Staatsanleihen aus Schwellenländern erfreuen sich bei Investoren zunehmender Beliebtheit. Gründe dafür sind nicht nur die höhere Verzinsung als bei Industriestaaten-Anleihen, sondern auch die bessere finanzielle Situation der Staatshaushalte. John Carlson, Fondsmanager des Fidelity Emerging Market Debt Fund, gibt eine Einschätzung der aktuellen Lage bei Schwellenländer-Anleihen.
"Noch vor einigen Jahren gingen Investoren davon aus, dass die aktienähnlichen Renditen der Schwellenländer-Anleihen durch ein hohes Risiko erkauft seien. Im Rückblick war dieses Risiko jedoch überbewertet. Investitionen in Schwellenländer-Anleihen werden nun vermehrt als sicherer Hafen gesehen, was sie auch sind. Denn die Schwellenländer verfügen über ein stabiles Wirtschaftswachstum, den Großteil der globalen Rohstoffvorkommen und die besten demografischen Voraussetzungen. Die Anlageklasse ist außerdem umso attraktiver, als dass das Zinsniveau rund um den Globus niedrig ist.
Da immer mehr Investoren - auch kurzfristig - von den relativ sicheren Schwellenländer-Renditen profitieren wollen, könnte das deren Währungen unter Druck bringen. Brasilien beispielsweise hat deshalb präventiv die Steuern für ausländische Käufer lokaler Anleihen erhöht, um Währungsturbulenzen aufgrund kurzfristiger Spekulationen zu verhindern. Auch Thailand hat die Steuer für ausländische Anleihen-Investoren wiedereingeführt und erwägt die Einführung einer Abgabe auf kurzfristige Kapitalflüsse, ähnlich wie in Brasilien. In vielen Schwellenländern könnte eine Mindesthaltefrist für Anleihen eingeführt werden.
Afrikanische Schwellenländer-Anleihen zählen für mich momentan zu den interessantesten Investmentgelegenheiten. In der Region fahren viele Länder ihre Rohstoffproduktion hoch. Einige haben das Potential, zu wichtigen Energie-Rohstoff-Lieferanten aufzusteigen. Über vier Prozent meines Fonds habe ich in verschiedenen afrikanischen Ländern investiert. Aber auch Argentinien und Indonesien bieten attraktive Aussichten: In Argentinien hat sich die Situation seit dem Zusammenbruch 2002 stabilisiert, das Wachstum gegenüber dem Vorjahr war so hoch wie seit 15 Jahren nicht mehr. Indonesien profitiert nach wie vor von einer stark boomenden Binnennachfrage.
Da der Vergleichsindex in US-Dollar denominiert ist, liegt unsere Messlatte für Anlageideen in lokale Währungen vergleichsweise hoch. Denn in den vergangenen Jahren führte ein volatiles Umfeld bei gleichzeitiger Risikoaversion dazu, dass Währungen aus Schwellenländern sich gegenüber dem US-Dollar schwächer entwickelten. Momentan ist dies nicht der Fall, obwohl wir uns in einem volatilen Umfeld befinden. Aktuell ist der Fonds zu drei Prozent in lokalen Währungen investiert."
Risikobewussten Anlegern, die ohne Währungsrisiko in Schwellenländer-Anleihen investieren möchten, bietet Fidelity seit Juli 2010 eine währungsgesicherte Variante des Fidelity Emerging Market Debt Fund (ISIN LU0337572712).
„Schwellenländer-Anleihen werden zum sicheren Hafen"
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