Nach einem pechschwarzen Jahr 2022 sind Green Bonds sehr erfreulich ins neue Jahr gestartet: Der »Bloomberg MSCI Global Green Bond Index« (währungsgesichert in EUR) stieg im Januar bis dato um 3,80% – fast doppelt so stark wie 1- bis 10-jährige EUR-Anleihen. Und die Bedingungen für einen Einstieg in das Segment sind derzeit angesichts der hohen laufenden Verzinsung, der ungebremst hohen Nachfrage und des geringen Greeniums günstig. Entsprechend sind auch die Perspektiven für das Jahr 2023 durchweg positiv. Im Fall des »BANTLEON Szenarios« sollte es Investoren sogar gelingen, einen bedeutenden Teil der Verluste aus dem Jahr 2022 aufzuholen.
Green-Bond-Investoren können sich nach den hohen Verlusten im Jahr 2022 – der »Bloomberg MSCI Global Green Bond Index« (währungsgesichert in EUR) hatte das Jahr mit einem Minus von 18,95% beendet – über einen besonders positiven Start ins neue Jahr freuen: Der Index ist im Januar bis dato um 3,80% gestiegen. Die Wertentwicklung von 1- bis 10-jährigen EUR-Anleihen lag hingegen nur bei 2,27%, gemessen am »ICE BofA 1 – 10 Year Euro Broad Market Index«. Gleich-zeitig liegt die laufende Rendite des »Bloomberg MSCI Global Green Bond Index« derzeit bei 3,72% – gegenüber 2,96% p.a. für 1- bis 10-jährige EUR-Anleihen.
Ebenso positiv entwickelte sich das Neuemissionsvolumen: mit 43 Mrd. Euro – dem 1,5-Fachen des Vorjahresvolumens im Januar. Prominente Emittenten wie Irland, Engie, E.ON und die DZ Hypothekenbank wagten sich gleich am Jahresanfang an den Markt. Die 3-jährige grüne Emission der DZ Hypothekenbank zeigte recht deutlich, wie gefragt Green Bonds im Vergleich zu konventionellen Anleihen sind. Sie war bei einem Emissionsvolumen von 500 Mio. Euro etwa 8-fach überzeichnet. Die vergleichbare konventionelle Emission der Unicredit Bank Austria mit 3-jähriger Laufzeit war hingegen nur 1,5-fach überzeichnet. Im vergangenen Jahr war das Emissionsvolumen am Green-Bond-Markt mit 450 Mrd. Euro weit hinter den Erwartungen der Marktteilnehmer zurückgeblieben. Gründe hierfür waren die instabile geopolitische Lage und gestiegene Zinsen sowie Spreads.
Zweistellige Wertentwicklung möglich
Die Aussichten für Green Bonds im Jahr 2023 sind durchweg positiv. Einerseits dürfte das Neuemissionsvolumen weiter anziehen. Dadurch könnten Investoren von attraktiven Neuemissionsprämien mit nun wieder relativ hohen Coupons profitieren. Andererseits ist die laufende Verzinsung mittlerweile auf einem hochattraktiven Niveau und beschert auch in einem unveränderten Zinsumfeld deutlich positive Erträge. Berücksichtigt man unsere Konjunkturprognose und die damit verbundene Erwartung fallender Zinsen, scheint eine positive Wertentwicklung im unteren zweistelligen Prozentbereich durchaus möglich. Das Verlustrisiko hingegen sollte durch die in-zwischen großzügig eingepreisten Leitzinserwartungen am Markt und die hohe laufende Verzinsung sehr gering sein.
Die hohen Ertragschancen werden dadurch versüßt, dass Investoren mit Green Bonds einen positiven Beitrag zu den UN-Nachhaltigkeitszielen leisten können. Wir gehen davon aus, dass die nachhaltigen Projekte – wie auch 2022 – größtenteils aus den Bereichen der energieeffizienten Gebäude, dem sauberen Transport und den erneuerbaren Energien stammen. Zudem befindet sich der grüne Renditeabschlag (Greenium) gegenüber den 10-jährigen deutschen Zwillingsanleihen nahe null. Für Investoren gibt es also bei Green Bonds keinen Renditenachteil gegenüber konventionellen deutschen Staatsanleihen. Bei steigender Nachfrage nach Green Bonds ergibt sich damit perspektivisch die Chance auf eine Outperformance gegenüber konventionellen Anleihen.
www.green-bonds.com
Foto: Marcio da Costa © BANTLEON
Durchweg positive Aussichten für Green Bonds im Jahr 2023
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