„Mit der enttäuschenden Auktion spanischer Staatsanleihen vergangene Woche meldeten sich auch die Euro-Sorgen zurück“, so Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers. „Spanien hat vergangene Woche seine Haushaltspläne veröffentlicht: Das Land hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt und will sein Haushaltsdefizit auf 3,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) senken. Mit Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen soll die Zentralregierung maßgeblich zu diesem Ziel beitragen, aber auch die autonomen Regionen müssen sich bei der Aufnahme von Krediten erheblich einschränken. Unklar ist indes, wie diese Pläne konkret umgesetzt werden sollen. Die positive Wirkung des letzten Long Term Refinancing Operation (LTRO) hat mittlerweile nachgelassen, daher sind spanische Banken jetzt möglicherweise weniger bereit, bei jeder Auktion in großem Stil spanische Anleihen zu zeichnen. Bisher waren ausländische Investoren in diesem Jahr mit spanischen und italienischen Schuldverschreibungen recht erfolgreich. In erster Linie besteht das Interesse aber wohl an Gewinnmitnahmen und weniger an einem erneuten Engagement an den Staatsanleihemärkten der Euro-Peripherie. Infolgedessen haben sich die Spreads auf spanische Staatsanleihen deutlich ausgeweitet und sind gegenüber zehnjährigen Bundesanleihen von 300 Bp. Anfang März auf 390 Bp. gestiegen. Im November hatte der Spread bei 450 Bp. – das entspricht einer Rendite von knapp 6,75 Prozent – seinen Höchststand erreicht. Sollten die Risikoaufschläge wieder auf dieses Niveau schnellen, weil die Haushaltspläne den Markt nicht überzeugen, so könnte leicht der Eindruck entstehen, Spanien müsse für seine Finanzierung auf den erst kürzlich aufgestockten „Firewall“-Fonds zurückgreifen. Das würde zwangsläufig zu Risikoaversion und weiteren Maßnahmen der Quantitativen Lockerung (QE) führen. Man kann nur hoffen, dass die Europäer dazugelernt haben. Spanien verfügt glücklicherweise über etwas Spielraum, da das Land einen Gutteil seines diesjährigen Finanzbedarfs bereits vorfinanziert hat. Außerdem weist Spanien einen niedrigeren Verschuldungsgrad auf als viele andere Länder Europas. Aber das Land braucht Wachstum ebenso wie den politischen Willen zur Umsetzung einer Haushaltsreform. Überdies ist kurzfristig mit Unterstützung durch die geldpolitischen Instanzen zu rechnen, so zum Beispiel durch Erwerb spanischer Anleihen im Rahmen des Securities Markets Program („SMP“). Doch die Probleme an der Euro-Peripherie werden sich nicht so schnell in Wohlgefallen auflösen. Die zunehmende heimische Orientierung der europäischen Anleihemärkte gibt ebenfalls Grund zur Sorge, da sie die Beziehung zwischen Staat und Banken weiter zementiert. Das Ausfallrisiko staatlicher Kreditnehmer bleibt daher im Rahmen von Rentenportfolios ein unberechenbarer Risikofaktor. Wir setzen also weiterhin vorzugsweise auf ein gut diversifiziertes Portfolio von Unternehmensanleihen.“
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„Mit der enttäuschenden Auktion spanischer Staatsanleihen vergangene Woche meldeten sich auch die Euro-Sorgen zurück“
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