Die hohe Liquidität wird trotz zunehmender geopolitischer Spannungen auf absehbare Zeit der wesentliche Treiber des Geschehens an den Finanzmärkten bleiben. „Die Märkte haben im März die Krise in der Ukraine ohne nennenswerten Ausverkauf überstanden“, sagt Hans Hurschler, Leiter Portfolio Management der Man-Geschäftseinheit FRM. „Es ist gut möglich, dass Risiko-Assets in der nahen Zukunft sogar noch an Wert gewinnen und neue Höchststände erreichen. Wir glauben, dass die reichlich vorhandene Liquidität die Märkte trotz der bestehenden Ungewissheit weiter antreibt. Daher gehe ich davon aus, dass die Risiken zunehmen.“
Dabei hatten die Märkte im März neben der Krim-Krise noch weitere Negativnachrichten zu verdauen. So verstärkte sich im Monatsverlauf die Skepsis über das künftige Wachstum in China. Dazu trug die Ankündigung des Landes bei, stärkere Schwankungen des Yuan zuzulassen. Experten sehen darin die Absicht, künftig wirtschaftliche Reformen stärker voranzutreiben – auch wenn dies zunächst auf Kosten des Wirtschaftswachstums gehen sollte. Zudem verunsicherten die Äußerungen von Janet Yellen, Chefin der US-Notenbank Federal Reserve, zur Monatsmitte die Märkte. Diese wurden als Andeutung interpretiert, dass Zinserhöhungen eher zügiger als langsamer auf die Tagesordnung rücken könnten.
Schwieriger Monat für fast alle Hedgefonds-Strategien
Trotz der zum Teil erreichten Aktienhöchststände zum Monatsende und der relativen Stabilität der Märkte taten sich Hedgefonds im März schwer. Die meisten Strategien wiesen eine schwache Performance aus. Grund hierfür waren weniger Yellens Äußerungen zu möglichen Zinsanstiegen in der Zukunft, sondern vielmehr ihr Zusammentreffen mit zahlreichen anderen Faktoren. So sorgte der Einbruch der Aktienmärkte zur Monatsmitte für eine V-förmige Entwicklung, die sich oftmals kontraproduktiv auf die Renditen von Hedgefonds auswirkt. Hinzu kamen in vielen Bereichen Trendumkehrungen. Darüber hinaus zeigten sich Korrelationen zwischen üblicherweise nicht korrelierten Strategien wie etwa dem Rohstoff-Handel und chinesischer Intermarket Arbitrage.
In der Folge wiesen Managed Futures eine negative Performance aus, die aus der Entwicklung verschiedener Anlageklassen resultierte. Den größten negativen Einfluss hatten dabei Aktien, die gerade in den ersten drei März-Wochen für Verluste sorgten. Insgesamt scheint es momentan so, als ob sich kaum länger anhaltende Trends an den Märkten herausbilden.
Auch Equity-Long-Short-Manager taten sich im vergangen Monat schwer. Insbesondere in Europa gab es Negativfaktoren, die zusätzlich dafür sorgten, dass die Manager zum Teil schwächer als die Aktienindizes abschnitten. Viele Fonds sahen sich beispielsweise einem so genannten Short Squeeze in kleinkapitalisierten italienischen Aktien ausgesetzt. Darüber hinaus fand eine Rotation statt: Investoren verkauften Small Caps und wendeten sich eher Large Caps zu. Dies wirkte sich für einige Fonds, die angesichts der zuletzt höheren Renditen bei Small Caps bewusst auf dieses Segment gesetzt hatten, negativ aus.
Für Emerging-Markets-Manager bleibt das Umfeld schwierig. Manche von ihnen wiesen im März Verluste im hohen einstelligen Prozentbereich aus. Allerdings gab es in diesem Bereich durchaus auch erfolgreiche Manager – beispielsweise jene, die sich im Zusammenhang mit der Krim-Krise gut positioniert oder rechtzeitig auf die Erholung der Peripherieländer in der Eurozone gesetzt hatten.
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Hohe Liquidität treibt Märkte weiter - Ungewissheit steigt
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