Grohe, der führende Single-Brand Hersteller und Lieferant von Sanitärbedarf für Bäder und Küchen konnte seinen Umsatz in 2010 auf 980 Mio. Euro (+19%) und sein EBITDA um 29% auf 200 Mio. Euro durch einen starken Produkt-Mix, geografischer Diversifikation und Kostenreduzierungen steigern.
Die verbesserte operative Performance hat zu einer positiven Cash Flow Generierung beigetragen (operativer Cash Flow 72,5 Mio. Euro +80%, exklusive EU Strafe über 54,8 Mio. Euro), wodurch zusätzliche Liquidität aufgebaut werden konnte. Darüber hinaus wirken sich die neue 5-jährige 150 Mio. Euro revolvierende Kreditfazilität, die die bestehende Kreditlinie (fällig 2012) ablöst, sowie die neuen Senior Secured Floating Rate Notes über 500 Mio. Euro, mit denen die aktuell noch ausstehende Anleihe zurückgezahlt werden soll, positiv auf Grohe’s Liquiditätssituation aus.
Die solide Liquidität und stabile EBITDA-Margen kompensieren teilweise den noch sehr hohen Leverage von 5.7x (Verschuldung/EBITDA) am Geschäftsjahresende 2010. Das kürzlich angekündigte freiwillige Übernahmeangebot für den chinesischen Armaturen-Herstellers Joyou (aktuell hält Grohe 9.99% an dem Unternehmen) wird die Position des Unternehmens in China stärken und weiter zur geografischen Diversifizierung beitragen. Jedoch bleibt Grohe volatilen Rohstoffpreisen ausgesetzt, darunter Kupfer und Zink, was eine entscheidende Einschränkung für die Kreditqualität des Unternehmens darstellt.
Bettina Schmid ist im Credit Research der Zantke & Cie. Asset Management GmbH tätig. www.zantke-am.de.