Ashwin Alankar, Head of Global Asset Allocation, und Myron Scholes, Chief Investment Strategist bei Janus Henderson Investors, argumentieren, dass gegenwärtigen die Marktbedingungen nicht die Behauptung stützen, dass die US-Wirtschaft in Folge der jüngst geschehenen Inversion der Zinskurve auf eine Rezession zusteuern müsse.
Die Renditen von US-Staatsanleihen mit dreimonatiger Laufzeit haben Ende März diejenigen der 10-jährigen überstiegen. Eine solche Umkehrung der Zinskurve ging jeder Rezession seit den 1960er Jahren voraus. Die Befürchtung ist daher, dass das auch diesmal der Fall sein muss.
Statt auf eine Wiederholung historischer Statistik zu vertrauen, empfehlen Alankar und Scholes hingegen, die objektiven Gründe für die aktuelle Umkehrung zu untersuchen: Sie wurde von steigenden Leitzinsen durch die Straffungspolitik der US-Notenbank getrieben, was dazu führte, dass die Leitzinsen deutlich über die Inflation hinaus stiegen und das Geld teuer machten. Verglichen mit früheren Inversionen ist Geld aber immer noch relativ preiswert.
Es könnte sich als falsch erweisen, der aktuellen Form der US-Zinskurve zuviel Gewicht beizumessen, da sie wahrscheinlich durch eine jahrelange extrem expansive Geldpolitik verzerrt wurde. Stattdessen ist es vielleicht ratsam, andere Märkte als ein zuverlässigeres Barometer für die wirtschaftliche Lage heranzuziehen. Die Kreditkurven zum Beispiel erzählen eine ganz andere Geschichte. Auch die Aktienmärkte signalisieren keine drohende Rezession, sondern prognostizieren Wachstum.
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(Photo by Aditya Vyas on Unsplash)
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