Das deutsche MDAX Unternehmen HOCHTIEF wird voraussichtlich in den nächsten Tagen eine neue fünfjährige vorrangig unbesicherte Anleihe platzieren. Geplant ist ein Emissionsvolumen zwischen 300 – 500 Mio. Euro. Als Verwendungszweck gibt das Unternehmen die Refinanzierung bestehender Verbindlichkeiten sowie allgemeine betriebliche Zwecke an. HOCHTIEF strebt kein Rating von einer der großen Ratingagenturen an. Das aktuelle Finanzprofil impliziert ein Rating im BB Bereich. Derzeit sind Kupon und Ausgaberendite noch nicht bekannt. Im aktuellen Marktumfeld halten wir eine Ausgaberendite von ca. 6,5% für angemessen. Eine 1.000 Euro Stückelung macht die Anleihe auch für den Privatanleger zur Depotbeimischung interessant.
Unternehmen:
HOCHTIEF zählt mit einem Jahresumsatz von 23,3 Mrd. Euro (Geschäftsjahr 2011) zu den weltweit führenden Baudienstleistern. Die vollständig integrierte Wertschöpfungskette umfasst das Entwickeln, Bauen und Betreiben von Infrastrukturprojekten, Immobilien und Anlagen. HOCHTIEF ist in vier operative Divisionen unterteilt: HOCHTIEF Americas, HOCHTIEF Asia Pacific, HOCHTIEF Concessions und HOCHTIEF Europe. Mit über 75.000 Mitarbeitern ist der Baukonzern auf allen wichtigen Märkten der Welt präsent. Zu den regional wichtigsten Absatzmärkten zählen Australien (48% des Umsatzerlöses), Amerika (27%) und Asien (13%). Dagegen werden auf dem deutschen Heimatmarkt nur noch 9% des Umsatzerlöses generiert. HOCHTIEF wird zu 53,6% durch den spanischen Baukonzern ACS kontrolliert. Allerdings bestehen laut Unternehmensangabe keine Gewinnverteilungsvereinbarungen. Zudem soll HOCHTIEF auch in Zukunft als eigenständiger börsennotierter Konzern weitergeführt werden.
Operative Entwicklung/Finanzprofil:
Im Geschäftsjahr 2011 konnte der Umsatzerlös auf Konzernebene im Vergleich zum Vorjahr um 15,5% auf 23,3 Mrd. Euro gesteigert werden. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) hat sich von 1.626 Mio. Euro im Jahr 2010 auf 845 Mio. Euro jedoch nahezu halbiert. Das Konzern-EBITDA wurde 2011 insbesondere durch das deutlich geringere EBITDA der Division HOCHTIEF Asia Pacific, welches 2011 um 56% auf 548 Mio. Euro eingebrochen ist, belastet. Hohe Mehrkosten bei den Großbauprojekten Brisbane Airport Link und Victorian Desalination Plant sowie die Wertberichtigung bei den Anteilen der Habtoor Leighton Group führten die australische Tochtergesellschaft Leighton (HOCHTIEF hält 53,4% der Anteile) in die Verlustzone. Zudem stiegen die berichteten Finanzverbindlichkeiten von HOCHTIEF Ende 2011 auf 3.311 Mio. Euro (Ende 2010: 3.023 Mio. Euro) an. Infolgedessen ist der adjustierte Bruttoleverage (adjustierte Finanzverbindlichkeiten/EBITDA) auf 3,8x (Ende 2010: 2,1x) und das adjustierte Verhältnis Funds-from-Operations (FFO)/Finanzverbindlichkeiten auf 30,8% /Ende 2010: 32,1%) gefallen.
Ausblick:
Für 2012 erwartet HOCHTIEF einen Konzerngewinn leicht unter dem Niveau des Rekordjahres 2010. Vor allem in der Division HOCHTIEF Asia Pacific, welche 2011 durch hohe negative Einmaleffekte belastet wurde, prognostiziert das Unternehmen eine Normalisierung des Vorsteuerergebnisses.
Martin Seitz
Zantke & Cie. Asset Management GmbH
Anleihen-Check: HOCHTIEF – im aktuellen Marktumfeld halten wir eine Ausgaberendite von ca. 6,5% für angemessen
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