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„Wir haben sehr intensiv daran gearbeitet, die Interessen von allen Beteiligten möglichst auszubalancieren“, Markus Ehret, CFO, SINGULUS TECHNOLOGIES AG

Die SINGULUS TECHNOLOGIES AG hat Details zum geplanten Restrukturierungskonzept bekannt gegeben. Neben einem Debt-Equity-Swap ist die Reduzierung der dann besicherten Anleihe auf nominal 12 Mio. Euro geplant. Sowohl Anleihegläubiger als auch Aktionäre müssen dem Konzept noch zustimmen. Von besonderer Bedeutung ist aber auch die weitere Entwicklung des Marktes. Im Solarbereich konnte SINGULUS einen bedeutenden Auftrag aus Indien gewinnen. CFO Markus Ehret ist insbesondere nach dem Klimaabkommen von Paris positiv für die weitere Entwicklung der Solarindustrie.

BOND MAGAZINE:
Sie haben gestern, am 22. Dezember, die Eckpunkte des geplanten Restrukturierungskonzepts veröffentlicht. Daraufhin sind SINGULUS-Aktien gefallen, die SINGUGLUS 2012/17 ist hingegen gestiegen. Waren die Anleihegläubiger in einer starken Verhandlungsposition?

Ehret: Wir haben sehr intensiv daran gearbeitet, die Interessen von allen Beteiligten möglichst auszubalancieren. Wir wollen natürlich auch schauen, dass unsere Aktionäre, die in den letzten Jahren immer sehr loyal zu Singulus waren,  
fair behandelt werden. Die Anleihegläubiger haben jedoch im Moment die stärke Position. Denn die Anleihe übt mit der Fälligkeit im März 2017 natürlich einen gewissen Druck aus. Ich denke aber, dass wir zusammen mit dem gemeinsamen Vertreter ein Konzept erarbeitet haben, das alle Interessen angemessen berücksichtigt. Klar wünscht man sich an der einen oder anderen Stelle noch etwas mehr für eine Partei. Aber ich denke, wir haben einen guten Kompromiss gefunden. Und die Zukunft wird zeigen, dass das Konzept für alle Seiten fair ist.

BOND MAGAZINE: Dem Konzept müssen noch die Anleihegläubiger im Rahmen einer Gläubigerversammlung zustimmen und die Aktionäre im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung. Bisher sind zwei Gläubigerversammlungen am notwendigen Quorum gescheitert. Das Erreichen der Quoren ist von elementarer Bedeutung. Glauben Sie, dass Sie jetzt, wo die Restrukturierungdetails bekannt sind, Anleihegläubiger und Aktionäre leichter überzeugen können?

Ehret: Das Erreichen der Quoren ist in der Tat von entscheidender Bedeutung. Wir haben mit einem Investor einen Vertrag geschlossen, der nominal 5,2 Mio. Euro der Anleihe 2012/17, die die Gesellschaft selbst gehalten hat, übernimmt. Dies repräsentiert 8,7% der Anleihe. Die Gespräche mit dem Käufer der Anleihen sind sehr konstruktiv, der Investor möchte das Restrukturierungsprogramm mit umsetzen. Mit den selbst gehaltenen Anleihen durften wir bei den bisherigen Gläubigerversammlungen nicht mit abstimmen. Der Investor darf dies aber. Bei der zweiten Gläubigerversammlung waren nominal 7,5 Mio. Euro anwesend, wenn wir die 5,2 Mio. Euro hinzurechnen, dann wären dies in Summe 12,7 Mio. Euro und damit sehr positiv für die notwendige Präsenz, die für 25% bei 15 Mio. Euro liegen muss.

BOND MAGAZINE: Wenn ich Sie richtig verstehe, haben Sie dabei auch einen Mittelzufluss. Aber der Investor kann jetzt mitstimmen, womit die Quoren leichter zu erreichen sind.

Ehret: Das oberste Ziel ist die Erhaltung der Gesellschaft. Hierzu ist es notwendig, dass das Restrukturierungskonzept umgesetzt wird und die Quoren erreicht werden. Daher ist es von Vorteil, wenn die nominal 5,2 Mio. Euro mit abstimmen können. Der Investor hat eindeutig signalisiert, dass er ein klares Interesse an einer Fortführung der Gesellschaft hat, hier den für sich größten wirtschaftlichen Ertrag sieht und somit den Debt-Equity-Swap sehr positiv sieht. Wir gehen deshalb davon aus, dass der Investor für das Restrukturierungskonzept stimmen wird.


Andere große Investoren haben übrigens ebenfalls signalisiert, dass Sie eine Fortführung der Gesellschaft gegenüber einer Zerschlagung präferieren und für einen Debt-Equity-Swap stimmen werden. Daher sind wir zuversichtlich, dass wir die Quoren und Mehrheiten erreichen werden. Und wie Sie selbst gesagt haben, alle Details sind jetzt bekannt. Das dürfte Investoren überzeugen, an den Versammlungen teilzunehmen und für das Konzept zu stimmen.

Inzwischen wurde über Schnigge Wertpapierhandelsbank AG am 22. Dezember noch ein freiwilliges öffentliches Kaufangebot im Auftrag eines institutionellen Investors an die Inhaber unsere Anleihe veröffentlicht. Der institutionelle Investor ist SINGULUS bekannt und hat uns gegenüber ebenfalls erklärt, das seitens der Gesellschaft vorgelegte Restrukturierungskonzept zu unterstützen. Wir befürworten das vorliegende Kaufangebot ausdrücklich, da es das Erreichen des erforderlichen Quorums der anstehenden Gläubiger­versammlung erleichtern kann

BOND MAGAZINE: Das Konzept ist wohl dann für alle Beteiligten interessant, wenn sich die Gesellschaft positiv entwickelt. Sie haben
einen Vertrag zur Lieferung einer Fertigungslinie mit einem Kunden in Indien unterzeichnet, der plant in die Fertigung von kristallinen Solarzellen zu investieren. Der Vertrag hat ein Volumen von 20 Mio. Euro. Sehen Sie wieder verstärktes Interesse von Kunden aus der Solarbranche?

Ehret: Die Antwort würde ich gerne zweiteilen – in den Markt und die Marktchancen für SINGULUS. Wir sehen, dass insbesondere durch das Abkommen von Paris ein neuer Schub für Investments in Erneuerbare Energien und damit natürlich auch in der Solarbranche weltweit entsteht. Die steuerlichen Vergünstigen für Solarinvestments wurden in den USA bereits um weitere fünf Jahre verlängert.

BOND MAGAZINE: Die Steuervergünstigungen in den USA, die Ende 2016 auslaufen sollten, wurden verlängert?

Ehret: Ja, die Steuervergünstigungen wurden von der US-Regierung um fünf Jahre verlängert. Aber das ist nur ein Beispiel. Auch China ist klare Commitments eingegangen. Das Umfeld für die Solarindustrie wird sich deutlich verbessern. Gleichzeitig sehen wir, dass die bestehenden Produktionskapazitäten auf den alten Technologien ausgelastet sind. Wir sehen, dass neue Zellen- und Modulfertigungstechnologien aufkommen, in denen wir vertreten sind. Der Markt wächst damit global und auf breiter Front.Für SINGULUS unterteilen wir unseren Markt noch in kristalline und Dünnschicht Solartechnik Der jüngste Vertrag mit einem Kunden aus Indien umfasst die Lieferung einer Fertigungsstraße für die kristalline Zellfertigung. Hier sind vom Kunden noch Finanzierungsfragen zu klären, aber wir sind positiv, dass dies im kommenden Jahr gelöst werden kann. Dies zeigt aber, dass der Markt in Indien an Fahrt gewinnt und auch für den chinesischen Markt sind wir positiv. Wir erwarten vielleicht schon für das erste Halbjahr 2016 Aufträge aus China. Wir hatten dies bereits für 2015 erwartet, das ließ sich leider nicht mehr realisieren. Ich bin aber der Meinung, dass wir dies schon zu einem frühen Zeitpunkt im Jahr 2016 schaffen könnten. Wir sehen dort eine starke Nachfrage im Markt für für Dünnschichtfertigung. Und gerade bei Dünnschicht sind wir ein Technologieführer. Deshalb sehen wir auch speziell für unsere Anlagen sehr gute Chancen im Solar Segment.

Insgesamt hoffe ich natürlich, dass unsere Anleger nach den schweren Jahren auch davon profitieren können. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass wir dies erreichen können.

Das Interview führte Christian Schiffmacher, www.fixed-income.org

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