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„Durch eine Laufzeitverlängerung können wir … bei der notwendigen Veräußerung von Objekten Flexibilität gewinnen“, André Speth, CFO, Noratis AG

Die Noratis AG (WKN A2E4MK, ISIN DE000A2E4MK4) hat für den 8. Oktober zur zweiten Anleihe-Gläubiger­ver­sammlung eingeladen. Die Anleihe­gläubiger sollen u.a. einer Ver­längerung der Noratis-Anleihe 2020/25 (WKN A3H2TV, ISIN DE000A3H2TV6) bis zum 31.12.2028 zustimmen.  Denn die Noratis AG benötigt für die Rück­führung der Anleihe 2020/25, die im November 2025 fällig ist, Mittel­zuflüsse aus Objekt­verkäufen in einem erheb­lichen Umfang, wie André Speth, CFO der Noratis AG, im Interview mit dem BOND MAGAZINE erläutert. Die Gesell­schaft bittet deshalb auf der Anleihe­gläubiger­versammlung vor allem um die Zustimmung der Anleihe­gläubiger für eine Prolongation der Anleihe bei ansonsten im Wesent­lichen unveränderten Konditionen. Durch eine Laufzeit­verlängerung kann die Noratis AG bei der notwendigen Veräußerung von Objekten Flexibilität gewinnen, wodurch man auf bessere Verkaufspreise setzen kann, erläutert Speth.

BOND MAGAZINE: Sie haben für den 8. Oktober zur zweiten Gläubiger­versammlung eingeladen. Die erste Gläubiger­versammlung war nicht beschlussfähig, da nur 45,12% des Anleihevolumens vertreten waren. Bei der zweiten Versammlung ist nur ein Quorum von 25% notwendig. Schauen Sie entspannt auf die zweite Versammlung?

André Speth: Wir waren mit der Präsenzquote der 1. Anleihegläubigerversammlung sehr zufrieden und danken den Anleiheinhabern für ihre Teilnahme. Nun ist es wichtig, das notwendige 25% Quorum der 2. Anleihegläubigerversammlung sicher zu erreichen. Wir bitten deshalb die Anleihegläubiger, am 8. Oktober 2024 bei der Versammlung in Eschborn vor Ort teilzunehmen oder sich vertreten zu lassen. Diese Versammlung ist für die Noratis AG sehr wichtig. Es geht darum, durch die Prolongation der Anleihe 2020/25 die notwendige Flexibilität bei Immobilienverkäufen zu bekommen, so dass Verkäufe im aktuellen Marktumfeld nicht unter Zeitdruck erfolgen müssen. Dies sichert Substanz in der Noratis AG und damit auch für die Anleihegläubiger. Die Informationen zu den Unterlagen für die Teilnahme an der Anleihegläubigerversammlung finden sich im Investor Relations-Bereich unserer Website www.noratis.de.

BOND MAGAZINE: Wie können Anleiheinvestoren an der Gläubigerversammlung teilnehmen oder sich vertreten lassen?

Speth: Für die Teilnahme an der 2. Anleihegläubigerversammlung ist wiederum die Anmeldung postalisch (Noratis AG, c/o Computershare Operations Center, 80249 München) oder per E-Mail an noratis@computershare.de erforderlich, unabhängig davon, ob eine Präsenz vor Ort geplant ist oder ein Stimmrechtsvertreter beauftragt werden soll. Für die Teilnahme brauchen die Anleihegläubiger zudem einen „Besonderen Nachweis und Sperrvermerk“, der bei der depotführenden Bank angefordert werden muss. Auf der Website der Noratis AG unter noratis.de/investor-relations/ in der Rubrik „Anleihegläubigerversammlung" haben wir ein entsprechendes Musterformular ebenso hinterlegt wie ein Vollmachtsformular mit Weisung an die Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft, für den Fall, dass Anleihegläubiger nicht persönlich in Eschborn teilnehmen können.

BOND MAGAZINE: Worüber soll abgestimmt werden?

Speth: Als Bestandsentwickler von Wohnimmobilien hat die Noratis die beiden Einnahmesäulen Mieten aus dem Immobilienbestand und Verkaufserlöse aus der Veräußerung von Objekten. Der Immobilienmarkt befindet sich nun schon seit einiger Zeit in einer sehr schwierigen Lage die durch rückläufige Preise und nur sehr wenige Immobilien-Transaktionen im Markt geprägt ist. Die Noratis AG benötigt aber für die Rückführung der Anleihe 2020/2025, die im November 2025 fällig ist, Mittelzuflüsse aus Objektverkäufen in einem erheblichen Umfang. Wir bitten deshalb auf der Anleihegläubigerversammlung vor allem um die Zustimmung der Anleihegläubiger für eine Prolongation der Anleihe bis zum 31. Dezember 2028 bei ansonsten im Wesentlichen unveränderten Konditionen. 

Durch eine Laufzeitverlängerung können wir als Noratis AG bei der notwendigen Veräußerung von Objekten Flexibilität gewinnen, wodurch wir auf bessere Verkaufspreise setzen können. Hierdurch kann Substanz in der Gesellschaft gesichert werden, was natürlich positiv ist für die Anleihegläubiger. Wichtig ist, zum Gesamtpaket der Restrukturierung gehört auch, dass unser Ankeraktionär sich verpflichtet hat, 10 Mio. Euro Eigenkapital in die Gesellschaft bis zum Jahresende zu investieren, spätestens bis Ende Januar 2025. Darüber hinaus ist der Ankeraktionär bereit, ab 2025 weiteres Eigenkapital von bis zu 16 Mio. Euro bereitzustellen, um den eingeschlagenen Sanierungspfad abzusichern, wenn die geplanten Laufzeitverlängerungen unserer Anleihen zu unveränderten Konditionen erfolgen.

BOND MAGAZINE: Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) empfiehlt der Verlängerung der Laufzeit zuzustimmen, wenn die Anleihe 2021/27 (WKN A3E5WP, ISIN DE000A3E5WP8), die ein Volumen von 10 Mio. Euro hat und von nur einer Versicherung gehalten wird, bis 31.12.2029 verlängert wird. Zudem muss die vom Großaktionär Merz Real Estate GmbH & Co.KG angekündigte KE im Volumen von mindestens 10 Mio. Euro durchgeführt werden. Wie laufen die Gespräche mit der Versicherung, die die Anleihe 2021/27 hält?

Speth: Unsere zweite Anleihe, 2021/27, wird, wie Sie sagen, von nur einem Gläubiger gehalten und soll bis Ende 2029 bei einem unveränderten Zins verlängert werden. Wir sind dort bereits in sehr konstruktiven Gesprächen mit dem Gläubiger. Für die Anleihegläubiger der Anleihe 2020/25, die wir zu unserer zweiten Anleihegläubigerversammlung am 8. Oktober 2024 einladen, ist wichtig, dass die geplante Prolongation der Anleihe nur umgesetzt werden kann, wenn die 10 Mio. Euro unseres Großaktionärs bis spätestens Ende Januar 2025 zur Verfügung stehen und die zweite Anleihe ebenfalls bei einem unveränderten Zins verlängert wurde. Es besteht somit Klarheit für die Anleihegläubiger.

BOND MAGAZINE: Bezüglich der Kapitalerhöhung reicht das genehmigte Kapital überhaupt nicht aus. Wann werden Sie zu einer a.o. HV einladen und wie ist das Timing und der technische Ablauf?

Speth: Es gibt die Zusage unseres Ankeraktionärs Merz Real Estate, die 10 Mio. Euro Eigenkapital in diesem Jahr in die Noratis AG zu investieren. Der genaue Ablauf muss aber noch festgelegt werden, so dass ich hier zum jetzigen Zeitpunkt noch keine weiteren Angaben machen kann.

BOND MAGAZINE: Sie sind noch auf der Suche nach einem weiteren Großaktionär, um das operative Geschäft fortzuführen. Andernfalls wird die Gesellschaft abgewickelt, den Anleihegläubigern wird eine vollständige Bedienung von Zins und Tilgung in Aussicht gestellt. Wie läuft die Suche nach einem neuen Investor?

Speth: Das derzeitige Immobilienumfeld bietet wieder vielversprechende Investitionsmöglichkeiten. Wir würden deshalb gerne auch wieder Immobilien einkaufen und die Chancen nutzen. Dafür benötigen wir jedoch mehr Mittelzuflüsse, als bisher von unserem Ankeraktionär zugesagt wurden. Deshalb schauen wir nach einem weiteren Großaktionär. Das Interesse ist da. Ich kann und darf aber natürlich zum jetzigen Zeitpunkt hier keine weiteren Informationen oder Einschätzungen geben.

BOND MAGAZINE: Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Christian Schiffmacher, www.fixed-income.org
Foto: André Speth, CFO © Noratis AG


 

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