Die Pentracor GmbH mit Sitz in Hennigsdorf bei Berlin hat eine Anleihe mit möglichem Wandlungsrecht (ISIN DE000A289XB9, WKN A289XB) institutionellen Investoren angeboten. Das Emissionsvolumen beträgt bis zu 15 Mio. Euro, der Kupon 8,50% p.a., die Anleihe hat eine Laufzeit von 5 Jahren. Die Ausstattung der Anleihe mit einem möglichen Wandlungsrecht berücksichtigt einen optionalen Börsengang (IPO) oder einen Verkauf (Exit) des Unternehmens innerhalb der 5-jährigen Bondlaufzeit. Sollten weder IPO noch Exit stattfinden, dann soll der Anleiherückzahlungskurs 120% betragen. Doch das Risiko erscheint extrem hoch.
Die Pentracor GmbH bietet mit ihrem Produkt PentraSorb® CRP eine therapeutische, extrakorporale Behandlungsmethode. Damit werden nach Unternehmensangaben fortschreitende innere Gewebeschäden bei Patienten nach akuten Ereignissen wie Herzinfarkt nachhaltig eingedämmt. Die diesbezüglichen Forschungen starteten 2003 im universitären Bereich. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 2010. PentraSorb® CRP ist laut Pentracor CE-zertifiziert, patentgeschützt und wird von allen Krankenkassen in Deutschland erstattet.
PentraSorb® CRP unterliegt keinen Anwendungseinschränkungen für spezifische Krankheitsbilder, wie es hingegen bei Medikamenten für jedes einzelne Anwendungsgebiet unabdingbar ist, und kann beispielsweise auch bei Schlaganfallpatienten und rheumatischen Erkrankungen eingesetzt werden. In der EU ist der Blutwäschefilter, der außerhalb des Körpers in der Kombination mit konventionellen dialyseartigen-Systemen eingesetzt wird und der in den angezeigten Fällen das schädliche sogenannte C-Reaktive Protein (CRP) aus dem Blutplasma filtert, patentgeschützt. Weitere flankierende Patente in den relevanten Geographien in Amerika und Asien wurden genehmigt. Seit November 2014 ist PentraSorb® CRP vollständig als CE-zertifiziertes Medizinprodukt zugelassen. Es wird seit 2018 von allen Krankenkassen in Deutschland erstattet und ist seitdem im Einsatz.
Die Anleiheemission der Pentracor GmbH ist von der One Square Advisors GmbH strukturiert und wird von Heuking Kühn Lüer Wojtek PartG mbB als Rechtsberater und der IR.on AG als Kommunikationsberater begleitet. Den Zeichnungsservice übernimmt die BankM AG.
Petracor plant für dieses Jahr einen Umsatz von 738.000 Euro, der im kommenden Jahr auf 3,2 Mio. Euro und 2022 auf 19,2 Mio. Euro steigen soll. Im letzten beim Bundesanzeiger veröffentlichten Jahresabschluss von 2018 weist die Gesellschaft einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag von 215.525,43 Euro aus. Dem gegenüber steht ein Emissionsvolumen von bis zu 15 Mio. Euro. Das Risikoprofil der Anleihe scheint angesichts der Zahlen außerordentlich hoch. Vielleicht wäre eine Eigenkapitalmaßnahme sinnvoller gewesen.
Christian Schiffmacher, https://www.fixed-income.org/
Foto: © Pentracor
Pentracor GmbH: Hohe Anlaufverluste und hohes Risiko
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