ING Investment Management hat den Monthly Investment Newsletter Januar 2010 veröffentlicht. Demzufolge geht ING nicht von Auseinanderbrechen der Eurozone aus. Zudem wird die Gewichtung von Credits erhöht.
> Die katastrophale Haushaltslage Griechenlands hat in jüngster Zeit Spekulationen über einen möglichen Zusammenbruch der Eurozone ausgelöst.
> Mit einem Haushaltsdefizit, das 2009 bei 12,7% lag, und einem Verschuldungsgrad von über 100 % ist die Finanzlage des Mittelmeerstaates überaus ernst. Dennoch werden diese Probleme nach unserem Dafürhalten nicht zu einem Auseinanderbrechen der Eurozone führen.
> Die Weltwirtschaft ist gerade erst einer Finanzkrise entronnen, die das Finanzsystem aufs Äußerste strapaziert hatte. Ein Staatsbankrott Griechenlands würde das Anlegervertrauen abermals schwer belasten und hätte somit schwerwiegende Folgen für die Stabilität des Finanzsystems.
> Insofern sind wir sicher, dass die politischen Entscheidungsträger bei der Europäischen Zentralbank (EZB) und in den EU-Mitgliedstaaten alles daran setzen werden, ein solches Szenario zu verhindern.
> Angela Merkel hat bereits signalisiert, dass Europa (unter Umständen mit Unterstützung des IWF) Griechenland zur Seite springen werde, um einen Staatsbankrott abzuwenden.
> Gleichzeitig betonte Merkel aber auch, dass Griechenland sich baldmöglichst und in aller Konsequenz strikten Sparmaßnahmen unterziehen muss.
> Sofern die angekündigte Haushaltsdisziplin tatsächlich umgesetzt wird, könnten auch die hohen Risikoprämien, die das Land Käufern seiner Staatsanleihen zahlen muss, sinken.
> Die Märkte preisen bisher jedoch keinen Zusammenbruch der Eurozone ein. Bislang sind einzig die Risikoprämien auf spanische Staatsanleihen leicht gestiegen. Wären die Märkte indes überzeugt, dass die gegenwärtige Zerreißprobe in ein, zwei Jahren zu einem Auseinanderfallen der Eurozone führen würde, dann hätten die Risikoprämien auch in anderen Ländern, wie beispielsweise Italien, mittlerweile deutlich angezogen.
> Zu einem solchen Dominoeffekt ist es bisher noch nicht gekommen. Daher gilt Griechenland momentan noch als beherrschbarer Einzelfall.
Übergewichtung von Credits erhöht
> Die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen aus der Eurozone (Deutschland) werden voraussichtlich innerhalb einer engen Bandbreite von rund 3 bis 3,5% verharren. Die Renditen zehnjähriger US-Anleihen bewegen sich momentan im oberen Bereich der Trading Range (3,8%).
> Die Risikoprämien auf zehnjährige griechische Staatsanleihen zogen scharf an, nachdem das Land schließlich das wahre Ausmaß seiner angespannten Haushaltslage eingestanden hatte. Wir rechnen allerdings nicht mit einer Staatspleite, da EZB, EU bzw. IWF notfalls in die Bresche springen werden.
> Wir bleiben bei der Übergewichtung von Investment Grade Credits, europäischen AAA Asset Backed Securities (ABS) sowie Emerging Market Debt LC.
> Wir erwarten, dass auch die meisten anderen Anleihemärkte 2010 mit einer angemessenen Performance aufwarten werden.
> Zwar sind mit dem allmählichen Zurückfahren der quantitativen Lockerung durch die Zentralbanken gewisse Risiken verbunden, aber wir rechnen erst in zwei, drei Monaten mit entsprechend erhöhter Marktvolatilität.
> Wir haben unsere Übergewichtung von Credits demzufolge erhöht.
Fixed Income | |
Investment-Grade-Anleihen | + |
High Yield (Hochzinsanleihen) | = |
Emerging Markets Debt | = |
Emerging Markets Debt | + |
ABS-Anleihen | + |