Marktupdate: Inflations- und Zinsprognosen sorgen bei Anlegern für einen getrübten Start in die Gewinnsaison. Das makroökonomische Umfeld ist insgesamt unsicher, die europäischen Aktienmärkte blieben diese Woche nervös und die Anleiherenditen steigen weiter.
Geir Lode, Head of Global Equities bei Federated Hermes Ltd.:
"Die Gewinnsaison hat begonnen, und bisher konnte der Pessimismus der Anleger angesichts der Inflations- und Zinsprognosen kaum gemindert werden. Es ist damit zu rechnen, dass die Quartalszahlen der Konsumgüter- und Energiekonzerne überzeugend ausfallen werden – aber es gibt nur wenige andere positive Sektoren. Vor allem aufgrund der Unsicherheit des makroökonomischen Umfelds sind die Prognosen und Erwartungen niedrig, was auf den gedämpften Voraussagen des Vorquartals beruht. Ein Bereich, der den Anlegern eine gewisse Erleichterung verschafft, sind Aktienrückkäufe.
Es ist zu erwarten, dass Unternehmen unter diesen unsicheren Marktbedingungen weiterhin Aktienrückkäufe bevorzugen, um eine größere finanzielle Flexibilität zu erreichen, sollten sich die Wachstumsaussichten erheblich verschlechtern. Bei den Konsumgüterherstellern haben Produktinnovationen und die damit verbundene Preiserhöhung dazu geführt, dass starke Marken Preissteigerungen durchsetzen und Kunden an sich binden konnten.
Der Blick nach Osten zeigt eine positive Stimmung in Asien, denn die Indizes in der Region legten zu. Allen voran die Technologietitel, da Wachstumstitel attraktive Bewertungen erzielen. Ein weiteres optimistisches Signal kam von der Chinesischen Volksbank (PBOC), die die Zinssätze nicht wie erwartet senkte, sondern konstant hielt – was auf eine starke chinesische Wirtschaft trotz der Lockerungen hindeutet, auch wenn dies die Anleger enttäuschte, die sich mehr Anreize erhofften. Längerfristig bleiben viele dunkle Wolken am Horizont, da die Verschuldung der privaten Haushalte steigt, die geopolitischen Konflikte weiter eskalieren und die US-Zinserhöhungen das internationale Wachstum dämpfen."
James Rutherford, Head of European Equities bei Federated Hermes Ltd.:
"Die europäischen Aktienmärkte blieben diese Woche nervös. Die Anleiherenditen steigen weiter, was sich in einer erhöhten Volatilität der Aktienkurse wachstumsstarker Unternehmen niederschlägt, deren Bewertungen zu einem beträchtlichen Teil an den Abschlusszeitraum gebunden sind.
Wir sehen auch ein zunehmendes Ertragsrisiko für zyklische Konsumgüterunternehmen, die sich an Verbraucher mit niedrigem bis mittlerem Einkommen richten, sowie volatile Produktionskosten und komplexe, globalisierte Lieferketten. In Bezug auf Letzteres sind wir besorgt, dass die Märkte die Auswirkungen weiterer Schocks in der Lieferkette, die von China ausgehen und ein Nebenprodukt der chinesischen „Null-Covid“ Politik sind, unterbewerten könnten. Diese Kombination bedeutet, dass wir für große Teile des europäischen Aktienmarktes ein höheres Risiko sehen, hinsichtlich der vierteljährlichen Gewinnprognosen enttäuscht zu werden.
Angesichts dieser Unwägbarkeiten bevorzugen wir unverändert qualitativ hochwertige, Liquidität generierende Unternehmen mit attraktivem langfristigem Nachfrage-Rückenwind."
Die hier vertretenen Ansichten und Meinungen sind die des Verfassers. Sie decken sich nicht zwangsläufig mit den in anderen Mitteilungen ausgedrückten oder wiedergegebenen Ansichten. Diese Mitteilung ist weder eine Aufforderung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf der darin erwähnten Wertpapiere oder Finanzinstrumente.
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Foto: Geir Lode © Federated Hermes
Federated Hermes: Start in die Gewinnsaison mit getrübtem Ausblick
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