Während der geringe Anstieg des amerikanischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,9% im ersten Quartal für eine Enttäuschung sorgte, zeigt sich das US-Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal solide. Den größten Beitrag für diese Belebung liefert der Anstieg der privaten Konsumausgaben von 2,6% im Vergleich zum Vorjahr. Einziger Wermutstropfen ist jedoch, dass die Wachstumsrate im ersten Quartal noch bei 2,9% lag und somit rückläufig ist. Insgesamt hat sich die Wachstumsdynamik seit mittlerweile fünf Quartalen abgeschwächt. Für eine positive Überraschung sorgten die Investitionen des Unternehmenssektors. Waren diese im Vorjahr noch das Sorgenkind, haben sie im ersten Quartal bereits um 1,7% zugelegt und konnten diesen Wert im zweiten Quartal mit einem Anstieg von 2,9% nochmals übertreffen. Dabei sind die in Aussicht gestellten „Trump-Maßnahmen“ in den bisher veröffentlichten BIP-Daten gänzlich ausgeblieben. Die staatlichen Ausgaben sind im zweiten Quartal um nur 0,2% gegenüber 2016 gestiegen. Zusammen mit dem ersten Quartal ergibt sich ein Null-Wachstum in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres. Summa summarum verzeichnete die US-Wirtschaft im ersten Halbjahr 2017 einen soliden Verlauf, für eine stärkere Belebung fehlen jedoch die Nachfrageeffekte von staatlicher Seite. Entsprechend behalten wir unsere Einschätzung für das BIP-Wachstum von 2,1% für das laufende Jahr bei.
http://www.fixed-income.org/ (Foto: Carsten Mumm © Donner & Reuschel)
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