Trotz der zuletzt schwachen Konjunktur- und Inflationszahlen zeigte sich Mario Draghi im Rahmen der heutigen Notenbanksitzung ausgesprochen gelassen:
- Das konjunkturelle Momentum habe zwar nachgelassen, einen echten Abschwung kann die EZB aber noch nicht erkennen.
- Die Notenbank hat weiterhin Vertrauen, dass der Inflationsdruck in den nächsten Quarten zunimmt (vor allem wegen des anziehenden Lohnwachstums).
- Schließlich ist der EZB-Präsident zuversichtlich, dass ein Kompromiss im Haushaltskonflikt mit Italien gefunden wird.
Die Währungshüter sehen entsprechend keinen Grund, den aktuellen geldpolitischen Kurs anzupassen (Ende des Anleihenkaufprogramms im Dezember, Leitzinsen werden frühestens im Spätsommer 2019 angehoben). Wir rechnen hingegen damit, dass die EZB in den nächsten Monaten ihren Wirtschaftsausblick nach unten anpassen muss. Entsprechend werden die Leitzinsängste sinken und die Renditen von Bundesanleihen (10 Jahre) in Richtung 0,2% bis 0,3% fallen.
https://www.fixed-income.org/
(Foto: Daniel Hartmann © BANTLEON)
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