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„Die Restrukturierung der Anleihe macht den Weg frei für das Gelingen der gesamten Sanierung“, Frank Hock, DF Deutsche Forfait AG

Die DF Deutsche Forfait AG lädt die Inhaber der Schuldverschreibungen 2013/2020 zwischen dem 20. Januar 2015 (0:00 Uhr) und dem 22. Januar 2015 (24:00 Uhr) zur Stimmabgabe in einer Abstimmung ohne Versammlung ein. BOND MAGAZINE sprach im Vorfeld mit Finanzvorstand Frank Hock über die wichtigsten Eckpunkte des Konzepts, die Bedeutung der Gläubigerabstimmung und die weiteren Perspektiven der Gesellschaft. Details zur Abstimmung sind auf der Internetseite unter www.dfag.de/investor-relations/anleihe veröffentlicht.

BOND MAGAZINE:
Bitte erläutern Sie die Eckpunkte der finanziellen Restrukturierung.

Hock:
Die achtmonatige Notierung der DF AG auf der OFAC Sanktionsliste hat uns wirtschaftlich hart getroffen und zu einem negativen Eigenkapital geführt. Mit dem vorgelegten Restrukturierungskonzept wollen unsere Kapitalbasis stärken und wieder auf die Erfolgsspur zurückzukehren. Unser Marktpotential ist weiterhin enorm. Um es zu nutzen, müssen wir jedoch zunächst unsere finanzielle Handlungsfähigkeit wiederherstellen. Dies hat das Sanierungsgutachten nach IDW S6 bestätigt: Ohne die Reduzierung der Fremdkapitalzinsen und Durchführung von Kapitalmaßnahmen ist die Gesellschaft nicht sanierungsfähig, da eine nachhaltige Renditefähigkeit nicht gegeben wäre. Unser Restrukturierungskonzept besteht es aus vier Bausteinen: (I) Angebot eines freiwilligen Debt-to-Equity Swaps an die Anleihegläubiger (Kapitalerhöhung I um bis zu 3,4 Mio. Aktien). Dafür liegen uns schon Absichtserklärungen in einem signifikanten Umfang vor. (II) Reduzierung des Nominalzinssatzes der Anleihe 2013/20 von 7,875 % p.a. auf 2,000 % p.a. unter Gewährung von Optionsrechten zum Erwerb von DF-Aktien. (III) Gewährung von Kreditlinien durch die kreditgebenden Banken in der vor dem OFAC-Listing bestehenden Höhe mit einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 2016 und gleichzeitiger Zinsreduzierung für die gesamte Laufzeit. (IV) (Bar-) Kapitalerhöhung II um bis zu 6,8 Mio. Aktien.

Im ersten Schritt sind jetzt die Anleihegläubiger aufgerufen, über die Reduzierung des Nominalzinsatzes (gemäß 2.) abzustimmen. Die Zustimmung ist Voraussetzung für alle weiteren Schritte – deshalb ist sie so wichtig. Eine Ablehnung oder zeitliche Verzögerung würde uns mit weiteren Kosten belasten, das Vertrauen aller Kapitalgebergruppen und Kunden beeinträchtigen und am Ende den Fortbestand der Gesellschaft erheblich gefährden.

BOND MAGAZINE:
Weshalb findet im Rahmen der Gläubigerversammlung keine Präsenzveranstaltung statt?

Hock:
Dies ist im Wertpapierprospekt so festgelegt und dazu wurde uns damals von unseren Emissionsbegleitern geraten. Es gibt für beide Varianten, Präsenzveranstaltung und Abstimmung ohne Versammlung, Argumente dafür und dagegen. Für unseren Weg spricht, dass jeder Gläubiger ohne großen zeitlichen Aufwand und Reisekosten von seinem Abstimmungsrecht Gebrauch machen kann. Den Nachteil, dass kein persönlicher Dialog stattfindet, gleichen wir durch ausführliche Informationen auf unserer Internetseite, Pressegespräche und Treffen mit Intermediären wie den Anlegerschutzvereinigungen aus.


BOND MAGAZINE:
Wie können Anleihegläubiger von Ihrem Fragerecht Gebrauch machen?

Hock:
Per Email oder telefonisch stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung und versuchen alles Fragen möglichst schnell zu beantworten. Darüber hinaus findet sich auf unserer Website ein umfangreicher Fragenkatalog, der auf Basis der uns zugehenden Fragen ständig aktualisiert wird.


BOND MAGAZINE:
Im Opinion Letter vom 30. Dezember 2014nennt Ebner Stolz einen Wert der alten Anleihe von 78,00%-79,00% und für die neue Anleihe, nach Sanierung und ohne Besicherung der Banken, einen Wert von 71,5% - 72,5%. Wird das Eigenkapital hier nicht bevorzugt?

Hock:
Aus unserer Sicht nicht. Die Alt-Aktionäre werden durch die bevorstehenden Kapitalmaßnahmen deutlich verwässert. Die Anleihegläubiger sollen, wie vorgesehen, ihr Kapital, im Jahr 2020 zu 100 Prozent zurückerhalten. Mit dem Optionsrecht, dessen Wert von Ebner Stolz mit EUR 0,65, d.h. bei 100 Optionen je Anleihe mit EUR 65,0 berechnet wurde, wollen wir ihnen auch die Chance einräumen, ihren Zinsverzicht wieder aufzuholen. Da der Wert der alten Anleihe sowie der Wert der neuen Anleihe einschließlich Optionsrechten ohne Besicherung der Banken nahezu wertgleich ist, findet keine Bevorzugung des Eigenkapitals statt.

Bei Ausübung der Optionsrechte erhalten Anleihegläubiger die Möglichkeit, eine Anzahl von mindestens 100 und höchstens 113 Stück neuen Aktien je Anleihe im Nennbetrag von 1.000 Euro zu einem Bezugspreis von 1,25 Euro zu erwerben. Steigt der Kurs der DF-Aktie beispielsweise auf 2,50 Euro (XETRA-Schlusskurs 15.01.2015: 1,28 Euro) erzielt der Anleiheinhaber im Fall von 100/113 Optionsrechten einen Gewinn von 125,00 Euro/141,25 Euro. Die Kurssteigerung ist natürlich nicht vorhersehbar, aber bei erfolgreicher Restrukturierung und Rückkehr in die Gewinnzone wird der Aktienkurs sicher positiv verlaufen.


BOND MAGAZINE:
In welchem Umfang hält das Management Aktien der DF Deutsche Forfait AG?

Hock: Das Management hält derzeit einen Anteil von 8,5 Prozent.


BOND MAGAZINE:
Müssen die Stimmen zwischen dem 20.01. und dem 22.01.2015 schriftlich eingehen?

Hock: Die Stimmabgabe ist per Post, Fax oder per E-Mail an den Abstimmungsleiter, Herrn Notar Dr. Piehler, möglich. Wichtig ist, dass die Stimmabgabe ausschließlich zwischen dem 20. Januar 2015, 0:00 Uhr und dem 22. Januar 2015, 24:00 Uhr gültig ist. Außerhalb dieses Abstimmungszeitraums (davor oder danach) beim Abstimmungsleiter eingehende Stimmabgaben sind nicht wirksam. Die Abgabe bereits abgegebener und damit unwirksamer Stimmen kann innerhalb des Abstimmungszeitraums wiederholt werden. Auf unserer Internetseite – www.dfag.de/investor-relations/anleihe – haben wir auch ein Merkblatt zum Ablauf und den benötigten Formularen bereitgestellt. Wir hoffen, dass möglichst viele Anleihegläubiger von ihrem Recht Gebrauch machen, damit wir das Mindestquorum von 50% des ausstehenden Anleihevolumens erreichen.

Das Interview führte Christian Schiffmacher, www.fixed-income.org

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