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WGF – war das nicht absehbar?

WGF Westfälische Grundbesitz und Finanzverwaltung AG – der Name war brillant. Westfälisch, das klingt bodenständig, provinziell, Grundbesitz – solide und Finanzverwaltung – absolut seriös. Zumindest glaubten das viele Investoren. Auch mit der „Mündelsicherheit“ hat das Unternehmen oft geworben.

Doch war die Entwicklung nicht absehbar? WGF ist nicht das erste Unternehmen, das Anleihen bei Privatanlegern platziert hat und damit einen Leverage von nahezu 100% fahren konnte. Keine Bank hätte so etwas mitgemacht. Denn bei einem solchen Leverage muss nicht viel schief gehen, damit es richtig schief geht.

Und obwohl die WGF-Anwälte stets massiv versucht haben, eine kritische Berichterstattung zu verhindern, gab es schon vor langer Zeit Medienberichte, die die Frage aufgeworfen haben, wie die Zahlen des Unternehmens zustande kommen. So berichtete Monika Leykam bereits in der Immobilien-Zeitung 50/2010, S. 5 über „Pino Sergios Wege der kreativen Kapitalbeschaffung“ – die Reaktion der WGF-Anwälte ließ nicht lange auf sich warten. Auch wir stellten im BOND MAGAZINE 8 am 04.08.2011 in der Titelstory die Frage, wie die WGF-Gewinne zustandekommen. Zum Schutz vor den WGF-Anwälten hatten andere Medien die Story zeitgleich veröffentlicht.

Doch auch wir hatten in der Folge ein Scharmützel mit einer internationalen Großkanzlei, die von WGF beauftragt wurde. Und die Erfahrung zeigt, dass häufig dann, wenn jemand derart die Konfrontation mit Journalisten sucht, es wirklich etwas zu vertuschen gibt.

Auch wenn die kritische Berichterstattung über Anleihen ein Minenfeld zu sein scheint, haben wir inzwischen gelernt, mit derartigen Angriffen umzugehen.

So wurde ich schon für Aussagen abgemahnt, von denen ich ausgehe, dass die gegnerische Kanzlei wissen musste, dass sie richtig sind. Schließlich haben unsere Anwälte als Beweis einfach eine Broschüre zitiert, die in den Büroräumen der gegnerischen Anwälte auslag. Die gleichen Anwälte haben mich auch für Aussagen abgemahnt, die überhaupt nicht ihren Mandanten betroffen haben – und trotzdem richtig waren. Damit es richtig teuer wird, wurde ich für die Aussagen als Autor und nochmals als Geschäftsführer des Verlages abgemahnt. Die zuständige Anwaltskammer hatte übrigens kein großes Interesse, gegen die schwarzen Schafe in den eigenen Reihen vorzugehen, und hat stattdessen geraten, eine zivilrechtliche Schadenersatzklage zu prüfen – aber verklagen Sie mal eine Großkanzlei …

Wegen kritischer Berichterstattung ist auch beim Presserat in diesem Jahr eine Beschwerde über mich eingegangen – die zahlreich vorgebrachten Vorwürfe wurden allesamt als unbegründet zurückgewiesen.

Doch inzwischen wissen wir, wie Abmahnanwälte arbeiten. Wir hatten viel Zeit, uns darauf einzustellen und uns Gedanken über effektive Abwehrstrategien zu machen.

Christian Schiffmacher
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Soeben erschienen: BOND YEARBOOK 2012/13 -
Das Nachschlagewerk für Anleiheinvestoren und -Emittenten
Renommierte Autoren und Interviewpartner nehmen Stellung zu den Themenfeldern High Yield-Anleihen, Mittelstandsanleihen, Covered Bonds, Investmentstrategien sowie Tax & Legal. Das jährliche Nachschlagewerk erscheint bereits im 4. Jahrgang und hat einen Umfang von 108 Seiten. Die Ausgabe kann zum Preis von 29 Euro beim Verlag bezogen werden:
http://www.fixed-income.org/fileadmin/2012-11/Flyer_Bestellformular_BondBook_12_13.pdf
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