Erstmals seit November 2024 lag die deutsche Inflationsrate im März 2025 wieder bei 2,2 Prozent und damit leicht unter den Markterwartungen. Dennoch will keine rechte Freude aufkommen. Während die Energiepreise die Portemonnaies der privaten Haushalte entlasteten - dank sinkender Benzin- und Dieselpreise gingen sie um 2,8 Prozent zurück -, kletterten die Nahrungsmittelpreise weiter. Nach 2,4 Prozent im Februar stiegen sie im März um 2,9 Prozent. Dies ist sicherlich zum Teil auf saisonale Effekte zurückzuführen. So meldet Nordrhein-Westfalen, dass Obst und Gemüse im Vergleich zum Vorjahr um 7,7 bzw. 5,0 Prozent teurer wurden. Gerade bei Gütern des täglichen Bedarfs verfestigt sich damit der Eindruck, dass die Inflation nach wie vor ein Problem darstellt.
Die Kernrate ist dagegen weiter gesunken. Nach 2,7 Prozent im Februar lag sie im März nur noch bei 2,5 Prozent. Dies ist vor allem auf einen geringeren Preisauftrieb bei Dienstleistungen zurückzuführen. Diese verteuerten sich um 3,4 Prozent im März (Februar: 3,8 Prozent). Hier dürften sich geringere Preissteigerungen im Gastgewerbe bemerkbar gemacht haben. Auch die Löhne stiegen in Deutschland in den vergangenen Monaten deutlich langsamer. Dennoch sind die Preissteigerungen im Dienstleistungssektor in Deutschland immer noch höher als im Durchschnitt des Euroraums.
Wir rechnen auch in den kommenden Monaten mit einer volatilen Seitwärtsbewegung der deutschen Inflationsrate und halten an unserer Einschätzung fest, dass der Preisauftrieb in Deutschland auch aufgrund der Fiskalprogramme mit 2,6 Prozent über dem Durchschnitt des Währungsraums von 2,3 Prozent liegen dürfte.
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