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Wandelanleihen - ein „good game“ für alternativ orientierte Anleger

Die Videospielindustrie ist nicht nur eine schnellwachsende Branche, sondern gehört zu den umsatzstärksten Industriezweigen. Gleichzeitig ist sie aber auch von Natur aus ein eher volatiles Geschäft, da der Erfolg eines Unternehmens meist an einzelne Produkte geknüpft ist. Zwei der derzeit erfolgreichsten Vertreter der Gaming-Branche sind die amerikanischen Unternehmen Take Two Interactive und Electronic Arts, die mit der beliebten „Grand Theft Auto“-Serie oder verschiedenen Sport-Simulatoren zukunftsweisende Trends in diesem Industriesegment setzen. Beide Unternehmen nutzen die Wandelanleihe als Finanzierungsinstrument, welche nach Einschätzung von Thomas Lange, Manager des Man Convertibles America Fund, für Anleger eine interessante Alternative zur Aktie ist, um am Erfolg beliebter Videospiele teilzuhaben.

Das im Jahr 1993 gegründete amerikanische Unternehmen Take Two Interactive entwickelt und vertreibt Videospiele mit erfolgreichen Titeln wie „Civilization“, „Duke Nukem“ oder „Max Payne“ im Portfolio. Das Zugpferd der Erfolgsgeschichte dieser am NASDAQ gehandelten Aktiengesellschaft ist aber zweifelsfrei die „Grand Theft Auto“ – Serie. Nach vierjähriger Entwicklungszeit brachte Take Two Interactive kürzlich eine neue Version des Spiels auf den Markt, „Grand Theft Auto 5“. „GTA5“, wie das Spiel auch genannt wird, ist gemäß Bloomberg mit geschätzten 250 Millionen US-Dollar Entwicklungs- und Marketingkosten nicht nur das teuerste Videospiel aller Zeiten, sondern hat am Tag der Veröffentlichung auch im Verkauf bisherige Rekorde gebrochen und mehr als 800 Millionen US-Dollar Umsatz eingebracht. Dies entspricht schätzungsweise 13 bis 14 Millionen verkauften Exemplaren in den ersten 24 Stunden. Nach drei Verkaufstagen wurde sogar die Umsatzmarke von einer Milliarde US-Dollar geknackt. Das ist noch keinem Spiel oder Film in dieser kurzen Zeit gelungen.

Trotz ihrer Umsatzstärke ist die Videospielindustrie von Natur aus volatil und der Erfolg eines Unternehmens hängt häufig von einzelnen Gaming-Produkten ab. Aber gerade deshalb könnten unserer Meinung nach die beiden ausstehenden Wandelanleihen von Take Two Interactive eine interessante Alternative zur Aktie sein. Beide Wandler liegen im ausgewogenen Bereich und weisen ein Delta von etwa 46 Prozent auf. Der erste Wandler mit Laufzeit bis 2016 bezahlt einen Coupon von 1,75 Prozent und handelt bei 116 Prozent. Der zweite Wandler handelt bei 106 Prozent und verfügt über einen Coupon von 1 Prozent, liegt dafür aber etwas näher am Bond Floor und läuft bis 2018. Allerdings sollten Anleger bedenken, dass beide Papiere nicht von einer Ratingagentur bewertet werden.

Neben Take Two Interactive hat sich der ebenfalls aus den USA stammende Computerspielentwickler Electronic Arts mit Games wie „Command & Conquer“, „Battelfield“, „Need for Speed“ oder den verschieden EA Sport-Simulatoren einen Namen gemacht. Auch Electronic Arts setzt auf die Wandelanleihe als Finanzierungsinstrument mit einer ausstehenden Emission. Diese läuft bis 2016, bezahlt einen Coupon über 0,75 Prozent und hat eine Aktiensensitivität von 41 Prozent. Alle erwähnten Wandelanleihen verfügen zudem über eine Übernahmeschutzklausel, die den Anleger im Falle einer Unternehmensübernahme für den Zeitwertverlust zu entschädigen verspricht. Vor dem Hintergrund, dass Electronic Arts im Jahr 2008 einen Übernahmeversuch von Take Two Interactive gestartet hat, ist dies eine wichtige Hintergrundinformation für interessierte Anleger.


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