Die meisten Anleiheinvestoren machen sich aktuell wohl Gedanken über Duration beziehungsweise über die Inflationsgefahr. Volatile Zinssätze vertreiben derzeit manche Anleger aus höherwertigen festverzinslichen Wertpapieren – für sie könnten Hochzinsanleihen ein attraktiver Ersatz sein. Die Tatsache, dass High Yield Bonds im Vergleich sehr attraktiv sind, wenn ihre Renditen am niedrigsten sind, sei den meisten Anlegern nicht entgangen, sagen Martin Reeves, Head of Global High Yield, und Volker Kurr, Head of Europe Institutional, bei Legal & General Investment Management:
„Inflationsängste erwachsen aktuell in erster Linie aus der Sorge um Wachstum und Vollbeschäftigung. Dieses Umfeld wirkt sich jedoch in der Regel positiv auf die Ertragslage von Unternehmen aus, senkt so die Ausfallerwartungen und führt zu einer Heraufstufung der Bonität. 2022 wird wahrscheinlich das Jahr der „Rising Stars“ werden – Unternehmen, denen der Sprung heraus aus dem Junk-Bereich gelingt. Bei einer Duration von rund vier Jahren und guten Erträgen im Jahresverlauf dürften sich Hochzinsanleihen im Vergleich zu anderen zinsempfindlichen Anlageklassen gut behaupten, erst recht vor dem Hintergrund immer besserer Fundamentaldaten im Anleihebereich.
Im weltweiten Vergleich dürfte das Credit-Umfeld Europa begünstigen. Die USA zeigen zwar das höchste Wachstum, aber auch die aggressivste Geldpolitik. Die EZB hingegen scheint unter den wichtigen Zentralbanken den für Hochzinsanlagen günstigsten Kurs zu fahren. Brasilien und China dürften die massivsten fundamentalen Hürden aufweisen – in Brasilien ein bevorstehendes Wahljahr und in China eine Immobilienkrise. Asiatische Kreditrisiken dürften in letzter Zeit über Gebühr abgestoßen worden sein, steht doch zu erwarten, dass die People’s Bank of China mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln das Kreditwachstum ankurbeln und den Immobiliensektor stabilisieren wird. Russland gibt wie immer Rätsel auf, aber angesichts enger Spreads für Unternehmensanleihen und steigender geopolitischer Spannungen scheint das Risikoprofil eher ins Negative zu tendieren.
Mit einer Rendite von rund drei Prozent in Euro könnten globale Hochzinsanleihen auch weiterhin Anleger anlocken, die Erträge suchen und Kapitalvolatilität möglichst vermeiden wollen. Und da die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen immer noch bei null Prozent liegt, bleiben nicht viele andere stabile und liquide Einkommensquellen. Inflation ist also der Freund der Hochzinsanleihe, und Anleger mit globaler Perspektive können diejenigen Unternehmen ausmachen, die am stärksten von der aktuellen Phase hohen Wachstums und niedriger Belastungen für Anleihen profitieren.“
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Foto: Volker Kurr © Legal & General Investment Management
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