Hohe Inflationsraten haben Investoren im vergangenen Jahrhundert schon mehrfach zu schaffen gemacht. In einem aktuellen Marktreport identifizieren die Investmentexperten der Union Bancaire Privée (UBP) drei Ansätze, mit denen Anleger in der Vergangenheit gut gefahren sind.
Trendwende bei Inflation für den Einstieg abwarten
In Zeiten hoher und steigender Inflation haben Investoren in US-Aktien in der Vergangenheit lediglich 6% Rendite auf 12-Monats-Sicht erwirtschaftet und damit weniger als die durchschnittliche Geldentwertung von 10% in diesen Phasen. „Das Risiko-Rendite-Verhältnis dreht sich aber, sobald die Inflation ihren Höhepunkt erreicht hat und zu sinken beginnt“, schreibt Norman Villamin, CIO Wealth Management bei UBP. „Seit 1900 lagen die 12-Monats-Renditen in diesen Phasen im Schnitt bei 9,3%, wohingegen die Inflation bei durchschnittlich 8% lag. Auch der maximale Verlust bzw. Drawdown fiel nur halb so hoch wie im vorherigen Szenario aus.“
Inflationsbedingte Verschiebung der Kapitalströme
Die Geldentwertung führe zu einer Neuordnung der Ausgaben und Kapitalströme. „Das führt zu einer deutlichen Differenzierung der Renditen nach Sektor. Das sollten sich Investoren zunutze machen“, erläutert der UBP-Experte. So hätten in den 1970er Jahren von den zehn Sektoren nach Datastream lediglich Industrie-, Rohstoff- und Energiewende positive Renditen erzielt; der Energiesektor ragte mit 12% positiv heraus. „Nicht die hohen Energiepreise allein geben hier den Ausschlag. Vielmehr sorgt der Wunsch nach Autarkie und die Erschließung neuer Energiequellen dafür, dass sich Investitionen und Steuererleichterungen – ähnlich wie heute auch – auf diesen Sektor konzentrieren.“ Aus dem Übergang von einer globalisierten „Just-in-time“- zu einer deglobalisierten „Just-in-Case“-Wirtschaft ergäben sich neue, langfristige Opportunitäten für Investoren. Villamin hält Investitionen, die mit der beschleunigten Energietransformation oder mit der für eine kohlenstoffarme Wirtschaft benötigten Infrastruktur zusammenhängen, für aussichtsreich. Ebenso eröffne die Effizienzsteigerung der Lebensmittelversorgung langfristige Chancen für Anleger.
Auf Dividenden abzielen und Volatilität nutzen
Ein weiterer zielführender Ansatz für langfristig orientierte Anleger kann Villamin zufolge in der Fokussierung auf Dividenden liegen. Seit 1900 entfiel in Phasen hoher Inflation ein hoher Anteil der Aktienrenditen auf Dividenden. In den 1970er Jahren entfielen 66% auf Dividendenausschüttungen, wohingegen diese in der letzten Dekade gerade einmal 16% ausmachten. Daneben eröffne die hohe Volatilität auch interessante Anlagemöglichkeiten für strukturierte Produkte, die im aktuellen Umfeld ein mit Hochzinsanleihen vergleichbares Renditepotenzial böten.
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Foto: Norman Villamin (Quelle: UBP)
UBP Marktkommentar: Drei Anlageansätze in Zeiten hoher Inflation
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