YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Steuern wir auf ein neues „Goldlöckchen“-Zeitalter zu?

von Katharine Neiss, Europäische Chefvolkswirtin bei PGIM Fixed Income

Da ein harter Winter bisher nicht eingetreten ist, ist die Katastrophe in Europa bisher ausgeblieben. Für die Konjunktur im Euroraum zeichnen sich Aufwärtsrisiken ab, auch wenn die negativen Auswirkungen der knappen Energieversorgung und des anhaltenden Krieges in der Ukraine auf die Fundamentaldaten nach wie vor spürbar sind.

Vor dem Hintergrund des jüngsten Rückgangs der Energiepreise gibt es Anzeichen für eine niedrigere Inflation, was zu einem „Goldlöckchen-Szenario“ führt, welches wiederum die Wirtschaftstätigkeit fördert und gleichzeitig die Gesamtinflation senkt. Wir haben kürzlich unsere BIP-Prognose für 2023 von zuvor -0,9% auf nunmehr -0,6% korrigiert – was einem Wert entspricht, der unterhalb des Konsenses liegt.

Im Vergleich zu anderen großen Volkswirtschaften besteht für die EZB ein vergleichsweise hohes Risiko einer Überstraffung. So zeigt eine Bewertung der sogenannten „Schattenzinsen“, die die Auswirkungen der quantitativen Straffung einschließen, dass die EZB die finanziellen Bedingungen bisher genauso stark und schneller verschärft hat wie die Fed und die Bank of England, allerdings mit deutlich weniger Zinserhöhungen. Da es Anzeichen dafür gibt, dass die EZB-Verantwortlichen mit kumulativen Zinserhöhungen von bis zu 100 Basispunkten rechnen, könnten die wirtschaftlichen Auswirkungen angesichts der verzögerten Auswirkungen der Politik auf die wirtschaftlichen Bedingungen allmählich zum Tragen kommen.

Die deutlich schwächeren Daten zum Verbrauchervertrauen und zu den Einzelhandelsumsätzen in Großbritannien könnten ein Vorbote dessen sein, was Europa bevorsteht, da die Bank of England die Geldpolitik früher und stärker gestrafft hat, um die gemeinsame Bedrohung durch die Energieinflation zu bekämpfen. Sollte sich die Konjunktur im Euroraum jedoch als widerstandsfähiger erweisen als prognostiziert, wird die Inflation wahrscheinlich auf einem höheren Niveau bleiben und eine weitere Straffung durch die EZB angemessener erscheinen lassen. Die zuletzt veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes für den Euroraum zeigten eine Verbesserung im verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor, wobei der letztere über 50 lag und auf ein Wachstum hindeutet.

In den USA zeichnen sich zwar Einbrüche im verarbeitenden Gewerbe und im Technologiesektor ab, doch bleibt der Arbeitsmarkt insgesamt überraschend stark, wenn man Echtzeitdaten wie die Anträge auf Arbeitslosenunterstützung heranzieht. Der robuste Arbeitsmarkt könnte letztlich zu einer Verengung der Kreditspreads führen, solange sich die Stärke nicht in einem anhaltenden Lohndruck niederschlägt, der die Fed dazu zwingt, die Schätzungen für ein endgültiges Fed-Funds-Ziel von ca. 5% zu überschreiten.

https://www.fixed-income.org/
Foto: Katharine Neiss © PGIM Fixed Income


 

Investment
Werner Krämer, Geschäfts­führer und Senior Economic Analyst bei Lazard Asset Manage­ment Deutsch­land, sieht vier große Themen in den USA, die…
Weiterlesen
Investment
Die Nachricht über den Start der DeepSeek-App hat die Kurse einiger der größten Tech-Aktien auf Talfahrt geschickt – und das inmitten einer Phase, wo…
Weiterlesen
Investment

Umstellung auf Anleihen noch im Anfangsstadium

Obwohl die Positio­nierung der Anleger nicht eindeutig zu erkennen ist, gibt es zumindest einige Anzeichen dafür, dass die Cash-Bestände weiterhin…
Weiterlesen
Investment
Künstliche Intelligenz bleibt das beherr­schende Thema im Tech­nologie­sektor. Während im vergangenen Jahr vor allem Hersteller von KI-Chips wie…
Weiterlesen
Investment
Sofern es keine Über­raschung gibt, dürfte die Euro­päische Zentral­bank (EZB) auf ihrer Sitzung am Donnerstag, 30. Januar, die Leit­zinsen um 25…
Weiterlesen
Investment
Seit der letzten Sitzung der Euro­päischen Zentral­bank (EZB) im Dezem­ber 2024 hat sich die Daten­lage im Euro­raum nicht wesent­lich ver­ändert. Die…
Weiterlesen
Investment

Belastungen für US-Treasuries möglich, Europa bietet attraktives Umfeld für Anleiheinvestoren

Die Politik von US-Präsident Trump könnte sich in den nächsten vier Jahren erheblich auf Anleger auswirken. Bislang konzen­triert sich die…
Weiterlesen
Investment
Mit einem Ertrag von 9,30% haben Nachrang­anleihen von Industrie­unter­nehmen (Corporate Hybrids) 2024 das zweite Jahr in Folge eine über­zeugende…
Weiterlesen
Investment
Das Global Asset Allocation Team von T. Rowe Price hebt die wichtigsten Erkennt­nisse für Investoren seit der Amts­ein­führung von Donald Trump am…
Weiterlesen
Investment
An der Börse wie im Boxring kann es zu über­raschenden psycho­logischen Entwick­lungen kommen. In der einen Ecke des Rings stehen die USA:…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!