Die Schaeffler-Gruppe ist in zyklischen Absatzmärkten tätig. Nachdem sich der Konzern an dem Conti-Übernahmeversuch fast verhoben hätte, ist das Unternehmen bis heute u.a. mit dem Financial Restructuring beschäftigt. Dazu wurde erfolgreich auch der Markt für Hochzinsanleihen in Anspruch genommen.
Weltweit agierender Präzisionshersteller für Maschinen, Anlagen und Kraftfahrzeuge
Die Schaeffler-Gruppe ist heute ein führender Hersteller insbesondere von Wälzlagern und Lineartechnik und zählt zu den weltweit renommierten Zulieferern der Automobilindustrie. Der Konzern ist bekannt für seine Engineering- und Produktionskompetenz und investiert jährlich rund 5% des Umsatzes in Forschung & Entwicklung. Mit allein 1.854 Patentanmeldungen in 2012 gehört Schaeffler zu den innovativsten Unternehmen in seiner Branche. Derzeit beschäftigt das Unternehmen in seinen beiden Geschäftsbereichen Automotive und Industrie ca. 76.000 Mitarbeiter/-innen in über 50 Ländern. Im Geschäftsjahr 2012 konnte Schaeffler einen Konzernumsatz von 11,1 Mrd. Euro sowie ein EBIT von 1,4 Mrd. Euro erzielen. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 12,7%.
Erfolgreiches Debüt am Markt für Hochzinsanleihen
Schaeffler hat 2012 auch zur Refinanzierung der bestehenden Finanzverbindlichkeiten genutzt. Mit einem umfangreichen Anleiheprogramm konnten dabei die Finanzierungsquellen weiter diversifiziert, das bestehende Bankenkonsortium gestärkt, das Fälligkeitsprofil der Verschuldung gestreckt sowie die Finanzierungskosten gesenkt werden. Zu Beginn des Geschäftsjahres 2012 hat der Konzern bei seinem Debüt am internationalen Kapitalmarkt Anleihen im Volumen von 2,0 Mrd. Euro bei institutionellen Investoren platziert. Angesichts der starken Nachfrage hat Schaeffler im Juli 2012 eine weitere Anleihe im Volumen von 326 Mio. Euro bei institutionellen Investoren und Privatanlegern emittiert. Diese Anleihe hat eine Laufzeit von 5 Jahren und ist mit einem Kupon von 6,75% p.a. ausgestattet. Der Kurs des Wertpapiers lag bei Emission bei rund 99% und notiert aktuell bei 109,85%, was einer Rendite von 4,15% entspricht. Die Schaeffler Gruppe hat nach wie vor eine hohe Verschuldung, messbar u.a. an einem Verschuldungsgrad (Nettoverschuldung (ohne Gesellschafterdarlehen)/EBITDA) von 3,2 in 2012. Hinzu kommt die komplexe Gruppenstruktur mit der Holding und der Schaeffler-Gruppe. Die Finanzschulden der Gruppe und der Holding liegen bei über 10 Mrd. Euro. Die Ratings für die Gruppe liegen nur bei „B+“ (S&P) bzw. bei „Ba3“ (Moody’s).
Weiterhin auf Wachstumskurs
Auch 2012 konnte die Schaeffler-Gruppe ihre Wachstumsstrategie fortsetzen, trotz eines sich im Laufe des Jahres eintrübenden Marktumfeldes. Der Konzernumsatz stieg um 4% auf beachtliche 11,1 (10,7) Mrd. Euro und das EBIT lag mit 1,4 (1,7) Mrd. Euro immer noch auf einem hohen Niveau. Für die positive Geschäftsentwicklung waren größtenteils die Regionen Nordamerika und Asien/Pazifik verantwortlich. Aus der Perspektive der einzelnen Geschäftsbereiche konnte die Sparte Automotive einen Rekordumsatz von 7,7 Mrd. Euro erzielen, was einem Wachstum von rund 7% entsprach. Die Sparte Industrie konnte durch starkes Wachstum in den Branchen Luft- und Raumfahrt sowie in der Schwerindustrie das verlangsamte Wachstumstempo bzw. den Wachstumsrückgang anderer Bereiche nur teilweise kompensieren und lag mit einem Umsatz von 3,4 Mrd. Euro marktbedingt rund 2% unter dem Niveau des Vorjahres.
Optimistischer Ausblick für 2013
2013 rechnet das Unternehmen mit einem vergleichbaren Wachstum wie im Geschäftsjahr 2012. Es wird ein Umsatzwachstum von ca. 4% und eine EBIT-Marge von rund 13% angestrebt. Wachstumstreiber sollen weiterhin vor allem die Regionen Asien/Pazifik und Nordamerika sein. Die gesteckten Ziele sind u.E. realistisch und erreichbar, dank der globalen Ausrichtung, des breiten Produktportfolios und der Innovationskraft des Unternehmens. Der Konzern soll somit weiterhin stärker wachsen als die Märkte, in welchen er agiert. Schaeffler erwartet einen Anstieg der weltweiten Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen um nur ca. 2%. Beim europäischen Automobilmarkt wird sogar ein Produktionsrückgang von rund 2% ggü. dem Vorjahr erwartet. Für die verschiedenen Industriemärkte rechnet Schaeffler mit einer leichten Nachfrageerholung erst ab der zweiten Jahreshälfte.
Fazit:
Schaeffler ist operativ gut aufgestellt und gehört zu den führenden Unternehmen im Markt. Die hohe Verschuldung ist nach wie vor eine Schwachstelle des Unternehmens. Gute operative Ergebnisse und operative Cashflows sind aus Sicht der Anleihegläubiger von besonderer Bedeutung.
Winfried Becker, Independent Research
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