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Fidelity Fixed Income Monatsbericht: Was können wir von der EZB und der FED erwarten?

Die Märkte preisen für den Einlagenzins eine Senkung um zehn Basispunkte sowie monatliche Anleihekäufe von 20 bis 30 Mrd. Euro ein

Im August nahmen die Sorgen über das globale Wachstum und die politischen Unsicherheiten zu. Schwächere Wirtschaftsdaten waren die Folge. Vor dem Hintergrund der anstehenden Sitzungen von EZB und Fed erläutert Andrea Iannelli, Fixed Income Investment Director von Fidelity International, warum Anleger weitere Zinssenkungen und entgegenkommendere Maßnahmen einpreisen. Zudem beleuchtet er, was das für Vermögensanlagen in den USA und in Europa bedeutet.

„Der August war ein ereignisreicher Monat. Sorgen bereiteten Anlegern vor allem das Säbelrasseln im Handelskrieg und die schwächeren Wirtschaftsdaten, insbesondere aus Deutschland und China. Hiervon profitierten die Gesamtrenditen von Staatsanleihen. Zusammen mit traditionell sicheren Anlageinstrumenten wie Gold und Silber belegten Staatsanleihen die ersten Plätze unter den großen Anlageklassen und bestätigten damit einmal mehr ihre defensiven Qualitäten verglichen mit Risikoanlagen.

Märkte rechnen mit expansiven Maßnahmen der EZB
An Europas Märkten richten sich alle Augen nun auf die nächste Sitzung der EZB im September. Erwartet wird, dass die Währungshüter eine neue Runde entgegenkommender Maßnahmen beschließen. Neben einer Senkung des Einlagensatzes stehen auch die Einführung eines Staffelsystems und weitere quantitative Lockerungsmaßnahmen auf der Agenda. Die Märkte preisen beim Einlagenzins eine Senkung um zehn Basispunkte sowie Anleihekäufe im Volumen von 20 bis 30 Milliarden Euro pro Monat ein. Interessant dürfte sein, wie der noch amtierende EZB-Chef Mario Draghi an seine letzte Sitzung des EZB-Rates herangeht, bevor er am 1. November den Stab an Christine Lagarde weiterreicht.

Möglicherweise bleibt sich Draghi mit einer eher expansiven Botschaft an den Markt treu. Etliche seiner zu den Falken zählenden Kollegen haben sich in den letzten Tagen in den Medien zu Wort gemeldet, was Draghi diese Aufgabe etwas leichter macht. Zudem gab es einen Hinweis darauf, wie es unter der designierten EZB-Chefin Lagarde weitergehen könnte. Die schloss sich – wenig überraschend – der Einschätzung des EZB-Rates an, der eine ultraexpansive Geldpolitik für erforderlich hält. Allerdings wies sie auf Bedenken bezüglich der Nebenwirkungen der Geldpolitik hin, was durchaus bemerkenswert war. Da die Inflation nicht aus ihrem Tal herauskommt und der Wachstumsausblick immer noch zu wünschen übrig lässt, bezweifeln wir, dass die Zinsen in Europa in nächster Zeit steigen werden.

In einem Umfeld mit von Risikoscheu getriebenen Märkten bieten sich US-Staatsanleihen besonders zur Diversifizierung an
In vielerlei Hinsicht war der August ein Rekordmonat. So markierten die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen in zahlreichen Industrieländern neue Allzeittiefs, darunter in Großbritannien, Deutschland und Italien. Auch 30-jährige amerikanische Staatspapiere fielen auf ein neues Tief und verbuchten die höchste Monatsrendite seit November 2008. Zu guter Letzt kehrte sich die Zinskurve im Laufzeitbereich zwischen zwei und zehn Jahren erstmals seit 2007 um. Prompt keimten bei Anlegern Rezessionsängste auf.

Nach der ersten Zinslockerung der US-Notenbank seit mehr als zehn Jahren im Juli preisen Anleger nun anlässlich der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses am 18. September weitere Zinsschritte nach unten ein. Möglicherweise denkt die Fed darüber nach, die Erwartungen zu übertreffen. Ein Lockern der Zinsschraube jenseits eines Viertelprozentpunkts ist derzeit jedenfalls nicht ausgeschlossen. Gegenwärtig ist der Konsum der einzige Bereich der US-Wirtschaft, in dem keine Rezessionstendenz spürbar ist. Derweil sind die Inflationserwartungen unverändert niedrig bei zugleich schwachen Daten zur größten Volkswirtschaft der Welt. Der ISM-Index zum verarbeitenden Gewerbe fiel im August auf 49,1 gegenüber erwarteten 51,3 Zählern. Damit landete er erstmals seit August 2016 wieder unter der Wachstumsschwelle von 50 und auf dem tiefsten Stand seit Januar 2016. Zudem gab der Blick auf die einzelnen Komponenten wenig Anlass zur Freude, denn neben der Beschäftigung schaltete auch der Auftragseingang den Rückwärtsgang ein. Die Komponente Exportneuaufträge erreichte mit 43,3 den niedrigsten Wert seit der Finanzkrise.

Der Fed ist wohl bewusst, dass geldpolitische Maßnahmen in der Regel erst nach neun Monaten ihre Wirkung entfalten. Deshalb werden die Währungshüter wohl beherzt vorgehen müssen. Wir sehen keine Veranlassung, unsere nach wie vor positive Einschätzung zu US-Staatsanleihen zu revidieren. Anlegern bieten sie tendenziell die beste Möglichkeit, ihr Risiko zu streuen, sollte die Risikoscheu an den Märkten wieder die Oberhand gewinnen.“

https://www.fixed-income.org/
(Foto: Andrea Iannelli © Fidelity International)


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