Über die Sommermonate haben die Sorgen über Handelskriege, geldpolitische Straffungen der Federal Reserve, einen Abbau der Verschuldung Chinas und die Lage in einigen Schwellenländern die Kapitalmärkte bestimmt. Dessen ungeachtet hat sich die Wirtschaftsaktivität weltweit aber weiter positiv entwickelt. Dem jüngsten Nowcast von Fulcrum zufolge hat sich das globale Wachstum bei annualisiert über 4 Prozent gehalten. Damit liegt die Expansionsrate rund einen halben Prozentpunkt über dem Trendwachstum. Angeführt wird die Entwicklung von den USA (annualisiert +3,5 Prozent) und China (überraschend stark mit annualisiert +6,9 Prozent). Einzig Europa enttäuscht, wo die plötzliche Verlangsamung von Anfang 2018 nur teilweise umgekehrt wurde. Obwohl die Wahrscheinlichkeit einer Rezession den statistischen Modellen von Fulcrum zufolge mindestens bis Mitte 2019 verschwindend gering ist, muss die Entwicklung zahlreicher Risiken genau verfolgt werden. Dazu gehören eine schädliche Geldpolitik der Federal Reserve, weitere Strafzölle der USA auf chinesische Einfuhren und die sich in einigen Schwellenländern verschärfenden Finanzierungsbedingungen. Kombiniert könnten diese Risiken die Fragilität offenlegen, die auch zehn Jahre nach der Lehman-Pleite noch immer im Finanzsystem vorhanden ist.
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