Europas Wirtschaft wächst nach wie vor nur langsam und die Unternehmen konnten in der laufenden Berichtssaison oftmals nicht überzeugen. Die sich zuspitzende Konfrontation mit Russland dürfte sich kurzfristig als zusätzliche Belastung für den Kontinent erweisen. „Entgegen aller Erwartungen ist es Europa gelungen, sich auf harte Sanktionen gegen Russland zu einigen“, sagt Keith Haydon, Chief Investment Officer der Man-Einheit FRM. „Das wird schmerzhaft für Kontinentaleuropa und den Finanzsektor in Großbritannien, vor allem aber für Russland.“ Deutschland habe seine wirtschaftlichen Interessen hinten angestellt. Offensichtlich herrsche in Europa die Einsicht, dass ohne Schmerz nichts zu gewinnen sei. „Schwache Unternehmenszahlen, klar unter den Erwartungen liegende Inflationsraten und erneute Anzeichen, dass Teile des Finanzsektors weiter unter Stress stehen, deuten auf eine holprige Wegstrecke hin“, resümiert Haydon seine kurzfristigen Erwartungen für Europa.
Der FRM-Manager geht vor diesem Hintergrund davon aus, dass der Europäischen Zentralbank keine Alternative bleiben wird, als unverändert umfassend Liquidität zur Verfügung zu stellen. In den USA hält die Notenbank zwar an der skizzierten Reduzierung ihrer Anleihekäufe fest. Einschneidende Konsequenzen in der Folge zeichnen sich jedoch nicht ab. „Global betrachtet ist das Liquiditätsumfeld intakt und wird weiter zu einem vorteilhaften Umfeld für risikoreiche Anlagen führen“, sagt Haydon.
Global Macro-Strategien und Relative Value-Manager überzeugen mit positiver Performance
Die Performance von Hedgefonds weltweit ist im Sommermonat Juli leicht zurückgegangen. Trotzdem konnten sich vor allem Global Macro-Strategien und Relative Value-Manager mit einer guten Leistung hervortun. Managed Futures beendeten den Monat leicht im Minus, wobei Aktienengagements in den USA größeren Verlusten entgegen wirkten. In Europa hingegen gehörten diejenigen zu den Gewinnern, die sich bei Anleihen long positionierten. Auch diskretionäre Strategien gingen im Juli auf und sorgten für positive Ergebnisse, wobei Schwellenländerpapiere aus Brasilien, China und Indien die Haupttreiber für die gute Performance waren. Wie bereits im Vormonat konnten Rohstoff-Manager im Juli überzeugen, wobei vor allem diejenigen, die mit Long-Positionen auf Basismetalle setzten, stark waren und von der anziehenden Industrieproduktion in China profitierten.
Bei Equity Long-Short-Strategien gab es wie zuvor regionale Unterschiede. Europäische Manager hinken ihren US-Pendants weiter hinterher. Denn die Aktienmärkte in Europa leiden unter den geopolitischen Spannungen zwischen Russland und der Ukraine. Zudem macht es der weiterhin schwächelnde Bankensektor Managern schwer, in diesem Umfeld Gewinne einzufahren.
Statistical Arbitrage-Manager im Juli an der Spitze
Grund zur Freude hatten im Juli besonders Statistical Arbitrage-Manager, die über eine Vielzahl von Strategien hinweg gute Ergebnisse erzielten. Hier waren es wieder einmal die aufstrebenden Märkte, die die Nase vorn hatten und mithilfe von Mittelzuflüssen die entwickelten Volkswirtschaften hinter sich lassen konnten.
Der HFRX Event Driven Index ging zwar um 0,96 Prozentpunkte zurück, aber dennoch gab es im Juli eine Reihe erfolgreicher Transaktionsabschlüsse. Insgesamt denken wir, dass das Umfeld für Event Driven-Manager durch die anhaltende Bewegung im M&A-Markt günstig bleiben wird.
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Man on the Month - Europa könnte eine holprige Wegstrecke bevorstehen
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