Ende April ist die kalte Jahreszeit vorbei. Das Frieren und Bibern hat ein Ende. Hoffnungsfroh tanzen alle in den Mai. Die Tage werden länger und automatisch sind wir an sonnigen Tagen optimistischer. Dafür haben wir auch allen Grund. Es ist alles nicht so schlecht, wie es uns durch die Medien oder Neu-deutsch „Mouth to Mouth“ vermittelt wird.
Wenn wir den Kapitalmarkt ab Sommer 2022 betrachten, dann sehen wir, politische Börsen haben lange Beine und die Märkte sind auf „Zins-turkey“. Alle schauen auf die Schlange Kaa: Die Zinsen; die Inflation – alle sind hypnotisiert und trauen sich nicht, sich zu bewegen. – Oder; Beamtenmikado: Wer zuerst zuckt, der verliert.
Der Aktienmarkt erholt sich. Aber wird wirklich viel gehandelt? Eher nicht. Der gesamte Kapitalmarkt scheint „frozen“. Der DAX liegt fast bei seinem 52 Wochen-Hoch. Irgendwie löst es noch keine positive Stimmung aus. Die Quartalszahlen der im DAX-notierten Unternehmen überzeugen. Auch die internationalen Unternehmens-Zahlen überzeugen. Der DAX versucht zu alten Höchstmarken von über 16.000 Punkten zurückzukehren. Ein kleiner Einschub, vor 21 Jahren am 30.12.2002 notierte der DAX bei 2.893 Punkten. Man wagt es kaum zu sagen, das sind fast 13.000 Punkte niedriger als heute. Mehr als 300 Prozent niedriger als heute.
Aber jetzt kommt erst der Hammer. Der effektive Hypotheken-Zinssatz lag Ende 2002 durchschnittlich bei 5,2 %. Momentan bei rund 3,7%. Anfang des Jahrtausends vertraute kaum Jemand den Aktienmärk-ten und trotz eines Zinssatzes von 5,2 % wollte Jedermann Bau-Gold oder sichere Anleihen.
Am besten sogar Bundesanleihen – erinnern Sie sich noch an die Fernsehwerbung mit der Schildkröte? Oder an den fast schon verzweifelten Versuch der Deutschen Telekom oder der Deutschen Post Aktien mithilfe des damals beliebten Tatort-Kommissars Manfred Krug an den Mann oder die Frau zu bringen?
Ist die Vergangenheit interessant? Ja, wir denken schon, denn wir sind wie viele andere Kapitalmarkt-teilnehmer verblüfft. Wir sehen eine Inflation, die von der EZB mit steigenden Zinsen bekämpft wird. Wir sehen gleichzeitig bei Bürgern ein Realvermögen, was nicht mehr „auf“ der Bank angelegt wird, weil es sich nicht lohnt. Dennoch ist die Psyche nicht nur der Privat- sondern auch der institutionellen Anleger nicht mehr zu verstehen.
Verunsicherung ist als Wort noch zu harmlos – Angst macht sich breit. Immer wenn ein bisschen Optimismus aufkommt, wird von der deutschen Bundesregierung oder auch durch die EU das zarte Pflänzchen gerupft.
Thema Autoindustrie: Klimapolitisch ist es selbstverständlich nötig, dass man handelt. Die gewollt umgesetzte Radikalität ist aber offensichtlich für den Wirtschaftsstandort Deutschland Gift. Auch für den Kapitalmarkt. Die großen Automobilfirmen mögen auf den ersten Blick den Switch schaffen und sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen. Was ist aber mit den mittelständischen Zulieferbetrieben, die für ihre Liquidität Anleihen begeben haben?
Der Immobiliensektor ist zurzeit extrem schwierig. Da verraten wir nichts Neues. Zinsen, die zwar realiter gar nicht so hoch sind, verunsichern. Die Welt wird durch Boulevardblätter, Massenmedien, auch schlechter gemacht als sie wirklich ist. Dann kommt die Politik. Neue Heizungen und Umbauten wer-den anscheinend am Bürger vorbei verordnet. Die Kommunikation ist ein Debakel. Koalitionsparteien beharken sich gegenseitig – eine Moderation ist nicht zu erkennen. Konsequenzen: Kein Mensch kauft verunsichert eine Immobilie. Direkte Auswirkung auf den Kapitalmarkt. Niemand möchte etwas mit Aktien oder Anleihen von Immobilienunternehmen zu tun haben. Wir sehen einen zum größten Teil selbstverschuldeten Wahnsinn, der Deutschland lähmt.
Dennoch gehen wir davon aus, dass der sonnige Mai die trüben Gedanken vertreiben wird. Die Vernunft hat immer und wird auch dieses Mal siegen. Egal ob Privatanleger oder institutionelle Investoren: Beide werden wieder auf den Markt zurückkehren. Es muss Vertrauen geschaffen werden. Insbesondere von den Medien aber auch von den am Kapitalmarkt vertretenen Unternehmen. Durch Corona hat die kommunikative Transparenz gelitten. Standards, die errungen worden sind, müssen wieder hergestellt wer-den. Nach dem Motto: Alles ist Kommunikation.
Zu mwb:
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist ein von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-aufsicht (BaFin) zugelassener Wertpapierdienstleister mit Niederlassungen in Gräfelfing bei München, Hamburg, Hannover, Frankfurt und Berlin. Das Unternehmen wurde 1993 gegründet. 1999 erfolgte der Börsengang. Heute ist die mwb-Aktie (ISIN DE0006656101, WKN 6656101) an der Börse München im Segment m:access notiert wie auch im Freiverkehr an den Börsen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt (Basic Board), Hamburg und Stuttgart. mwb ist in zwei Geschäftsbereichen aktiv: Wertpapierhandel und Cor-porates & Markets. Im Wertpapierhandel betreut mwb rund 46.000 Orderbücher für deutsche und inter-nationale Wertpapiere. Dabei handelt es sich sowohl um Aktien als auch um festverzinsliche Wertpapiere und offene Investmentfonds. Damit ist mwb einer der größten Skontroführer in Deutschland.
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Foto: Kai Jordan © mwb Wertpapierhandelsbank AG
Tanz in den Mai
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