Die Griechenland-Krise belastet europäische Staatsanleihen. Viele Investoren haben Angst vor einem Flächenbrand an den Anleihemärkten. Bei Staatsanleihen von Schwellenländern sieht John Carlson, Fondsmanager des Fidelity Emerging Market Debt Fund, langfristig gute Renditechancen. Die vergleichsweise geringe Volatilität sei bei einer Investition in Schwellenländer-Anleihen von Vorteil, so Carlson.
Staatsanleihen von Schwellenländern waren im vergangenen Jahrzehnt die Anlageklasse mit der besten Wertentwicklung. Das gilt sowohl für die absoluten als auch die risikobereinigten Werte. "Diese positive Entwicklung war keine Eintagsfliege. Die Fundamentaldaten in den Emerging Markets werden sich aller Voraussicht nach weiter verbessern, während die Regierungen der Industrieländer mit einem verlangsamten Wirtschaftswachstum und hohen Defiziten zu kämpfen haben werden", sagt Carlson, Fondsmanager des Fidelity Emerging Market Debt Fund (ISIN LU0238205446).
Neben Aktien von Unternehmen, die Geschäfte in den Emerging Markets tätigen, bieten auch Schwellenländer-Anleihen eine Möglichkeit, Renditechancen außerhalb der etablierten Märkte zu nutzen. <//span>"Mit Schwellenländer-Anleihen kann man an der Erfolgsgeschichte der Schwellenländer teilhaben, ohne eine hohe Korrelation zu anderen Anlageklassen und eine zu starke Volatilität in Kauf nehmen zu müssen", so Carlson. Die Griechenland-Krise zeigt, dass Schwellenländer-Anleihen ein vergleichsweise sicheres Investment sind. "Das Verhältnis von Staatsverschuldung zu Bruttoinlandsprodukt wird sich in den Schwellenländern verbessern, während es sich in einigen Industrieländern verschlechtern wird oder sich sogar schon auf einem desaströsen Niveau befindet", so Carlson. Und: Die Spreads von Schwellenländer-Anleihen gleichen die Ausfallrisiken in Anbetracht der Wachstumsperspektiven immer noch mehr als aus.
Die Schwellenländer weisen ähnliche Treiber für eine positive Entwicklung ihrer Staatsanleihen auf. Die Bausteine für attraktive Renditechancen sind wirtschaftliche Stabilität, erhöhte Zentralbankreserven, freie Wechselkurse, verbesserte Liquidität, größere Vielfalt auf dem Anleihemarkt und längere Laufzeiten. "Insbesondere Mexiko, Russland und Brasilien haben gezeigt, dass diese Faktoren ausschlaggebend für den Ertrag von Anleihen sind", so Carlson. <//span>
Aufgrund der stärkeren Belastung durch die Wirtschafts- und Finanzkrise dürften die Zentralbanken der Industrieländer ihre Unterstützung höchstens schrittweise reduzieren - zumal Inflation momentan kein großes Problem zu sein scheint. In Schwellenländern, in denen das Wirtschaftswachstum deutlich weniger unter der Krise gelitten hat, haben die Regierungen dagegen die geldpolitischen Maßnahmen verschärft, um dem inflationären Druck entgegenzuwirken. Das könnte zu Zinsunterschieden zugunsten der Schwellenländer führen. "Das wird Anleger ermutigen, ihr Kapital vermehrt von Industrie- in Schwellenländer-Anleihen umzuschichten. Die Probleme Griechenlands sowie die Ängste vor einem Flächenbrand werden diesen Trend verstärken", so Carlson.
Die Rendite einer Schwellenland-Anleihe hängt vor allem vom Kupon ab. Anleger können aber auch durch Kursgewinne den Gesamtertrag erhöhen. Chancen auf hohe Kursgewinne gibt es vor allem, wenn Volkswirtschaften von innen heraus nachhaltig wachsen, wie beispielsweise Brasilien. 2008 hat das Land den Status eines Investment Grades erreicht. In der Folge sanken zwar die Zinsen, aber die Kurse der Schuldscheine stiegen.
Das Potential für eine solche Entwicklung haben mehrere Emerging und Frontier Markets, die nächste Generation der Schwellenländer in der EMEA-Region (Emerging Europe, Middle East and Africa) und in Südostasien. Sie profitieren vor allem von der Globalisierung und dem Exportwachstum zugunsten der Rohstoffproduzenten. "Anleihen dieser Länder bieten Aussicht auf weitere attraktive Renditechancen", so Carlson.
Fidelity: Schwellenländer-Anleihen machen das Rennen
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