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„Mit einer gGmbH können wir auch weitere Kapitalquellen erschließen“, Dr. Erik Spickschen und Anja Hofmann, Deutsche Bildung AG

Die Gesellschafter der Deutsche Bildung Studienfonds II GmbH & Co. KG haben beschlossen, die Vergabe neuer Förderverträge zur Studienfinanzierung aus dem Studienfonds II zum Ende des zweiten Quartals 2024 vorerst einzustellen. Die Deutsche Bildung Gruppe plant, ihr Modell der Bildungsfinanzierung ab dem 3. Quartal 2024 in gemeinnützigen Strukturen fortzusetzen. Im Gespräch mit dem BOND MAGAZINE erläutern Dr. Erik Spickschen und Anja Hofmann, Mitglieder des Vorstands der Deutsche Bildung AG, die Hintergründe.

BOND MAGAZINE: Sie haben bekannt gegeben, dass künftig keine Studienfinanzierungen mehr aus dem Deutsche Bildung Studienfonds II GmbH & Co. KG vergeben werden sollen. Sie planen, die Aktivitäten in einer neuen gemeinnützigen Struktur fortzusetzen. Welchen Hintergrund hat dies?

Dr. Spickschen: Wir vergeben noch bis zum Ende des zweiten Quartals die Studienfinanzierung aus dem Deutsche Bildung Studienfonds II. Wir planen ab dem dritten Quartal, aus der neu gegründeten Faktor B gGmbH Studierendenfinanzierungen anzubieten. Die Deutsche Bildung wurde 2006 gegründet. Es ging uns immer darum, Bildung langfristig zu fördern. Die langfristige Förderung ist durch ein einkommensabhängiges Rückzahlungsmodell möglich. Bei einer Spende hätte man das Geld nur einmal ausgeben können. Eine maximale Gewinnerzielungsabsicht stand nie im Vordergrund. 2006 gab es die Rechtsform der gemeinnützigen GmbH noch nicht. Wir hatten eine gute Struktur, um Bildung langfristig zu fördern. Mit einer gGmbH können wir auch weitere Kapitalquellen erschließen. Neben der Möglichkeit, Eigen- und Fremdkapitalinvestments anzubieten, können wir auch steuerlich absetzbare Spenden annehmen. Wir können auch Fördermittel von großen Stiftungen erhalten. Es gibt zahlreiche Stiftungen, die Bildung fördern. Wir können auch öffentliche Mittel erhalten. Wir haben damit viel mehr Möglichkeiten, Kapital einzusammeln. Die Gemeinnützigkeit sorgt zudem bei Studierenden für deutlich mehr Klarheit, weshalb wir das tun. 

BOND MAGAZINE: Wie wird die gesellschaftsrechtliche Struktur genau sein?

Hofmann: Die Deutsche Bildung AG wird weiter bestehen bleiben. Die Deutsche Bildung AG ist der Dienstleister des Deutsche Bildung Studienfonds II GmbH & Co. KG, der die Anleihen begeben hat. Neugegründet wurde die Faktor B gGmbH. In der Deutsche Bildung AG ist das gesamte Team und das Know-how im Bereich Studienfinanzierung. Die Studienfinanzierungen wurden bislang aus dem Deutsche Bildung Studienfonds II vergeben, künftig wird dies aus der Faktor B gGmbH erfolgen.

BOND MAGAZINE: Einige sehr vermögende Familien sind im Eigenkapital des Deutsche Bildung Studienfonds II investiert. Werden sich diese Familien künftig in der Faktor B gGmbH engagieren?

Dr. Spickschen: Es gibt Überschneidungen im Gesellschafterkreis. Es handelt sich um einen konsensualen Prozess. Auch Frau Hofmann und ich sind Gründungsgesellschafter der Faktor B gGmbH. 

Hofmann: Die großen Eigenkapitalinvestoren im Deutsche Bildung Studienfonds II sind auch die Aktionäre der Deutsche Bildung AG. Dies stellt sicher, dass es eine Interessengleichheit gibt. 

BOND MAGAZINE: Wird sich am Modell der einkommensabhängigen Rückzahlung für die Studierenden etwas ändern? 

Dr. Spickschen: Am Modell der einkommensabhängigen Rückzahlung wird sich nichts ändern. Unser Ziel ist es, noch etwas günstiger zu werden. Da wir Spenden und Fördergelder erhalten können, können wir die durchschnittlichen Kapitalkosten senken. Die Finanzierung wird für die Studierenden damit noch attraktiver. 

BOND MAGAZINE: Bei einer gGmbH sind Sie verpflichtet, alle Gewinne wieder entsprechend der Satzung zu reinvestieren. Ausschüttung an Gesellschafter dürfen nicht vorgenommen werden, oder?

Dr. Spickschen: Ja, das ist korrekt. Gewinne werden entsprechend des Förderzwecks wieder verwendet. 

BOND MAGAZINE: Der Deutsche Bildung Studienfonds II hat zwei Anleihen begeben. 
Die Rückflüsse aus den bisher vergebenen Finanzierungen reichen aus, um die Anleihen zu bedienen, d.h. Zins und Tilgung zu leisten. Ist das korrekt?

Dr. Spickschen: Das ist absolut korrekt. Zudem werden auch den Eigenkapitalgebern Mittel zufließen.

Hofmann: Die Studierenden können sich auch als Alumni selbst beteiligen und die Idee des umgekehrten Generationenvertrags weitertragen. Wir haben schon Anfragen von ehemaligen Studierenden, die jetzt selbst investieren möchten. Man kann aber auch ganz andere Investmentideen bieten.

BOND MAGAZINE: Welche wären das beispielswiese? 

Hofmann: Man könnte z.B. Crowdfunding schon mit kleinen Beträgen anbieten. Man könnte Crowdfunding mit verschiedenen Schwerpunkten, z.B. Studienschwerpunkten, anbieten.

BOND MAGAZINE: Wäre dann Crowdfunding eine Alternative zu Anleihen?

Hofmann: Wir möchten das Thema Studienfinanzierung noch bekannter und größer machen. Je mehr Vehikel wir haben, desto mehr Investorengruppen können wir ansprechen: öffentlich-rechtliche Institute, Unternehmen bspw. durch ein CSR-Sponsoring und Stiftungen.

Dr. Spickschen: Mittelfristig werden Anleihen wieder ein Thema, denn wir haben natürlich das Ziel, signifikante Mittel einzuwerben. Unser Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 rund 100 Mio. Euro für die Bildung einzusammeln, ein Teil davon sollten Impact Anleihen sein. 

 BOND MAGAZINE: Sie werden mit dem neuen Brand dann in Kürze starten.

Hofmann: In der ersten Phase werden wir die Faktor B gGmbH so nutzen, wie bislang den Deutsche Bildung Studienfonds II. Die Studierenden bewerben sich bei der Deutsche Bildung AG um eine Studienfinanzierung. Und wir vergeben die Finanzierungen durch die Faktor B gGmbH. Nach und nach werden wir die Marke Faktor B auch bei den Studierenden etablieren. 

Das Interview führte Christian Schiffmacher, www.green-bonds.com 
Foto: Dr. Erik Spickschen © Deutsche Bildung AG

Die Anleihen des Deutsche Bildung Studienfonds II GmbH & Co. KG
4,00%-Anleihe 16/26, ISIN DE000A2AAVM5, WKN A2AAVM 
4,00%-Anleihe 17/27, ISIN DE000A2E4PH3, WKN:A2E4PH


 

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