9% liegen. 2026 erwarten wir dann drei Zinssenkungen (75 Basispunkte), wodurch der Leitzins auf 3,1% sinken würde. Die Erwartungen für den langfristigen Dot dürften unverändert bei 2,6% bleiben.
o Die Wachstumsprognose wird den Prognosen vom März recht ähnlich sein.
o Die Projektionen für die PCE-Kerninflation (persönliche Konsumausgaben ohne Nahrungsmittel und Energie) werden in diesem Jahr mit 2,8% um zwei Zehntel höher liegen und in den nächsten zwei Jahren weitgehend unverändert bleiben – 2025 bei 2,2% und 2026 bei dem von der Fed angestrebten Wert von 2,0%.
o Die Erwartungen für die Arbeitslosenquote könnten etwas nach oben korrigiert werden.
Insgesamt wird Jerome Powell bekräftigen, dass die Fed solange warten wird, bis sich die Inflationsaussichten wieder nachhaltig dem 2%-Ziel nähern. Diese Sitzung könnte jedoch eine gewisse Volatilität mit sich bringen, da unklar ist, wie oft die Fed die Zinsen in diesem Jahr senken wird, und da die VPI-Daten für Mai am selben Tag wie die FOMC-Ankündigungen veröffentlicht werden.
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Foto: François Rimeu © La Française AM
Fed Zinsentscheidungen: Ein „Wait-and-See-Ansatz“
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