David Simner, Rentenfondsmanager bei Fidelity International, gibt eine Einschätzung zur Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am 26. Oktober:
„Die bevorstehende EZB-Sitzung ist das wichtigste Marktereignis des Monats. Anleger werden mögliche Ankündigungen von Mario Draghi bezüglich des Anleihekaufprogramms genau unter die Lupe nehmen.
In den vergangenen Monaten haben sich die Erwartungen in Richtung eines „lower for longer“-Ansatzes der EZB verschoben. Die monatlichen Anleihekäufe werden wohl reduziert, das Quantitative-Easing-Programm (QE) insgesamt aber verlängert. Die Schätzungen unterscheiden sich. Allgemeiner Konsens ist jedoch, dass die monatlichen Anleihekäufe von aktuell 60 Milliarden Euro pro Monat auf rund 30 Milliarden Euro sinken werden und das QE-Programm um neun Monate verlängert wird.
Ein solches Szenario würde es der EZB ermöglichen, über einen längeren Zeitraum hinweg engagiert zu bleiben und die Erwartungen für eine erste Zinserhöhung auf 2019 zu verschieben. Aus markttechnischer Sicht dürfte sich das negativ auf die Netto-Mittelzuflüsse in europäische Staatsanleihen auswirken, da sich die monatlichen Bruttokäufe der EZB verringern werden. Insgesamt dürften die Auswirkungen auf den Markt durch die Wiederanlage der in Kürze fällig werdenden Staatsanleihen aber begrenzt bleiben.“
http://www.fixed-income.org/ (Foto: David Simner © Fidelity)
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