Im Juli stabilisierten sich die Rentenmärkte wieder. Dem war eine wechselhafte Phase vorausgegangen, deren Volatilität vor allem durch die Unsicherheit im Hinblick auf die weitere Geldpolitik in den USA bedingt war. Inzwischen sind die Spreads auf vielen Märkten bereits wieder auf ihr vorheriges Niveau gesunken. Die Zinsen auf zehnjährige Bundesanleihen und US Treasuries sind seit Ende Juni dagegen weiter gestiegen.
Die Renditeaufschläge bei Hochverzinslichen gingen zurück, während die Anleiherenditen zulegten.
Die Kombination aus höheren Renditen und engeren Spreads macht Sinn, da höhere Anleiherenditen häufig Ausdruck besserer Wirtschaftsdaten sind. Eine dynamische Wirtschaft ist auch für die Unternehmensgesundheit positiv. Insofern dürften Unternehmensanleihen von solideren Bilanzen und geringerem Ausfallrisiko profitieren. So schätzen wir die Situation auch jetzt ein. An den entwickelten Märkten verbessern sich die Konjunkturdaten, während die Unternehmenserträge die Talsohle hinter sich haben. Stabile Wirtschaftsindikatoren sind letztlich gleichbedeutend mit fallenden Spreads und einer Outperformance gegenüber Staatsanleihen.
Positive Performance für High Yield bei steigenden Renditen
Die negative Korrelation zwischen Credit-Spreads und Treasury-Renditen impliziert, dass die Wirkung steigender Staatsanleiherenditen auf die Erträge von Kreditinstrumenten davon abhängt, inwieweit die Spread-Verengung ein Gegengewicht bildet. Hier gibt es einen klaren Unterschied zwischen Investment Grade Credits (IGC) und High Yield (HY) Bonds. Wir haben 15 Perioden seit 1988 untersucht, in denen die Staatsanleiherenditen stiegen. High Yields warfen in einem solchen Umfeld tendenziell positive (annualisierte) Ergebnisse ab. Grund war vor allem der relativ große Renditeabstand gegenüber Staatsanleihen (die sogenannte „Carry“) und die Verengung der Spreads. Bei IGC konnten die engeren Spreads den Anstieg der Anleiherenditen nicht ausgleichen. Im Ergebnis kam es zu höheren Renditen und negativen Erträgen.
Der strukturelle Vorteil Hochverzinslicher gegenüber anderen Anleiheformen ist der Anlegerschaft nicht entgangen. Nach beträchtlichen Abflüssen im Mai und Juni verzeichnen Hochverzinsliche jetzt wieder erhebliches Interesse. Solide Unternehmensbilanzen, historisch niedrige Ausfallraten und relativ hohe Spreads sind die Hauptgründe, warum wir Hochverzinslichen im Anleiheuniversum den Vorzug geben. Bei IGC sind wir neutral.
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ING Marktkommentar: High Yield bleibt bevorzugte Assetklasse
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