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Anleihen-Check: Ekosem-Agrar profitiert von deutlichem Nachfrageüberhang und bietet ausgesprochen attraktiven Kupon von 8,750%

Nach dem ausgesprochen erfolgreichen Börsenstart von Scholz und Seidensticker emittiert die Ekosem-Agrar GmbH eine Unternehmensanleihe im Volumen von bis zu 50 Mio. Euro. Die Gesellschaft bietet bei einer Laufzeit von fünf Jahren einen ausgesprochen attraktiven Kupon von 8,750%.

Die Ekosem-Agrar GmbH ist mit ihren Tochtergesellschaften und einer landwirtschaftlichen Nutzfläche von 160.000 Hektar Land (davon rund 71.000 Hektar im Eigenbestand) und 28.000 Rindern (davon 12.000 Milchkühen) der drittgrößte Milchproduzent in Russland. Die Gesellschaft profitiert dabei von einem ausgesprochen positiven Rahmenbedingungen: Die Schwarzerde-Region, in der die Gesellschaft vorwiegend aktiv ist, zählt zu den fruchtbarsten Regionen der Erde. Zudem ist der Milchpreis mit rund 44 Cent ca. 25% höher als in Deutschland. Dabei herrscht ein deutlicher Nachfrageüberhang, nur etwa 60% der Nachfrage können aus einheimischer Versorgung gedeckt werden. Rund 8 Mio. tonnen Milchäquivalent müssen derzeit jährlich importiert werden. Zudem gewährt der russische Staat strategisch wichtigen Branchen, wie der Landwirtschaft, umfangreiche Investitionszuschüsse.

In den vergangenen Jahren haben die Gesellschaften der Ekosem-Gruppe die landwirtschaftliche Nutzfläche und den Tierbestand deutlich ausgebaut. Umsatz und Ertrag werden in den kommenden Jahren daher weiter deutlich steigen.

Die Ekosem-Agrar GmbH mit Sitz in Walldorf ist die Holdinggesellschaft der Ekoniva Gruppe, einem der größten russischen Agrarunternehmen. Mit einem Bestand von 28.000 Rindern (davon 12.000 Milchkühe) und einer durchschnittlichen Milchleistung von 200 Tonnen pro Tag ist die Gesellschaft drittgrößter Milchproduzent des Landes. Die Gruppe verfügt über eine Gesamtfläche von 160.000 Hektar Land (dies entspricht etwa zu zwei Drittelen der Fläche des Saarlandes) und zählt darüber hinaus zu den führenden Saatgutherstellern Russlands. Als drittes Standbein wird derzeit das Geschäft mit Premium-Rindfleisch aufgebaut. Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens ist Stefan Dürr, der seit Ende der 80er Jahre in der russischen Landwirtschaft aktiv ist und deren Modernisierung in den letzten zwei Jahrzehnten entscheidend mitgeprägt hat. Die Unternehmensgruppe ist mit rund 2.800 Mitarbeitern an sechs Standorten in Russland vertreten und erzielte im Geschäftsjahr 2010/11 eine Gesamtleistung von 81 Mio. Euro.

Das Segment Landmaschinenhandel wurde im März 2011 durch den Verkauf der OOO EkoNiva-Technika Holding, dem umsatzstärksten John Deere-Händler Europas, vom landwirtschaftlichen Bereich abgetrennt. Die Tätigkeit der Gesellschaft ist mit sechs regionalen Standorten ausschließlich auf den Agrarsektor ausgerichtet. Mit 81.600 Hektar Land und rund 19.000 Rindern (davon ca. 7.700 Milchkühen) liegt der mit Abstand größte Standort des Unternehmens im Bezirk Woronesch, in der ausgesprochen fruchtbaren Schwarzerde-Region Russlands.

Im Ackerbau wird zunächst der weit überwiegende Anteil des Futters für die Tierhaltung produziert. Darüber hinaus besteht ein Schwerpunkt in der Produktion und dem Verkauf von Saatgut an landwirtschaftliche Unternehmen. Schließlich werden Getreide sowie technische Kulturen wie Zuckerrüben, Ölsaaten, Kartoffeln und Sojabohnen angebaut. Durch den hohen Grad ans Selbstversorgung mit Futter entfällt in der Regeln die Notwendigkeit von Zukäufen zu höheren Preise. Die Futterversorgung ist derzeit für ca. 15 Monate gesichert.

Im Aufbau befindet sich die Produktion von Qualitätsrindfleisch. Die Sparte trug im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010/11 (zum 30.09.) rund 10,5% zum Umsatz bei (Vorjahr 5,9%).

Ausgesprochen positives Marktumfeld
In Russland werden jährlich Milchprodukte mit einem Milchäquivalent von ca. 8 Mio. Tonnen pro Jahr importiert. Aufgrund der bestehenden Knappheit auf dem russischen Markt kann der Großteil der Molkereien den Bedarf an Rohmilch nicht decken. Rund 40% der benötigten Milchmenge werden importiert. Die Gesellschaft kann daher große Milchmengen saisonunabhängig verkaufen. Der Milchpreis liegt mit 0,44 Euro im Durchschnitt rund 25% über dem deutschen Milchpreis. Zu den größten Kunden der Gesellschaft zählen internationale Großmolkereien wie z.B. Unternehmen der Danone- oder Hochland-Gruppe. Auch der russische Rindfleischmarkt wird nur zu 70% aus einheimischer Produktion gedeckt.

Mittelverwendung
Das Kapital aus der Anleiheemission soll für den Ausbau der Kapazitäten in der Milchproduktion, insbesondere durch den Bau weiterer Milchviehanlagen (Ställe, Stall- und Melktechnik) sowie Ausbau der Herden durch den Erwerb von Milchkühen bzw. tragenden Färsen verwendet werden. Darüber hinaus sollen weitere landwirtschaftliche Nutzflächen erworben und Lagerstätten für pflanzliche Agrarprodukte gebaut werden. Rund 30 Mio. Euro sollen für eine vorfällige Teilrückzahlung eines Darlehens über 55 Mio. Euro der Tochtergesellschaft Ekoland GmbH bei der Credit Bank of Moscow genutzt werden.

Geschäftsentwicklung: Wachstum vorprogrammiert
Seit 2007 hat die Gesellschaft rund 100 Mio. Euro in den Agrarbereich investiert und die profitabilität deutlich gesteigert. So wurde die landwirtschaftliche Nutzfläche von 76.000 Hektar auf 160.000 Hektar mehr als verdoppelt, der Rinderbestand wurde von 5.800 Tieren auf mehr als 30.000 Tiere verfünffacht.

In den vergangenen Jahren wurde der Tierbestand sowohl durch eigene Nachzucht und lokalen Zukauf auch über den Import von weiblichen Jungtieren stark gesteigert. Des Weiteren wurde durch den Einsatz von Besamungsmaterial westeuropäischer und nordamerikanischer Hochleistungsbullen das genetische Potenzial der Herde deutlich verbessert.

In den kommenden Jahren dürften EBITDA und EBIT durch den Ausbau der Herde deutlich steigen. Von 2011 bis 2015 soll die landwirtschaftliche Nutzfläche von 153.000 Hektar auf rund 230.000 Hektar steigen. Der Milchkuhbestand soll im gleichen Zeitraum auf rund 21.000 Tiere verdoppelt werden. Die Eigenkapitalquote beträgt knapp 20% und dürfte sich mittelfristig nicht wesentlich verändern.

Fazit:
Ekosem profitiert von einem ausgesprochen positiven Marktumfeld in Russland. So liegt der Michpreis von 41 Cent rund 25% über dem deutschen Niveau. Die Gesellschaft hat in den vergangenen Jahren rund 100 Mio. Euro in den Ausbau der Aktivitäten investiert und damit die landwirtschaftliche Nutzfläche und den Tierbestand deutlich ausgebaut. In den kommenden Jahren können nun die „Früchte“ geerntet werden. Aufgrund des Ausbaus der Nutzfläche und des Tierbestandes sind die Zahlen für die kommenden Jahre gut planbar. Der Free Cashflow soll 2014 laut equinet Research bei 34,7 Mio. Euro liegen. Dies entspricht knapp 60% des Anleihevolumens. Mit einem Kupon von 8,750% ist die Ekosem-Anleihe ausgesprochen attraktiv, wir raten zur Zeichnung.

Tab. 1: Eckdaten der der Transaktion
Emittent:  Ekosem-Agrar GmbH
Zeichnungsfrist:  12.03.-21.03.2012
Kupon:  8,750%
Notierungsaufnahme:  23.03.2012
Laufzeit   :  23.03.2017
Rating:  BB+ (durch Creditreform Rating Agentur)
Emissionsvolumen:  bis zu 50 Mio. Euro
Stückelung:  1.000 Euro
Segment:  Bondm, Börse Stuttgart
Bookrunner:  equinet
Vorzeitige Rückzahlung:  am 23.03.2015 zu 102,5% oder am 23.03.2016 zu 102% möglich
Covenants:  Kontrollwechsel (zu 103%), Negativerklärung, Ausschüttungssperre über die gesamte Laufzeit der Anleihe
ISIN / WKN: 
DE000A1MLSJ1 / A1MLSJ
Internet: 
www.ekosem-agrar.de

Tab. 2: Geschäftsentwicklung

 

2009/10

2010/11

2011/12e

2012/13e

Umsatz

30,71

38,61

65,27

84,77

Betriebsleistung

48,45

80,82

101,85

126,87

EBITDA

7,83

29,88

29,79

40,64

EBIT

2,12

13,75

16,93

26,79

Jahresüberschuss

3,86

16,31

4,39

12,83

Angaben in Mio. Euro, ohne Sonder- und Einmaleffekte: Lucky Buy aus zwei Übernahmen (7,0 Mio. Euro) und Trennung vom Landmaschinenhandel (3,9 Mio. Euro). Quelle: equinet Research

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