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Swisscanto Invest: Zinskurven werden im Jahr 2021 steiler

Die Coronapandemie hat die Welt weiterhin fest im Griff. In Europa ergriffen zahlreiche Regierungen wieder stark einschränkende Maßnahmen und in den USA dürfte der Kampf gegen COVID-19 unter dem neuen Präsidenten verschärft werden. Trotz dieser anhaltend schwierigen Lage blicken wir mit Zuversicht ins Jahr 2021, haben doch erste Länder mit der Impfung gegen COVID-19 begonnen. Die schrittweise Rückkehr zu einem weitgehend normalen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben scheint nicht mehr in allzu weiter Ferne zu liegen. Diejenigen Unternehmen, Branchen und Volkswirtschaften, die von der Pandemie besonders in Mitleidenschaft gezogen worden sind, dürften auch jene sein, die von der Normalisierung am meisten profitieren werden.

Finanzmärkte
Unterstützt durch eine anhaltend und außerordentlich expansive Geld- und Fiskalpolitik wird die wirtschaftliche Erholung im Laufe des Jahres 2021 deutlich an Fahrt gewinnen. Dadurch steigen auch die Renditen an den Anleihenmärkten moderat an. Wir erwarten den stärksten Anstieg in den zyklischen Regionen, wozu etwa die USA und Australien zählen. Die Unternehmensgewinne werden sich 2021 deutlich erholen – dies relativiert die hohe Bewertung der Aktienmärkte etwas. Insgesamt dürften auch in den nächsten Quartalen nur sehr beschränkt Alternativen zu Aktien bestehen.

Zinskurven werden im Jahr 2021 steiler
Mit der Verfügbarkeit eines Impfstoffs ist auch die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Coronapandemie gestiegen. Allerdings bleibt die Coronasituation angespannt und die konjunkturelle Erholung wird deshalb nicht gradlinig verlaufen. Dies kann bei den Renditen zu stärkeren Schwankungen führen. Für die Renditen am kurzen Ende der Zinsstrukturkurve besteht durch die auf tiefem Niveau verharrenden Leitzinsen zwar nur wenig Spielraum. Mit einem abnehmenden Deflationsdruck und verbesserten Konjunkturaussichten werden die Renditen von Staatsanleihen jedoch über die längeren Laufzeiten ansteigen, sodass die Zinskurven steiler werden. Die Notenbanken werden den Renditeanstieg mit Wertpapierkaufprogrammen entschleunigen, jedoch nicht verhindern. Je länger die akkommodierende Fiskal- und Geldpolitik fortgesetzt wird, umso mehr wird auch die Unsicherheit über die zukünftige Inflationsentwicklung zunehmen. Obschon wir für 2021 von einer gedämpften Inflation ausgehen, führt die Ungewissheit über den längerfristigen Inflationspfad zu einer höheren Risikoprämie bei Staatsanleihen mit einer längeren Duration. Der nominale Renditeanstieg dürfte zwar weiterhin hauptsächlich auf steigende Inflationserwartungen zurückzuführen sein, jedoch sehen wir auch bei den Realrenditen mit einem verbesserten Konjunkturausblick Erholungspotenzial. Hier gilt das gleiche wie bei den nominalen Renditen: Einen Anstieg erwarten wir am langen Ende der Realzinskurve.

Währungen: Aufwertungspotenzial beim kanadischen Dollar
Der konstruktive wirtschaftliche Ausblick spricht 2021 für Währungen, die positiv vom globalen Konjunkturzyklus abhängen, wie die Rohstoffwährungen und die prozyklischen europäischen Währungen. Der australische Dollar profitierte zuletzt von einer sehr schnellen wirtschaftlichen Öffnung, nachdem das Virus stark eingedämmt worden war. Eine solide Rohstoffnachfrage aus China und zunehmend auch aus anderen Volkswirtschaften sowie ein generöses Fiskalpaket werden die australische Konjunktur und Währung auch in den kommenden Quartalen stützen. Die sukzessive Normalisierung der globalen Wirtschaftsaktivität und Mobilität dürfte insbesondere die Nachfrage nach Energierohstoffen steigern. Wir sehen auf Jahressicht deshalb auch klares Aufwertungspotenzial beim kanadischen Dollar, der durch den Zerfall und die unvollständige Erholung des Rohölpreises doppelt von der Pandemie getroffen wurde. Temporär werden aber auch nächstes Jahr sichere Häfen gefragt sein, da die wirtschaftliche Erholung nicht geradlinig verlaufen wird. Unter den Safe-Haven-Währungen bevorzugen wir den japanischen Yen, insbesondere aufgrund der relativ attraktiven Realzinsen und der tiefen Bewertung. Gegenüber dem Schweizer Franken beträgt die Unterbewertung gemäß Kaufkraftparität mehr als zehn Prozent.

Small Caps attraktiv
Unsere generelle Einschätzung über die Aktienmärkte hat sich im Dezember nicht geändert. Zwar wurden die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus global nochmals verschärft. Wir sind aber davon überzeugt, dass die Impfkampagnen das Licht am Ende des Tunnels näherkommen lassen und Investoren über diese Delle hinwegsehen. Insofern halten wir an der Einschätzung einer kräftigen konjunkturellen Erholung für 2021 fest. Das heißt, die Gewinne der Unternehmen werden deutlich steigen und die globalen Aktienmärkte beflügeln. Dabei erachten wir diejenigen Regionen als attraktiv, deren Indizes eine überdurchschnittliche Gewichtung zyklischer Sektoren wie Grundstoffe, Industriewerte und zyklischem Konsum aufweisen. Wir bevorzugen derzeit die Schwellenländer gegenüber den Industriestaaten, weil sie bei höheren Gewinnwachstumsaussichten eine niedrigere Bewertung aufweisen.

Die Gewinne kleiner Aktiengesellschaften (Small Caps) weisen oft eine höhere Sensitivität gegenüber dem Wirtschaftswachstum auf als die der großen Unternehmen (Large Caps). Zudem werden sie von Finanzanalysten weniger häufig beobachtet. In Krisenzeiten greifen Investoren deshalb eher bei Aktien der Großunternehmen zu. Kleine Aktiengesellschaften gewinnen dann an Interesse, wenn sich die Konjunktur auf dem Wachstumspfad befindet und sich dabei noch beschleunigt. Zwar hat das globale Wirtschaftswachstum im 4. Quartal 2020 nochmals einen Dämpfer bekommen, dennoch halten wir an unserem Erholungsszenario fest. Entsprechend sollten sich die Kurse der Small Caps in den kommenden Wochen besser entwickeln als die der Large Caps.

Rohstoffnachfrage erholt sich weiter
Infolge der Konjunkturerholung dürfte auch für die Rohstoffpreise im Jahr 2021 weiteres Aufwärtspotenzial bestehen. Eine Aufhebung der Einschränkungsmaßnahmen, die während der Coronapandemie implementiert wurden, wird sich vor allem durch eine zunehmende globale Mobilität positiv auf die Rohölnachfrage auswirken. Angesichts der angespannten Coronasituation bleibt der Weg dorthin zwar holprig, das Erdölkartell OPEC+ hat jedoch weitere Unterstützung signalisiert. Auch im Jahr 2021 will die Vereinigung an der Produktionsdisziplin festhalten. So haben die Vertreter bei ihrem letzten Zusammentreffen beschlossen, die Produktionskürzungen neu langsamer zu reduzieren. Die Kürzungen sollen nun monatlich beurteilt werden und um maximal 0,5 Millionen Barrel pro Tag zurückgefahren werden. Diese Drosselung ist eine positive Neuigkeiten für den Rohölmarkt. Dadurch besteht weiterhin die Chance, dass der Markt in einem Angebotsdefizit verharrt und die Rohölpreise steigen.

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Bild:
© sarajulhaq786 auf Pixabay


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