YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Finanzmarktkolumne der Bank J. Safra Sarasin: EZB steuert den Schweizer Franken

von Alessandro Bee, Ökonom, Bank J. Safra Sarasin

Diesen Donnerstag trifft sich die Europäische Zentralbank (EZB) zu ihrer monatlichen Sitzung. Im Zentrum wird eine Frage stehen: Wie soll die EZB auf die sich anbahnenden Deflationsgefahren reagieren? Diese Frage ist nicht nur für die Finanzmärkte in Euroland von Bedeutung, sondern auch für die Entwicklung des Schweizer Frankens gegenüber dem US-Dollar entscheidend, denn die EZB bestimmt zu einem großen Teil den Außenwert des Frankens.

Die Deflationsdiskußionen zwingen die EZB ihre Geldpolitik in den nächsten Quartalen weiter zu lockern. Ganz im Gegensatz zur US-Zentralbank Fed, welche dabei ist ihre Anleihenankäufe zu reduzieren. Wir gehen davon aus, daß die expansivere Geldpolitik in Euroland zu einer signifikanten Schwächung des EUR-USD Wechselkurses führt – von 1.38 heute auf 1.30 zu Beginn des nächsten Jahres. Der Euro seinerseits kann gegenüber dem Franken kaum mehr abwerten, da er mit einem Wechselkurs von 1.22 bereits heute nahe an der von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) bestimmten Untergrenze von 1.20 liegt. Diese Konstellation dürfte zu einer namhaften Abwertung gegenüber dem US-Dollar führen.

Der EUR-USD Wechselkurs wird nicht nur durch die Geldpolitik der EZB beeinflußt, sondern kann umgekehrt auch als Auslöser für eine Intervention dienen. EZB-Chef Mario Draghi hat bei verschiedenen Gelegenheiten betont, daß ein Anstieg des Euro deflationäre Risiken birgt. Wertet sich der Euro weiter auf, kann die EZB dazu übergehen ihre Währung aktiv zu schwächen. Eine naheliegende Marke für eine Intervention wäre 1.40. Das wahrscheinlichste Instrument hierfür stellt ein negativer Zinßatz auf Einlagen bei der EZB dar - der heutige Zins beträgt 0%. Resultieren dürfte daraus ein Abfluß von kurzfristigen Anlagen in andere Währungsräume.

Für den Franken hätte das zwei wichtige Auswirkungen. Zum einen besteht die Gefahr, daß Devisen aus dem Euro-Raum nicht alleine in den Dollar-Raum abfließen, sondern auch ihren Weg in den Schweizer Franken finden, was mit einer Aufwertung des Frankens verbunden wäre. Das würde im Gegenzug eine erneute Intervention der SNB fordern, damit die Untergrenze von 1.20 hält. Um eine Abwehrschlacht um die EUR-CHF Untergrenze zu verhindern, dürfte die SNB in einem solchen Fall mit der EZB mitziehen und die Schweizer Zinsen am kurzen Ende ebenfalls in den negativen Bereich senken. Zum andern schafft die EZB mit ihrer Geldpolitik indirekt auch eine Untergrenze des Frankens gegen den US-Dollar. Geht man davon aus, daß die EZB bei einem EUR-USD von 1.40 reagiert und der EUR-CHF im schlimmsten Fall auf 1.20 fällt, so resultiert daraus eine Untergrenze USD-CHF von 0.86 – nahe am aktuellen Kurs von 0.88. Für den Wechselkurs zwischen Schweizer Franken und US-Dollar bedeutet dies: wenig Aufwärtspotenzial – dafür umso mehr Abwärtspotenzial.


www.fixed-income.org
----------------------------------------
Soeben erschienen: BOND YEARBOOK 2013/14 -
Das Nachschlagewerk für Anleiheinvestoren und -Emittenten
Renommierte Autoren und Interviewpartner nehmen Stellung zu den Themenfeldern High Yield-Anleihen, Mittelstandsanleihen, Covered Bonds, Investmentstrategien sowie Tax & Legal. Das jährliche Nachschlagewerk erscheint bereits im 5. Jahrgang und hat einen Umfang von 100 Seiten.

Inhaltsverzeichnis:
http://www.fixed-income.org/fileadmin/2013-11/BOND_YEARBOOK_2013_14_Inhaltsverzeichnis.pdf

Die Ausgabe kann zum Preis von 29 Euro beim Verlag bezogen werden:
http://www.fixed-income.org/fileadmin/2013-11/BOND_YEARBOOK_2013_14_Bestellung.pdf
----------------------------------------

Investment

von Massimo Spadotto, Head of Credit Strategies bei Eurizon

Stabile Inflation, sinkende Zinsen und moderates Wachstum sind eine gute Mischung für die Finanzmärkte. In den letzten Monaten hat sich die Inflation…
Weiterlesen
Investment
„Wir dachten zunächst, dass die Wahl von Donald Trump einen Schock für Schwellen­länder­anleihen auslösen würde. Aber das ist nicht der Fall,“ sagt…
Weiterlesen
Investment

von François Rimeu, Senior-Stratege, Crédit Mutuel Asset Management

Die US-Präsident­schafts­wahlen sind vorbei und das Ergebnis steht fest: Donald Trump ist zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt worden.…
Weiterlesen
Investment
Nach einer vorüber­gehenden Flaute befinden sich Wandel­anleihen wieder im Aufwind, sagt Arnaud Brillois, Portfolio­manager/ Analyst bei Lazard Asset…
Weiterlesen
Investment

von Rick Romano, Head of Global Real Estate Securities bei PGIM Real Estate

Die US-Notenbank hat sich anderen Zentral­banken angeschlossen und einen geldpolitischen Lockerungs­zyklus eingeleitet. Real Estate Investment Trusts…
Weiterlesen
Investment

von Christian Rom, Lead Portfolio Manager DNB Fund Renewable Energy bei DNB Asset Management

Mit dem Sieg von Donald Trump und der wahr­schein­lichen repub­lika­nischen Kontrolle von Senat und Repräsen­tanten­haus stehen für den Sektor…
Weiterlesen
Investment

von Kareena Moledina, Lead – Fixed Income Client Portfolio Management (EMEA) / Fixed Income ESG, Janus Henderson Investors

Der entschlossene Schritt der Fed, die Zinssätze erneut zu senken, in Ver­bindung mit dem schnellen US-Wahl­ergebnis führt zu einer Mischung aus…
Weiterlesen
Investment

Payden & Rygel Chart of the Week

Nach den Präsident­schafts­wahlen in den USA stiegen die Renditen von Staats­anleihen und die Aktien­märkte legten kräftig zu. Viele Anleger sehen das…
Weiterlesen
Investment

von Mark Nash, James Novotny und Huw Davies, Investmentmanager bei Jupiter Asset Management

Anleihenanleger sehen sich mit wider­sprüch­lichen Makro­signalen konfrontiert, die zu einer höheren Volatilität auf den Anleihen­märkten führen…
Weiterlesen
Investment
Was erwartet uns an den Finanzmärkten? Kommentar von François RimeuKurzfristig entspricht die Marktreaktion unseren Erwartungen eines Erfolgs der…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!