Der Rückgang der deutschen Inflationsrate ist im Juni ins Stocken geraten. Basiseffekte (Tankrabatt und 9-Euroticket aus dem vergangenen Jahr) haben zu einem Anstieg der Inflationsrate im Juni auf 6,4 Prozent geführt, nach 6,1 Prozent im Mai. Während die Energiepreise erstmals wieder leicht um 3,0 Prozent im Juni stiegen, mehren sich die Anzeichen, dass sich der Preisauftrieb bei den Nahrungsmittelpreisen leicht abschwächt. Nach 14,9 Prozent lag der Anstieg im Juni nun bei 13,7 Prozent. Er ist aber immer noch viel zu kräftig und sorgt dafür, dass die gefühlte Inflationsrate immer noch zu hoch ist. Dies kann sich auch negativ in den Inflationserwartungen der Menschen niederschlagen.
Für die Europäische Zentralbank ist aktuell die Entwicklung der Kernrate entscheidend. Entspannung zeichnet sich nach Einschätzung der EZB-Präsidentin nicht ab, und auch in Deutschland bleibt der unterliegende Preistrend robust. So ist die Kernrate im Juni auf 5,8 Prozent gestiegen (Mai: 5,4 Prozent). Meldungen aus den Bundesländern zeigen, dass gerade die Preise für Dienstleistungen wie Restaurantbesuche und Freizeitausgaben immer noch ordentlich steigen. In den kommenden Monaten erwarten wir wenig Entspannung bei der Kernrate, halten aber daran fest, dass auch in Deutschland die Inflationsrate Ende des Jahres nur noch bei 3,5 Prozent liegen sollte. Damit könnten die Löhne real wenigstens wieder steigen.
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Foto: Ulrike Kastens © DWS
DWS: Temporärer Anstieg der deutschen Inflationsrate im Juni - aber deutlicher Rückgang in den kommenden Monaten zu erwarten
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