Indikatoren, die einen Überblick über die amerikanische Konjunktur geben, signalisieren eine mögliche Abkühlung:
Der jüngste Bericht des ISM Manufacturing Index vom 1. Juli zeigt, dass die US-Industriekonjunktur weiterhin enttäuscht. Nach einer Erholungsphase von Frühjahr 2023 bis zur neutralen Marke von 50, fiel der aktuelle Wert unerwartet auf 48,5, entgegen der Prognose einer leichten Verbesserung auf 49,1. Dies markiert den dritten Monat in Folge fallende Werte und deutet darauf hin, dass die Erholungsphase der US-Industrie möglicherweise bereits beendet ist.
Ähnlich enttäuschend sind die Zahlen für den ISM Services Index vom 3. Juli, der von erwarteten 52,7 dramatisch auf 48,5 gefallen ist, den tiefsten Stand seit Dezember 2022, was Fragen über die Stabilität des US-Dienstleistungssektors aufwirft.
Der University of Michigan Consumer Confidence Index verzeichnete ebenfalls einen Rückgang von den erwarteten 72 auf 68. Auch hier fallen die Werte seit drei Monaten, was auf eine Verschlechterung der Verbraucherstimmung des US-Konsumenten hinweist.
Sentix Konjunkturindex für Euroland im Juni mit einem herben Rückschlag, mit einem Rückgang um 7,6 Punkte auf -7,3, wobei die Erwartungen um 8,5 Punkte einbrachen. Auch international zeigt sich ein zunehmender konjunktureller Gegenwind, insbesondere in den USA, wo der Gesamtindex den dritten Monat in Folge auf den niedrigsten Stand seit Januar 2024 fiel.
Der US-Aktienmarkt zeigt seit Mitte Mai eine zunehmend angespannte Entwicklung, da nur noch Technologiewerte und Halbleiteraktien zulegen. Das wird besonders am Nasdaq100 deutlich, der im Jahr 2024 bisher um 21 % gestiegen ist, wogegen der S&P500 Equal Weight, welcher den breiten Markt abbildet, lediglich ein leichtes Plus verzeichnet. Auch der Russell2000 konnte nur leicht zulegen. Seit Mitte Mai bewegen sich der breite Markt und die Small Caps jedoch nur noch seitwärts oder abwärts. Das bedeutet, dass immer weniger Aktien für die Rekordstände im S&P500 und MSCI World verantwortlich sind, was auf eine zunehmende Konzentration der Marktrally hinweist. Speziell der Nasdaq100 zeigt sich im Jahr 2024 extrem stark. Seit dem Tief im Herbst 2022 ist der Index um bemerkenswerte 95 % gestiegen. Mit einem prognostizierten Ertragswachstum von etwa 15 % in den nächsten beiden Jahren bleibt der Aufwärtstrend intakt. Betrachtet man den Abstand vom Index zu seiner 200-Tage-Linie, wird der große Abstand von 19 % zur 200-Tage-Linie deutlich, was auf eine Überhitzung hindeuten kann.
Der Optionsmarkt zeigt derzeit Anzeichen von Euphorie: Darauf deutet das Verhältnis von gehandelten Puts zu gehandelten Calls hin, was aktuell unter 0,65 liegt und damit starke Gier und Euphorie unter den Anlegern signalisiert. Werte über 1 deuten hingegen auf Skepsis und Angst hin. Die aktuell sehr niedrigen Werte sind als Kontraindikator zu verstehen und weisen auf erhebliche Rückschlaggefahren am Aktienmarkt hin.
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Chart: US-Aktienmarkt - Nasdaq100
Quelle: Bloomberg, Stand: 09. Juli 2024. Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen. Es besteht ein Währungsrisiko.
US-Wirtschaft droht Abkühlung
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