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Fidelity Fixed Income Monatsbericht: Zeit zum Umdenken bei Schwellenländeranleihen?

2018 wird Anlegern in keiner guten Erinnerung bleiben. Schwer zu schaffen machten ihnen nicht nur die Zentralbanken mit Zinserhöhungen und Liquiditätsverknappung. Auch politische Turbulenzen in Schwellen- und Industrieländern sowie das weltweit langsamere Wachstum sorgten für Ungemach. Andrea Iannelli, Investment Director bei Fidelity International, meint jedoch, dass die Märkte für 2019 möglicherweise zu schwarzsehen. Nicht zuletzt deshalb hat sein Team das Engagement in Lokal- und Hartwährungsanleihen aus Schwellenländern wieder angehoben.

Wie es mit der US-Konjunktur weitergeht, bleibt abzuwarten
An den US-Märkten haben sich die Zins- und Wachstumserwartungen in den letzten Wochen drastisch verändert. Die Wahrscheinlichkeit, dass die amerikanische Notenbank Fed die Zinsen im nächsten Jahr senkt, liegt daher unseres Erachtens inzwischen bei 30 Prozent.

In letzter Zeit waren zwar gemäßigtere Töne seitens der Währungshüter zu vernehmen. Dennoch müsste sich der Ausblick für die US-Wirtschaft schon massiv eintrüben und die Lage am nach wie vor boomenden Arbeitsmarkt erheblich verschlechtern, damit sie in diesem Jahr auf Zinserhöhungen verzichten oder sogar die Zinsen senken.

Verständlicherweise bereiten Anlegern die zeitlich begrenzten Stimulusmaßnahmen der Trump-Regierung und damit die Gefahr einer Rezession Sorgen. Aber noch ist völlig offen, wie sich die amerikanische Wirtschaft weiterentwickelt. Zahlreiche Indikatoren, allen voran der Arbeitsmarkt, lassen für die nächste Zeit auf eine nach wie vor robuste Konjunktur schließen, auch wenn wir uns dem Potenzialwachstum nähern.

Die erwartete Wachstumsabkühlung von über drei Prozent auf immer noch ansehnliche zwei bis zweieinhalb Prozent ist in der aktuellen Konjunkturphase nur natürlich und sollte der Fed eine weiche Landung ermöglichen. Unterdessen mehren sich am Arbeitsmarkt die Anzeichen für steigenden Lohndruck. Mit den gesunkenen Ölpreisen und Zinserwartungen lässt der Druck auf die Gesamtinflation nach. Die Kerninflation sollte jedoch bei über zwei Prozent verharren. Dafür sprechen nicht nur die um rund drei Prozent weiter steigenden Mieten, sondern vor allem die hohen Lohnzuwächse, die die Notenbank von Atlanta anhand ihres Lohn-Trackers auf immer noch 3,9 Prozent beziffert.

Rosige Aussichten für Schwellenländeranleihen?
An den Herausforderungen für die Schwellenländer hat sich nichts geändert. Aber nachdem Schwellenländerwährungen deutlich an Wert verloren haben und die Risikoaufschläge von Anleihen aus der Region gestiegen sind, erscheinen letztere gemessen an den meisten Kennzahlen mittlerweile günstig. Damit bieten sie einen angemessenen Puffer gegen die noch bevorstehende Volatilität. Wir haben daher unser Engagement in Lokal- und Hartwährungsanleihen aus Schwellenländern, bei denen wir über weite Strecken des letzten Jahres überaus zurückhaltend waren, allmählich angehoben.

Bei auf Lokalwährung lautenden Schwellenländeranleihen favorisieren wir weiter solche mit langer Duration. Denn die Zentralbanken in der Region nutzen die günstige Gelegenheit für Zinslockerungen und Konjunkturmaßnahmen, die sich ihnen durch die gemäßigtere Haltung der US-Notenbank bietet. Im Visier haben wir besonders Länder mit hohen Realrenditen, steilen Zinskurven und glaubwürdigen Zentralbanken wie Mexiko, Peru, Kolumbien, Südafrika und Israel. Durchaus reizvoll sind auch reale Durationspositionen und inflationsgeschützte Anleihen aus Ländern wie Thailand, Korea, Russland und Chile, wo der Spielraum für steigende Breakeven-Inflationsraten größer wird. Unlängst haben wir unser Engagement jedoch etwas zugunsten von Nominalanleihen verringert, denn der Ölpreiseinbruch könnte schon bald bei den Inflationserwartungen der Schwellenländer durchschlagen.

Im Segment der Lokalwährungsanleihen aus Schwellenländern zählen chinesische Staatsanleihen und RMB-Durationspapiere weiterhin zu unseren Favoriten. Schließlich gehören sie zu den wenigen Anlageklassen weltweit, die das Jahr mit positiven Gesamtrenditen abgeschlossen haben. Weil sich die Anzeichen einer Wachstumsabkühlung in China mehren, wird Peking auch künftig geldpolitische Maßnahmen stärker in den Fokus rücken und damit für weiter sinkende Renditen am heimischen Markt sorgen.

Schließlich haben wir erhebliche Veränderungen bei unserem Engagement in Schwellenländerwährungen vorgenommen: Von der starken Untergewichtung über weite Strecken des letzten Jahres sind wir zu einer geringfügigen Übergewichtung übergegangen. Diese wollen wir in den nächsten Monaten weiter ausbauen.

http://www.fixed-income.org/
(Foto: Andrea Iannelli © Fidelity International)


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