Der Hamburger Wind- und Solarparkbetreiber Encavis AG (ISIN: DE0006095003, Börsenkürzel: ECV), notiert im MDAX der Deutsche Börse AG, und seine Finanzierungstochter Encavis Finance BV sind erneut von SCOPE Ratings (SCOPE) bewertet und das Investment-Grade-Emittentenrating „BBB-“ bestätigt worden. In einer aktualisierten Analyse wurde der Ausblick von „stabil“ auf „positiv“ angehoben.
„Die erneuten Ratingergebnisse von SCOPE spiegeln unser solides Geschäftsmodell, unser gründliches Risikomanagement und unsere konsequente Finanzierungspolitik wider, die wir seit 2016 mit klarem Fokus auf langfristig stabile Bilanzrelationen verfolgen“, begrüßt Dr. Christoph Husmann, CFO der Encavis AG den von „stabil“ auf „positiv“ angehobenen Ausblick. „Die hervorragenden Bonitätskennzahlen von Encavis resultieren aus der sehr guten finanziellen Entwicklung des Konzerns und bieten uns eine wachsende Auswahl an Finanzierungsmöglichkeiten, um kontinuierlich niedrige Finanzierungskosten sicherzustellen“, fügte Husmann hinzu.
Die Europäische Ratingagentur SCOPE hat die langfristigen Ratings für vorrangige unbesicherte Schuldtitel bei BBB-, nachrangige (hybride) Schuldtitel bei BB und kurzfristige Schuldtitel bei S-2 bestätigt. Eine deutliche Stärkung der Kreditkennzahlen gepaart mit der sich allmählich verbessernden geografischen Diversifizierung und Granularität des eigenen Portfolios des Unternehmens führen zu einer Änderung des Ausblicks von „stabil“ auf „positiv“. Das Rating BBB- von Encavis spiegelt in erster Linie die weitgehend geschützte Position des Unternehmens als unabhängiger Stromerzeuger mit einem eigenen Erzeugungsportfolio wider, das mehr als 2,0 GW in über 200 Wind- und Solarparks umfasst. SCOPE geht davon aus, dass Encavis in der Lage sein wird, eine starke Marge zu halten, z. B. eine EBITDA-Marge von über 70 %, und solide Cashflows erwirtschaftet.
SCOPE ist der Ansicht, dass das Geschäftsmodell von Encavis durch die priorisierte Einspeisung des erzeugten Stroms im Rahmen von verfügbarkeitsbasierten Vergütungssystemen und langfristigen Stromabnahmeverträgen (PPAs) mit kreditwürdigen Kunden weitgehend vor dem Risiko niedriger Strompreise geschützt ist. Gleichzeitig profitiert es von sehr hohen Strompreisen durch subventionierte Projekte in Deutschland und den Niederlanden, wo die Einspeisevergütung einen Mindestpreis mit Aufwärtspotenzial darstellt, sollten die Marktpreise die subventionierten Preise überschreiten, sowie durch freie Handelsmengen (maximal 5% der Gesamtkapazität).
SCOPE ist der Ansicht, dass die derzeitige hohe Inflation in Europa gegenwärtig keine wesentlichen Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit von Encavis hat. Da Encavis Best-Effort-Liefervereinbarungen vermieden hat, hat sich die Unterbrechung der globalen Lieferketten noch nicht auf den Betrieb oder die Fertigstellung von Wind- und Solarparks ausgewirkt.
Trotz der jüngsten sowie weiterer potenzieller Zinserhöhungen bleiben die Marktzinsen unter dem Durchschnitt des Schuldenportfolios von Encavis, was dem Unternehmen ermöglicht, seine bestehenden Schulden zu verbesserten Konditionen zu refinanzieren. Die Kreditkennzahlen wurden weiter unterstützt durch die Umwandlung der 150 Mio. EUR Hybrid-Wandelanleihe in Eigenkapital im Oktober 2021 und die anschließende Emission der neuen 250 Mio. EUR Hybrid-Wandelanleihe im November 2021 (SCOPE sieht 50% dieses Engagements als Fremdkapital an).
Es wird erwartet, dass die Liquiditätsquoten in absehbarer Zeit komfortabel über 110% liegen werden, unterstützt durch ein großes uneingeschränktes Liquiditätspolster von 264 Mio. EUR Ende Juni 2022 und zugesagten langfristigen Kreditlinien von 145 Mio. EUR. SCOPE geht davon aus, dass Tilgungsdarlehen auf Projektebene (120-130 Mio. EUR pro Jahr) ausreichend durch den operativen Cashflow der Projektgesellschaften gedeckt werden können. Dies wird auch durch eine beträchtliche Menge an Barreserven bei den Projekt-SPVs unterstützt.
SCOPE behält seine neutrale Einschätzung der Finanzpolitik von Encavis bei, die nach Ansicht der Agentur dem Unternehmen helfen wird, die Expansion mit der Aufrechterhaltung der Qualität seines finanziellen Risikoprofils in Einklang zu bringen. Davon zeugen die Refinanzierungsmaßnahmen des Unternehmens, wie der Einsatz von eigenkapitalähnlichen Finanzierungsinstrumenten, die zukünftig flexible Dividendenpolitik, die breite Nutzung von Financial Covenants und Barreserven auf Projektebene sowie eine Mindesteigenkapitalquote von 24% (31,2% zum 30. Juni 2022).
Eine Heraufstufung des Ratings könnte gerechtfertigt sein, wenn Encavis die EBITDA-Zinsabdeckung dauerhaft über 4,0x hält, zusammen mit weiteren Verbesserungen bei der geografischen Diversifikation mit Fokus auf Jurisdiktionen mit relativ stabilem regulatorischem Umfeld sowie der Granularität des eigenen Portfolios.
Um den aktualisierten Emittentenbericht sowie die Ratinghistorie einschließlich des ersten öffentlichen Ratings von SCOPE für die Encavis AG und ihre schuldbegebende Tochtergesellschaft Encavis Finance BV vom 18. März 2019 anzusehen, klicken Sie bitte hier:
https://www.scoperatings.com/ratings-and-research/issuer/339070/rating-news
www.green-bonds.com
Foto: © ENCAVIS
ENCAVIS: SCOPE bestätigt Investment-Grade-Emittentenrating „BBB-“ und erhöht den Ausblick auf „positiv“
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