Während die Regierungen der Schwellenländer ihre Finanzierungsbedürfnisse zunehmend in eigener Währung an den heimischen Märkten decken, drängen immer mehr Unternehmen in den externen Markt für Anleihen in Hartwährungen. Ein Trend, der bereits in 2005 begann und im vergangenen Jahr bei den Neuemissionen von Schwellenländerunternehmen einen neuen Rekordstand erreichte. Die neu ausgegebenen Anleihen trafen dabei auf eine rege Anlegernachfrage. Insgesamt stieg die Liquidität im Unternehmensanleihen-Sektor dramatisch, nicht zuletzt deshalb weil einige Unternehmensanleihen in globale Anleihenindizes aufgenommen wurden.
Während in den vergangenen Jahren an den Rentenmärkten der Emerging Markets Staatsanleihen das Geschehen am Primärmarkt dominierten, liefen ihnen Unternehmensanleihen in harter Währung nun zum ersten Mal seit 2005 deutlich den Rang ab – und dies mit einem Rekord-Emissionsvolumen.
Der Unternehmenssektor der Schwellenländer emittierte in 2010 zweimal mehr Eurobonds als die Regierungen.
Wie in früheren Jahren hielten dabei die meisten Titel ein Investment Grade-Rating. „Wir gehen allerdings davon aus, dass in der Region zukünftig auch verstärkt Hochzins-Unternehmensanleihen begeben werden. Gleichzeitig können Anleger wohl auch 2011 wieder aus einem gut diversifizierten Neuangebot wählen“, kommentiert Mike Zelouf, Leiter Internationales Geschäft bei Western Asset Management.
Im vergangenen Jahr nutzten die Schwellenländeremittenten die (aufgrund der Rallye bei US-Staatsanleihen) niedrigen absoluten Renditen um damit frühere und teurere Finanzierungen abzulösen, geplante Expansionen umzusetzen, ihre Bilanzen aufzubessern und daneben ihre finanzielle Flexibilität zu erhöhen. Besonders ausgeprägt waren die Neuemissionen im Finanz- und Rohstoffsektor. Angesichts des weiterhin robusten Wirtschaftswachstums nutzten die Banken in den Schwellenländern ihre verbesserten Bilanzen dazu, Chancen im eigenen Land wahrzunehmen. Sie profitierten dabei von der starken weltweiten Nachfrage nach Rohstoffen, welche die Produzenten veranlasst hat, ihre Kapazitäten auszubauen um die Nachfrage zu decken.
Aber nicht nur die Unternehmen nutzten 2010 ihre Chancen am Kapitalmarkt. Die höheren Spreads, die zunehmend günstigeren Fundamentaldaten und die immer höhere Liquidität sorgten auch für eine hohe Nachfrage internationaler Anleger. In den Industriestaaten begebene Anleihen vergleichbarer Bonität lieferten geringere Renditen. „Das machte den Sektor für traditionelle Schwellenländer-Anleger attraktiv, die ihre staatsanleihenlastigen Portfolios diversifizieren wollten“, kommentiert Mike Zelouf. Daneben zog der Markt auch Teilnehmer an, die bisher nicht an Schwellenländerengagements interessiert waren und vornehmlich Investment Grade-Anleihen kauften, die sich für die Aufnahme in globale Anleihenindizes qualifiziert hatten. Dank der breiten Diversifizierung dieser Indizes konnten sowohl höhere Emissionsvolumina als auch unterschiedliche Tranchen ein und desselben Schwellenländer-Anleihenemittenten aufgenommen werden. 2010 lag die typische „Benchmarkgröße" für Schwellenländer-Unternehmensanleihen zwischen 500 Millionen und einer Milliarde US-Dollar und entsprach damit den Anforderungen an Anleihen aus den Industriestaaten. Neben den Volumina und den handelbaren Emissionsgrößen verbesserte sich auch die Liquidität im Sektor für Schwellenländer-Unternehmensanleihen dramatisch. Ein Ende dieser Entwicklung ist vorläufig nicht absehbar.
Legg Mason, Inc. mit Hauptsitz in Baltimore, Maryland, USA, ist eine globale Investmentmanagementgesellschaft mit einem verwalteten Vermögen von insgesamt 668 Mrd. USD Das Unternehmen bietet aktive Vermögensverwaltung in vielen wichtigen Finanzzentren in der ganzen Welt. Legg Mason ist eine börsennotierte Gesellschaft deren Aktien an der New York Stock Exchange zugelassen sind (Symbol: LM).