Im Dezember stieg die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen infolge positiverer Konjunkturindikatoren von 3,4% auf 3,8%. Für Unruhe sorgten auch Spekulationen, dass die Federal Reserve die Leitzinsen bereits Mitte 2010 wieder anheben könnte. ING Investment Management (ING IM) bleibt indes bei der Einschätzung, dass die Fed die Zinsen nicht vor Ende 2010 erhöhen wird, jedenfalls nicht solange deflationärer Druck anhält.
Nach Einschätzung von ING IM sind die Inflationsprognosen an den Märkten der Industrieländer derzeit übertrieben. Die Anleiherenditen dürften weiter innerhalb einer engen Bandbreite verharren: in der Eurozone (Deutschland) zwischen 3,0 und 3,5% und in den USA zwischen 3,3 und 4,0%.
Griechenland bloß ein Einzelfall
Der griechischen Regierung zufolge wird ihr Haushaltsdefizit 2009 mit 12,7% sogar noch höher ausfallen als erwartet. Infolgedessen stuften Rating-Agenturen ihre Kreditratings für griechische Bonds auf BB+ herunter. Die Risikoprämien für griechische Anleihen zogen kräftig an.
Das Land kämpft offenbar mit schweren Problemen. Dennoch ist ING IM optimistisch, dass Griechenland seinen Zins- und Kapitaldienstverpflichtungen nachkommen wird. Sobald die griechische Regierung einen tragfähigen Plan für die Bewältigung der Probleme aufgestellt hat, werden auch die Risikoprämien wieder fallen. Sollten alle Stricke reißen, wird man auf EU-Ebene ein Rettungspaket für das angeschlagene Land schnüren. Bislang sind die Risikoprämien nur bei griechischen Anleihen gestiegen. Investoren betrachten die aktuelle Situation offensichtlich als politisch beherrschbaren Einzelfall.
Präferenz für Qualitätswerte
ING IM bleibt bei der Präferenz für ein diversifiziertes Exposure im bonitätsstärksten Segment des Marktes. Besonders positiv werden europäische ABS mit einem AAA-Rating ein sowie Lokalwährungsanleihen aus Schwellenländern eingeschätzt. Als einziger Markt bietet der europäische AAA-ABS-Markt immer noch eine hohe Liquiditätsprämie. Gleichzeitig verbessern sich auch die Rahmendaten in diesem Segment.
Investment Grade Credits bleiben vor allem mittel- bis langfristig attraktiv. Aber auch die meisten anderen Anleihemärkte (z. B. High Yield) dürften 2010 mit angemessenen Renditen aufwarten.
Man hüte sich vor Euphorie!
Die Spreads von Investment-Grade-Anleihen bewegen sich in Richtung 100 Bp. (gegenüber der Rendite von Staatsanleihen). Die Spreads von auf Hartwährung lautenden Schwellenländeranleihen sind unter 300 Bp. gefallen, während sie bei High Yield Credits bei rund 600 Bp. liegen.
Dabei handelt es sich um weitgehend normalisierte Spread-Niveaus. Bei Investoren scheint sich die Überzeugung durchzusetzen, dass die Rally der vergangenen zehn Monate noch eine Weile anhalten wird. ING IM möchte die Übergewichtung in diesem Bereich nicht vorschnell aufgeben. Positiv ist jedenfalls zu vermerken, dass sich bisher noch keine echte Euphorie eingestellt hat. Die weitere Entwicklung muss indes genau verfolgt werden.
ING IM schätzt europäische ABS mit einem AAA-Rating sowie Lokalwährungsanleihen aus Schwellenländern positiv ein
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