YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Euro im Bann der Geldpolitik – Hat die EZB heimlich die Bazooka gezündet?

Von Jan Amrit Poser, Chefökonom der Bank Sarasin & Cie AG

Das Jahr 2012 ist in Europa mit Sorge erwartet worden. Die Euro-Krise war Anfang Dezember nach einem weiteren enttäuschenden Euro-Gipfel eskaliert. Infolgedessen sind nach dem Ausverkauf von spanischen und italienischen Anleihen auch belgische, französische und österreichische Anleihen in den Abwärtsstrudel gerissen worden. Die Hiobsbotschaft der Herabstufung der Bonität der meisten Eurostaaten hat einen materiellen Effekt auf die Situation in Euroland. Weil auch der Euro-Rettungsschirm heruntergestuft wurde, wird die Rettung von Euroländern verteuert und damit politisch erschwert.
--------------------------------------------------------
Veranstaltungshinweis:
Unternehmer-Workshop „Unternehmensanleihen - Finanzierungsalternative für den Mittelstand“
in Düsseldorf, Stuttgart, München und Frankfurt
Veranstalter: BOND MAGAZINE, Deutsche Börse, Close Brothers Seydler Bank, Creditreform Rating und Norton Rose
www.bond-conference.com  
--------------------------------------------------------
Dreht sich Euroland also weiter in seinem Teufelskreis aus Zinsanstieg, Bonitätsverlust und Bankrottängsten, die einen unausweichlichen Kollaps des Euros auslösen werden? Davon geht die Bank Sarasin nicht aus: Die Europäische Zentralbank (EZB) scheint klammheimlich einen Weg eingeschlagen zu haben, um den Teufelskreis in Euroland ohne viel Lärm zu durchbrechen. Es ist nicht zu unterschätzen, dass die Geschäftsbanken im Rahmen des so genannten LTRO (long-term refinancing operation) für die nächsten drei Jahre Liquidität in unbegrenzter Höhe aufnehmen konnten. Damit ist die Sorge vor einer durch die Illiquidität einer Bank ausgelöste Kreditklemme à la Lehman massiv gesunken.

Noch wichtiger ist, dass der LTRO quasi durch die Hintertür noch weitere Effekte mit sich bringt. Das günstige Geld wird von den Geschäftsbanken in bis zu dreijährige Staatsanleihen angelegt. Da dadurch die Zinsen sinken, reduziert sich auch die erwartete Schuldenlast der Euro-Schuldenländer, was wiederum die Ängste vor einem Staatsbankrott lindert. Der Teufelskreis dreht sich in die entgegengesetzte Richtung und wird zum Tugendkreis.

Was bedeutet dies für den Euro? Das massive Schaffen von Überschussliquidität und die damit verbundene Absenkung der kurzfristigen Zinsen für Euro-Anleihen werden den Euro im ersten Quartal 2012 unter Druck halten. Das frische Geld wird auch ein Ventil außerhalb Eurolands suchen. Für den Februar hat die EZB noch einen 3-Jahres-LTRO angekündigt. Der Euro sollte im ersten Quartal bei 1,20 zum Franken notieren und bis auf 1,25 zum Dollar fallen.

Langfristig ist die Bank Sarasin jedoch optimistischer. Der Zenit der Euro-Krise liegt nun hinter uns. Den Staaten ist damit ausreichend Zeit gekauft worden, ihre Hausaufgaben zu erledigen. Hinzu kommt, dass die Reduktion von Bankrottängsten im Bankensystem auch die Wirtschaft entlasten wird. Tatsächlich ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der sich in den USA und den Schwellenländern abzeichnende Aufschwung auch Euroland mitreißen wird. Sobald sich dieser Aufschwung im zweiten Quartal 2012 zeigt, wird die Risikoaversion an den Märkten abnehmen, wovon der Euro profitieren wird. Bis im dritten Quartal 2012 sollte er bei 1,30 zum Franken und bei knapp 1,35 zum Dollar notieren.
--------------------------------------------------------
Soeben erscheinen:
BOND YEARBOOK 2011/12 – das Nachschlagewerk für Anleiheinvestoren und Emittenten
94 Seiten, 29 Euro
http://www.fixed-income.org/fileadmin/2011-11/Flyer_BondBook.pdf  
--------------------------------------------------------

Investment

Kommentar von Filippo Alloatti, Head of Financials (Credit) bei Federated Hermes Limited

Der CEO der UniCredit Group (UCG), Andrea Orcel, stellte gestern auf einer Konferenz in London sein Konzept für die aktuell 21%ige Beteiligung an der…
Weiterlesen
Investment

Wer profitiert von den steileren Renditekurven für US-Treasuries und Bunds?

Die mit 793 Tagen historisch längste Inversion der US-Rendite­kurve liegt hinter uns. Der Spread zwischen zwei- und zehn­jährigen US-Treasury-Renditen…
Weiterlesen
Investment

von Tom Hanson, Head of European High Yield bei Aegon Asset Management:

Den Anlegern steht heute eine breite Palette von Optionen zur Verfügung, darunter aktive und passive Strategien. Diese Debatte über aktiv oder passiv…
Weiterlesen
Investment

Die Risikoaufschläge für Investment-Grade-Unternehmensanleihen stiegen insgesamt an

Die Märkte gehen weiterhin von Zins­sen­kungen in den USA aus, weshalb die Kurse in den meisten Markt­seg­menten stiegen.Unerwartet schwache…
Weiterlesen
Investment
Die Chancen haben sich verbessert, dass sich die Aktivitäten im Private-Equity-Markt im vierten Quartal 2024 beleben, teilt Mike O‘Sullivan,…
Weiterlesen
Investment

von Nikkie Pelzer, Impact Managerin und Rosl Veltmeijer, Portfolio Managerin bei Triodos IM

Die EU-Taxonomie ist ein wichtiges Instrument zur Erreichung des EU-Ziels – bis 2050 klima­neutral zu werden – und ein wichtiges…
Weiterlesen
Investment

mit Marc Tüngler, DSW

Das StaRUG, kurz für Unter­nehmens­stabi­lisierungs- und -restru­kt­urierungs­gesetz, ist seit 2021 in Deutsc­hland in Kraft und soll Unter­nehmen in…
Weiterlesen
Investment

von Jim Cielinski, Global Head of Fixed Income, und Daniel Siluk, Head of Global Short Duration and Liquidity, Janus Henderson Investors

Im Vorfeld der Sep­tember-Sitzung der Federal Reserve (Fed) haben wir – mit einer gewissen Verwun­derung - beobachtet, wie viele Markt­teil­nehmer…
Weiterlesen
Investment
Trotz der jüngsten Vola­tilität bergen Schwellen­länder (Emerging Markets, EM) weiterhin ein erheb­liches Poten­zial für Investoren. „Die aktuellen…
Weiterlesen
Investment

Attraktivität von Anlagen in Schwellenländern steigt / von Carlos de Sousa, Portfoliomanager, Vontobel

Die gestrige Entschei­dung der Fed ent­sprach den Markt­erwartungen: Die Senkung um 50 Basis­punkte deutet darauf hin, dass die Fed mit der…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!