Anleiheinvestoren diskutierten derzeit heftig, für welche Anlageklasse die Aussichten auf kurze bis mittlere Sicht besser sind: Kreditverbriefungen oder Hochzinsanleihen, sogenannte High Yields.
Kreditverbriefungen sind erstrangig besichert und haben damit die höhere Sicherheit bei Ausfällen in der Kapitalstruktur des Emittenten. Zudem ist ihre Insolvenzquote, das heißt der prozentualen Betrag, den der Investor bei einem möglichen Ausfall des Emittenten vom Nominalbetrag zurückbekommt, im Vergleich zu High Yields deutlich höher.
Beim Vergleich beider Investmentinstrumente sollte man überprüfen, welchen Zweck sie im Portfolio verfolgten, welche Risikoneigung man habe und wie sich das aktuelle Marktumfeld darstelle. Bei allen drei Punkten gibt Eugene Philalithis, Fondsmanager des 6,3 Milliarden Euro schweren Fidelity Zins & Dividende[1], Kreditverbriefungen derzeit den Vorzug vor Hochzinsanleihen.
Steigende Zinsen erwartet
„Wir stehen am Beginn einer Phase mit steigenden Zinsen. Zudem ist unser vorrangiges Ziel, regelmäßige Erträge zu generieren und hohe Kapitalschwankungen zu vermeiden“, so der Fondsmanager.
Einer der wesentlichen Vorteile dieser Vehikel bestehe darin, dass sie eine flexible Verzinsung bieten. Zinserhöhungen beeinträchtigen ihre Erträge daher nicht unmittelbar. Allmählich steigende Zinsen würden für High-Yield-Anleihen sprechen. Denn die bei Kreditverbriefungen parallel zu den Zinsen langsam steigende flexible Verzinsung gleiche ihren Renditeabschlag zu High-Yield-Anleihen nicht aus. Allerdings spreche das Gebaren der Zentralbanken, lieber heute als morgen die geldpolitischen Zügel zu straffen, eher für einen schnellen als einen allmählichen Zinsanstieg.
„Unsere derzeitige Präferenz für Kreditverbriefungen hat vor allem mit ihren im Vergleich geringeren Risiken zu tun. Von höheren Renditen – wie bei High Yields häufig der Fall – geht zweifellos ein Risiko für Ertragsanleger aus. Indem wir Kreditverbriefungen den Vorzug vor Hochzinsanleihen aus Europa oder USA geben, können wir einen Teil dieses Risikos im Gesamtportfolio abfedern“, sagt Philalithis.
High-Yield-Anleihen bringen es in diesem Jahr problemlos auf höhere Kapitalerträge. Aber der inzwischen geschrumpfte Renditeaufschlag mindert ihr Aufwärtspotenzial. Sowohl in den USA wie auch in Europa notieren die Hochzinsmärkte mittlerweile über dem durchschnittlichen Emissionspreis ihrer Anleihen.
Über Eugene Philalithis:
Eugene Philalithis managt bei Fidelity International Multi-Asset-Portfolios. Vor seinem Wechsel zu Fidelity im Jahr 2007 war er bei Russell Investments für Multi-Manager-Rentenmandate mit einem verwalteten Vermögen von rund 10 Milliarden US-Dollar zuständig. Er verfügt über 20 Jahre Erfahrung im Fondsmanagement. Am Imperial College in London hat er sein MBA-Studium sowie seinen Bachelor of Engineering absolviert und ist CAIA Chartholder.
http://www.fixed-income.org/ (Foto: Eugene Philalithis © Fidelity)
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